ben. Die Llama's (Auchenia) vertreten die Kamele der alten Welt, die Pekari's (Dicotyles), die Schweine, der Tapir den Elephanten. Die Katzen haben in dem Jaguar (Felis onca) dem Puma oder Ku- guar (Felis concolor) und vielen kleineren gefleckten Katzenarten eigen- thümliche Vertreter. Unter den Vögeln zeichnen sich die vielfachen Geier, mit dem Kondor (Sarcorhamphus) an der Spitze, der ameri- kanische Strauß (Rhea), die Wehrvögel (Palamedea), Bakuhühner (Penelopida), Steißhühner (Crypturus), die Kolibris und der Fett- rabe (Steatornis) besonders aus; unter den Reptilien die furchtbaren Lanzenschlangen (Trigonocephalus) und Grubenottern (Lachesis), die Leguane mit angewachsenen Zähnen (Pleurodontia), die Ameiven und Kaimans; unter den Lurchen der Axolotl (Siredon), die Pipa und der Schuppenlurch aus den Sümpfen des Amazonenstromes (Lepido- siren). Unter den Flußfischen herrschen besonders die zahlreichen Gattungen der Welse (Silurida), die Panzerwelse (Loricarida) und Characinen vor; unter den spinnenartigen Thieren die großen Vogel- spinnen (Mygale), die Geißelspinnen (Phrynus) und Skorpione, welche den afrikanischen an Größe und Gefährlichkeit nicht nachstehen. Der unendliche Reichthum, die Farbenpracht und Größe der südamerikani- schen Insekten zeichnen diese vor denen aller anderer Formen aus. Gegen die Südspitze des amerikanischen Continentes sinkt dieses reiche Leben der Tropenzone allmälig mehr und mehr zurück und geht nach und nach an dem Feuerlande und den Küsten der Maghelansstraße in eine der Polarregion ähnliche Fauna über, welche sich durch gro- ßen Mangel an Landthieren auszeichnet, dagegen besonders durch die zahlreichen Sturmvögel und die Pinguine (Aptenodytes) einen ganz eigenthümlichen Charakter erhält.
Vollkommen isolirt in jeder Beziehung steht Australien mit seiner nächsten Umgebung da. Es ist das einzige Land, welches Cloakenthiere (Monotremata) ernährt und die zahlreichen Beutelthiere (Marsupialia) sind fast einzig auf seinen Continent und die nächsten Inseln beschränkt, mit Ausnahme einiger Arten von Beutelratzen (Didelphys) und Phalangern (Phalangista), die in Südamerika und den Sunda-Inseln vorkommen. Einige kleine Nager und Fledermäuse ausgenommen, waren hier alle übrigen Ordnungen der Säugethiere unvertreten. Nicht minder eigenthümlich ist dieser Continent durch den Emu (Dromaius novae Hollandiae) und den Kivi-Kivi (Apteryx), durch seine Eulenpapagaien (Podargus), die Manteleidechse (Chlamydo-
ben. Die Llama’s (Auchenia) vertreten die Kamele der alten Welt, die Pekari’s (Dicotyles), die Schweine, der Tapir den Elephanten. Die Katzen haben in dem Jaguar (Felis onca) dem Puma oder Ku- guar (Felis concolor) und vielen kleineren gefleckten Katzenarten eigen- thümliche Vertreter. Unter den Vögeln zeichnen ſich die vielfachen Geier, mit dem Kondor (Sarcorhamphus) an der Spitze, der ameri- kaniſche Strauß (Rhea), die Wehrvögel (Palamedea), Bakuhühner (Penelopida), Steißhühner (Crypturus), die Kolibris und der Fett- rabe (Steatornis) beſonders aus; unter den Reptilien die furchtbaren Lanzenſchlangen (Trigonocephalus) und Grubenottern (Lachesis), die Leguane mit angewachſenen Zähnen (Pleurodontia), die Ameiven und Kaimans; unter den Lurchen der Axolotl (Siredon), die Pipa und der Schuppenlurch aus den Sümpfen des Amazonenſtromes (Lepido- siren). Unter den Flußfiſchen herrſchen beſonders die zahlreichen Gattungen der Welſe (Silurida), die Panzerwelſe (Loricarida) und Characinen vor; unter den ſpinnenartigen Thieren die großen Vogel- ſpinnen (Mygale), die Geißelſpinnen (Phrynus) und Skorpione, welche den afrikaniſchen an Größe und Gefährlichkeit nicht nachſtehen. Der unendliche Reichthum, die Farbenpracht und Größe der ſüdamerikani- ſchen Inſekten zeichnen dieſe vor denen aller anderer Formen aus. Gegen die Südſpitze des amerikaniſchen Continentes ſinkt dieſes reiche Leben der Tropenzone allmälig mehr und mehr zurück und geht nach und nach an dem Feuerlande und den Küſten der Maghelansſtraße in eine der Polarregion ähnliche Fauna über, welche ſich durch gro- ßen Mangel an Landthieren auszeichnet, dagegen beſonders durch die zahlreichen Sturmvögel und die Pinguine (Aptenodytes) einen ganz eigenthümlichen Charakter erhält.
Vollkommen iſolirt in jeder Beziehung ſteht Auſtralien mit ſeiner nächſten Umgebung da. Es iſt das einzige Land, welches Cloakenthiere (Monotremata) ernährt und die zahlreichen Beutelthiere (Marsupialia) ſind faſt einzig auf ſeinen Continent und die nächſten Inſeln beſchränkt, mit Ausnahme einiger Arten von Beutelratzen (Didelphys) und Phalangern (Phalangista), die in Südamerika und den Sunda-Inſeln vorkommen. Einige kleine Nager und Fledermäuſe ausgenommen, waren hier alle übrigen Ordnungen der Säugethiere unvertreten. Nicht minder eigenthümlich iſt dieſer Continent durch den Emu (Dromaius novae Hollandiae) und den Kivi-Kivi (Apteryx), durch ſeine Eulenpapagaien (Podargus), die Manteleidechſe (Chlamydo-
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ben. Die Llama’s (Auchenia) vertreten die Kamele der alten Welt,
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Die Katzen haben in dem Jaguar (Felis onca) dem Puma oder Ku-
guar (Felis concolor) und vielen kleineren gefleckten Katzenarten eigen-
thümliche Vertreter. Unter den Vögeln zeichnen ſich die vielfachen
Geier, mit dem Kondor (Sarcorhamphus) an der Spitze, der ameri-
kaniſche Strauß (Rhea), die Wehrvögel (Palamedea), Bakuhühner
(Penelopida), Steißhühner (Crypturus), die Kolibris und der Fett-
rabe (Steatornis) beſonders aus; unter den Reptilien die furchtbaren
Lanzenſchlangen (Trigonocephalus) und Grubenottern (Lachesis), die
Leguane mit angewachſenen Zähnen (Pleurodontia), die Ameiven und
Kaimans; unter den Lurchen der Axolotl (Siredon), die Pipa und
der Schuppenlurch aus den Sümpfen des Amazonenſtromes (Lepido-
siren). Unter den Flußfiſchen herrſchen beſonders die zahlreichen
Gattungen der Welſe (Silurida), die Panzerwelſe (Loricarida) und
Characinen vor; unter den ſpinnenartigen Thieren die großen Vogel-
ſpinnen (Mygale), die Geißelſpinnen (Phrynus) und Skorpione, welche
den afrikaniſchen an Größe und Gefährlichkeit nicht nachſtehen. Der
unendliche Reichthum, die Farbenpracht und Größe der ſüdamerikani-
ſchen Inſekten zeichnen dieſe vor denen aller anderer Formen aus.
Gegen die Südſpitze des amerikaniſchen Continentes ſinkt dieſes reiche
Leben der Tropenzone allmälig mehr und mehr zurück und geht nach
und nach an dem Feuerlande und den Küſten der Maghelansſtraße
in eine der Polarregion ähnliche Fauna über, welche ſich durch gro-
ßen Mangel an Landthieren auszeichnet, dagegen beſonders durch die
zahlreichen Sturmvögel und die Pinguine (Aptenodytes) einen ganz
eigenthümlichen Charakter erhält.
Vollkommen iſolirt in jeder Beziehung ſteht Auſtralien mit
ſeiner nächſten Umgebung da. Es iſt das einzige Land, welches
Cloakenthiere (Monotremata) ernährt und die zahlreichen Beutelthiere
(Marsupialia) ſind faſt einzig auf ſeinen Continent und die nächſten
Inſeln beſchränkt, mit Ausnahme einiger Arten von Beutelratzen
(Didelphys) und Phalangern (Phalangista), die in Südamerika und
den Sunda-Inſeln vorkommen. Einige kleine Nager und Fledermäuſe
ausgenommen, waren hier alle übrigen Ordnungen der Säugethiere
unvertreten. Nicht minder eigenthümlich iſt dieſer Continent durch
den Emu (Dromaius novae Hollandiae) und den Kivi-Kivi (Apteryx),
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/593>, abgerufen am 21.11.2024.
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