Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.Von der Einmündungsstelle der Pförtneranhänge verläuft der Darm- [Abbildung]
Fig. 991. Fig. 993. Fig. 992. vergrößert; oder eine förmlich im Inneren des Darms gerollte Klappe.Fig 991--993. Anatomie eines Rochen (Raja marginata). Den eigentlichen Knochenfischen fehlt diese Spiralklappe durchaus. Hinsichtlich der Länge des Darmes finden mannigfache Verschiedenheiten statt. Bei den Rundmäulern zeigt derselbe keine Windungen und läuft in gerader Linie durch die Bauchhöhle vom Munde zum After; bei den gefräßigen Raubfischen ist er nur wenig gewunden, bei den Pflan- zenfressern am längsten. Der After findet sich gewöhnlich ziemlich weit nach hinten, zuweilen aber weit nach vorn an die Kehle gerückt. Von den Nebendrüsen des Darmes findet man beständig Milz und Leber vor, die erstere meist in Gestalt eines sehr blutreichen, rothen, abgeplatteten Körpers in der Nähe des Magens; die Leber ist ge- wöhnlich ungemein groß, von bräunlicher Farbe, äußerst fettreich und Von der Einmündungsſtelle der Pförtneranhänge verläuft der Darm- [Abbildung]
Fig. 991. Fig. 993. Fig. 992. vergrößert; oder eine förmlich im Inneren des Darms gerollte Klappe.Fig 991—993. Anatomie eines Rochen (Raja marginata). Den eigentlichen Knochenfiſchen fehlt dieſe Spiralklappe durchaus. Hinſichtlich der Länge des Darmes finden mannigfache Verſchiedenheiten ſtatt. Bei den Rundmäulern zeigt derſelbe keine Windungen und läuft in gerader Linie durch die Bauchhöhle vom Munde zum After; bei den gefräßigen Raubfiſchen iſt er nur wenig gewunden, bei den Pflan- zenfreſſern am längſten. Der After findet ſich gewöhnlich ziemlich weit nach hinten, zuweilen aber weit nach vorn an die Kehle gerückt. Von den Nebendrüſen des Darmes findet man beſtändig Milz und Leber vor, die erſtere meiſt in Geſtalt eines ſehr blutreichen, rothen, abgeplatteten Körpers in der Nähe des Magens; die Leber iſt ge- wöhnlich ungemein groß, von bräunlicher Farbe, äußerſt fettreich und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0079" n="73"/> Von der Einmündungsſtelle der Pförtneranhänge verläuft der <hi rendition="#g">Darm-<lb/> kanal</hi> meiſt in gleicher Weite, bald mehr, bald minder gebogen, in<lb/> der Bauchhöhle fort und geht unmittelbar in den Afterdarm über,<lb/> der bald enger, bald weiter iſt. Die vordere Hälfte des Afterdarmes<lb/> enthält bei den Neunaugen, ſo wie bei allen Quermäulern und Ganoi-<lb/> den, eine ſpiralförmig gewundene Klappe, deren freier ſchraubenförmi-<lb/> ger Rand frei in die Darmhöhle hineinragt und die Oberfläche derſelben<lb/><figure><head>Fig. 991. Fig. 993. Fig. 992.</head><lb/><p>Fig 991—993. Anatomie eines Rochen <hi rendition="#aq">(Raja marginata)</hi>.<lb/> Fig. 991. Der Roche von der unteren Fläche. Die Bedeckungen ſind<lb/> weggenommen, alle Eingeweide in natürlicher Lage, Kiemen und Naſe links<lb/> ganz entblößt. Fig. 992. Die Eingeweide der Bauchhöhle entfaltet; Hoden<lb/> und Nieren in natürlicher Lage. Fig. 993. Der Darmtheil mit der Spiral-<lb/> klappe, weniger verkleinert. <hi rendition="#aq">a</hi> Schnauzenknorpel. <hi rendition="#aq">b</hi> Naſe. <hi rendition="#aq">c</hi> Mund. <hi rendition="#aq">d</hi> Kie-<lb/> men. <hi rendition="#aq">e</hi> Herz mit dem Arterienſtiel. <hi rendition="#aq">f</hi> Schultergürtel. <hi rendition="#aq">g</hi> Leber. <hi rendition="#aq">h</hi> Milz. <hi rendition="#aq">i</hi><lb/> Magen. <hi rendition="#aq">k</hi> Spiraldarm. <hi rendition="#aq">l</hi> Bauchfloſſe mit den männlichen Haftanhängen<lb/><hi rendition="#aq">m. n</hi> After. <hi rendition="#aq">o</hi> Schwanz. <hi rendition="#aq">p</hi> Gallenblaſe. <hi rendition="#aq">q</hi> Pankreas. <hi rendition="#aq">r</hi> Hoden. <hi rendition="#aq">s</hi> Nieren.</p></figure><lb/> vergrößert; oder eine förmlich im Inneren des Darms gerollte Klappe.<lb/> Den eigentlichen Knochenfiſchen fehlt dieſe Spiralklappe durchaus.<lb/> Hinſichtlich der Länge des Darmes finden mannigfache Verſchiedenheiten<lb/> ſtatt. Bei den Rundmäulern zeigt derſelbe keine Windungen und läuft<lb/> in gerader Linie durch die Bauchhöhle vom Munde zum After; bei<lb/> den gefräßigen Raubfiſchen iſt er nur wenig gewunden, bei den Pflan-<lb/> zenfreſſern am längſten. Der <hi rendition="#g">After</hi> findet ſich gewöhnlich ziemlich<lb/> weit nach hinten, zuweilen aber weit nach vorn an die Kehle gerückt.<lb/> Von den Nebendrüſen des Darmes findet man beſtändig <hi rendition="#g">Milz</hi> und<lb/> Leber vor, die erſtere meiſt in Geſtalt eines ſehr blutreichen, rothen,<lb/> abgeplatteten Körpers in der Nähe des Magens; die <hi rendition="#g">Leber</hi> iſt ge-<lb/> wöhnlich ungemein groß, von bräunlicher Farbe, äußerſt fettreich und<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [73/0079]
Von der Einmündungsſtelle der Pförtneranhänge verläuft der Darm-
kanal meiſt in gleicher Weite, bald mehr, bald minder gebogen, in
der Bauchhöhle fort und geht unmittelbar in den Afterdarm über,
der bald enger, bald weiter iſt. Die vordere Hälfte des Afterdarmes
enthält bei den Neunaugen, ſo wie bei allen Quermäulern und Ganoi-
den, eine ſpiralförmig gewundene Klappe, deren freier ſchraubenförmi-
ger Rand frei in die Darmhöhle hineinragt und die Oberfläche derſelben
[Abbildung Fig. 991. Fig. 993. Fig. 992.
Fig 991—993. Anatomie eines Rochen (Raja marginata).
Fig. 991. Der Roche von der unteren Fläche. Die Bedeckungen ſind
weggenommen, alle Eingeweide in natürlicher Lage, Kiemen und Naſe links
ganz entblößt. Fig. 992. Die Eingeweide der Bauchhöhle entfaltet; Hoden
und Nieren in natürlicher Lage. Fig. 993. Der Darmtheil mit der Spiral-
klappe, weniger verkleinert. a Schnauzenknorpel. b Naſe. c Mund. d Kie-
men. e Herz mit dem Arterienſtiel. f Schultergürtel. g Leber. h Milz. i
Magen. k Spiraldarm. l Bauchfloſſe mit den männlichen Haftanhängen
m. n After. o Schwanz. p Gallenblaſe. q Pankreas. r Hoden. s Nieren.]
vergrößert; oder eine förmlich im Inneren des Darms gerollte Klappe.
Den eigentlichen Knochenfiſchen fehlt dieſe Spiralklappe durchaus.
Hinſichtlich der Länge des Darmes finden mannigfache Verſchiedenheiten
ſtatt. Bei den Rundmäulern zeigt derſelbe keine Windungen und läuft
in gerader Linie durch die Bauchhöhle vom Munde zum After; bei
den gefräßigen Raubfiſchen iſt er nur wenig gewunden, bei den Pflan-
zenfreſſern am längſten. Der After findet ſich gewöhnlich ziemlich
weit nach hinten, zuweilen aber weit nach vorn an die Kehle gerückt.
Von den Nebendrüſen des Darmes findet man beſtändig Milz und
Leber vor, die erſtere meiſt in Geſtalt eines ſehr blutreichen, rothen,
abgeplatteten Körpers in der Nähe des Magens; die Leber iſt ge-
wöhnlich ungemein groß, von bräunlicher Farbe, äußerſt fettreich und
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