und ihr berühmtester Tempel stand zwischen Argos und Mycene; er gehörte beiden Städten gemeinschaftlich, und war derjenige, für welchen Polyclet seine berühmte J. Argiva aus Gold und Elfenbein verfertigte. - So hoch ward sie und ihr Dienst in Argos geehrt, dass man dort die Jahre nach den Priesterinnen zählte, welche dem Tempel vorgestanden. Der Beinamen hatte sie, wie alle grossen Götter, unzählige, sowohl von den Orten, an welchen sie verehrt wurde, als von zufälligen oder ihr zugeschriebenen Eigenschaften. Von unseren drei Abbildungen zeigt die erste (Fig. 177) die Statue der Juno aus der vaticanischen Sammlung; die zweite (Fig. 178) die colossale Juno-Büste aus der Villa Ludovisi zu Rom; die dritte (Fig. 179) Juno, den Mars säugend, Statue des vaticanischen Museums. Geheiligt waren ihr: der Granatapfel, die Krähe, der Pfau, der Kukuk, die Gans, und in Syrien, sowie in Samos, unterhielt man in den Vorhöfen ihrer Tempel gezähmte Löwen, Büffel, Adler.
Junonigena (Röm. M.), Beiname des Vulcan, aus dem im Art. Juno angeführten Grunde, weil er aus ihr allein erzeugt und geboren sein sollte.
Jupiter oder Zeus. (Röm. u. gr. M.), der Oberste der Götter, Beherrscher des Himmels, Sohn der Rhea und des Saturn. Ueber den Unterschied des griechischen Zeus vom römischen Jupiter vergl. die Einl. zu Juno. Der Vater war von den Titanen vor seinen Kindern gewarnt worden, und um dem angedrohten Unglück zu entgehen, dass er durch sie seines Thrones und seiner männlichen Kräfte sollte beraubt werden, verschlang er seine Kinder gleich nach der Geburt. Rhea, mit J. schwanger, frug Gäa und Uranus um Rath, den sie auch befolgte: sie gab ihrem Gatten einen Stein zu verschlingen, vorgebend, sie sei von diesem entbunden worden. Der junge Gott ward in einer Höhle des Ida von der Nymphe Amalthea erzogen, oder von einer Ziege gleiches Namens genährt, wesshalb J. ihr Horn zum segenbringenden
Fig. 182.
Fig. 183.
Fig. 178.
Fig. 179.
und ihr berühmtester Tempel stand zwischen Argos und Mycene; er gehörte beiden Städten gemeinschaftlich, und war derjenige, für welchen Polyclet seine berühmte J. Argiva aus Gold und Elfenbein verfertigte. – So hoch ward sie und ihr Dienst in Argos geehrt, dass man dort die Jahre nach den Priesterinnen zählte, welche dem Tempel vorgestanden. Der Beinamen hatte sie, wie alle grossen Götter, unzählige, sowohl von den Orten, an welchen sie verehrt wurde, als von zufälligen oder ihr zugeschriebenen Eigenschaften. Von unseren drei Abbildungen zeigt die erste (Fig. 177) die Statue der Juno aus der vaticanischen Sammlung; die zweite (Fig. 178) die colossale Juno-Büste aus der Villa Ludovisi zu Rom; die dritte (Fig. 179) Juno, den Mars säugend, Statue des vaticanischen Museums. Geheiligt waren ihr: der Granatapfel, die Krähe, der Pfau, der Kukuk, die Gans, und in Syrien, sowie in Samos, unterhielt man in den Vorhöfen ihrer Tempel gezähmte Löwen, Büffel, Adler.
Junonigena (Röm. M.), Beiname des Vulcan, aus dem im Art. Juno angeführten Grunde, weil er aus ihr allein erzeugt und geboren sein sollte.
Jupiter oder Zeus. (Röm. u. gr. M.), der Oberste der Götter, Beherrscher des Himmels, Sohn der Rhea und des Saturn. Ueber den Unterschied des griechischen Zeus vom römischen Jupiter vergl. die Einl. zu Juno. Der Vater war von den Titanen vor seinen Kindern gewarnt worden, und um dem angedrohten Unglück zu entgehen, dass er durch sie seines Thrones und seiner männlichen Kräfte sollte beraubt werden, verschlang er seine Kinder gleich nach der Geburt. Rhea, mit J. schwanger, frug Gäa und Uranus um Rath, den sie auch befolgte: sie gab ihrem Gatten einen Stein zu verschlingen, vorgebend, sie sei von diesem entbunden worden. Der junge Gott ward in einer Höhle des Ida von der Nymphe Amalthea erzogen, oder von einer Ziege gleiches Namens genährt, wesshalb J. ihr Horn zum segenbringenden
Fig. 182.
Fig. 183.
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und ihr berühmtester Tempel stand zwischen Argos und Mycene; er gehörte beiden Städten gemeinschaftlich, und war derjenige, für welchen Polyclet seine berühmte J. Argiva aus Gold und Elfenbein verfertigte. – So hoch ward sie und ihr Dienst in Argos geehrt, dass man dort die Jahre nach den Priesterinnen zählte, welche dem Tempel vorgestanden. Der Beinamen hatte sie, wie alle grossen Götter, unzählige, sowohl von den Orten, an welchen sie verehrt wurde, als von zufälligen oder ihr zugeschriebenen Eigenschaften. Von unseren drei Abbildungen zeigt die erste (Fig. 177) die Statue der Juno aus der vaticanischen Sammlung; die zweite (Fig. 178) die colossale Juno-Büste aus der Villa Ludovisi zu Rom; die dritte (Fig. 179) Juno, den Mars säugend, Statue des vaticanischen Museums. Geheiligt waren ihr: der Granatapfel, die Krähe, der Pfau, der Kukuk, die Gans, und in Syrien, sowie in Samos, unterhielt man in den Vorhöfen ihrer Tempel gezähmte Löwen, Büffel, Adler.</p><lb/></div><divtype="lexiconEntry"n="2"><p><hirendition="#b">Junonigena</hi> (Röm. M.), Beiname des Vulcan, aus dem im Art. Juno angeführten Grunde, weil er aus ihr allein erzeugt und geboren sein sollte.</p><lb/></div><divtype="lexiconEntry"n="2"><p><hirendition="#b">Jupiter</hi> oder <hirendition="#b">Zeus</hi>. (Röm. u. gr. M.), der Oberste der Götter, Beherrscher des Himmels, Sohn der Rhea und des Saturn. Ueber den Unterschied des griechischen Zeus vom römischen Jupiter vergl. die Einl. zu <hirendition="#g">Juno</hi>. Der Vater war von den Titanen vor seinen Kindern gewarnt worden, und um dem angedrohten Unglück zu entgehen, dass er durch sie seines Thrones und seiner männlichen Kräfte sollte beraubt werden, verschlang er seine Kinder gleich nach der Geburt. Rhea, mit J. schwanger, frug Gäa und Uranus um Rath, den sie auch befolgte: sie gab ihrem Gatten einen Stein zu verschlingen, vorgebend, sie sei von diesem entbunden worden. Der junge Gott ward in einer Höhle des Ida von der Nymphe Amalthea erzogen, oder von einer Ziege gleiches Namens genährt, wesshalb J. ihr Horn zum segenbringenden<lb/><figurefacs="https://media.dwds.de/dta/images/vollmer_mythologie_1874/figures/vollmer_mythologie_1874_figure-0182.jpg"rendition="#c"><head>Fig. 182.</head><lb/></figure><lb/><figurefacs="https://media.dwds.de/dta/images/vollmer_mythologie_1874/figures/vollmer_mythologie_1874_figure-0183.jpg"rendition="#c"><head>Fig. 183.</head><lb/></figure><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
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[Abbildung Fig. 178.
]
[Abbildung Fig. 179.
]
und ihr berühmtester Tempel stand zwischen Argos und Mycene; er gehörte beiden Städten gemeinschaftlich, und war derjenige, für welchen Polyclet seine berühmte J. Argiva aus Gold und Elfenbein verfertigte. – So hoch ward sie und ihr Dienst in Argos geehrt, dass man dort die Jahre nach den Priesterinnen zählte, welche dem Tempel vorgestanden. Der Beinamen hatte sie, wie alle grossen Götter, unzählige, sowohl von den Orten, an welchen sie verehrt wurde, als von zufälligen oder ihr zugeschriebenen Eigenschaften. Von unseren drei Abbildungen zeigt die erste (Fig. 177) die Statue der Juno aus der vaticanischen Sammlung; die zweite (Fig. 178) die colossale Juno-Büste aus der Villa Ludovisi zu Rom; die dritte (Fig. 179) Juno, den Mars säugend, Statue des vaticanischen Museums. Geheiligt waren ihr: der Granatapfel, die Krähe, der Pfau, der Kukuk, die Gans, und in Syrien, sowie in Samos, unterhielt man in den Vorhöfen ihrer Tempel gezähmte Löwen, Büffel, Adler.
Junonigena (Röm. M.), Beiname des Vulcan, aus dem im Art. Juno angeführten Grunde, weil er aus ihr allein erzeugt und geboren sein sollte.
Jupiter oder Zeus. (Röm. u. gr. M.), der Oberste der Götter, Beherrscher des Himmels, Sohn der Rhea und des Saturn. Ueber den Unterschied des griechischen Zeus vom römischen Jupiter vergl. die Einl. zu Juno. Der Vater war von den Titanen vor seinen Kindern gewarnt worden, und um dem angedrohten Unglück zu entgehen, dass er durch sie seines Thrones und seiner männlichen Kräfte sollte beraubt werden, verschlang er seine Kinder gleich nach der Geburt. Rhea, mit J. schwanger, frug Gäa und Uranus um Rath, den sie auch befolgte: sie gab ihrem Gatten einen Stein zu verschlingen, vorgebend, sie sei von diesem entbunden worden. Der junge Gott ward in einer Höhle des Ida von der Nymphe Amalthea erzogen, oder von einer Ziege gleiches Namens genährt, wesshalb J. ihr Horn zum segenbringenden
[Abbildung Fig. 182.
]
[Abbildung Fig. 183.
]
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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/356>, abgerufen am 16.07.2024.
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