Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.tragen, so daß in Wahrheit vier Zehen, zwei ausgebildete und zwei Vor manchen anatomischen Eigenthümlichkeiten erscheint als die [Abbildung]
Fig. 1398. Fig. 1399. vier Abtheilungen zerfällt, von welchen stets die letzte den Pförtner-Die Magen eines Schafes. antheil bildet, während die zwei oder drei ersten Säcke dem Speise- röhrentheile angehören. Nehmen wir als Beispiel den Magen des Schafes, so findet sich hier die Einmündung der Speiseröhre mitten in dem Punkte, wo drei Abtheilungen dieses Magens zusammenstoßen; die größte, am meisten nach links gelegene, mehrfach gelappte Abthei- lung, in welche das Futter unmittelbar aus der Speiseröhre durch eine weite Oeffnung eintritt, zeigt auf ihrer Innenfläche eine dicke, fast hornartige Schicht von Epithelium, sie heißt der Pansen (Rumen; Ingluvies); aus dem Pansen führt eine ziemlich weite Oeffnung nach rechts hin in den Netzmagen oder die Haube (Reticulum; Ollula), welche unmittelbar unter der Speiseröhre liegt, auf ihrer Oberfläche mit maschenartigen Zellen versehen ist und einen sauren Magensaft ab- sondert. Das Futter, welches in kleinen Portionen aus dem Pansen, tragen, ſo daß in Wahrheit vier Zehen, zwei ausgebildete und zwei Vor manchen anatomiſchen Eigenthümlichkeiten erſcheint als die [Abbildung]
Fig. 1398. Fig. 1399. vier Abtheilungen zerfällt, von welchen ſtets die letzte den Pförtner-Die Magen eines Schafes. antheil bildet, während die zwei oder drei erſten Säcke dem Speiſe- röhrentheile angehören. Nehmen wir als Beiſpiel den Magen des Schafes, ſo findet ſich hier die Einmündung der Speiſeröhre mitten in dem Punkte, wo drei Abtheilungen dieſes Magens zuſammenſtoßen; die größte, am meiſten nach links gelegene, mehrfach gelappte Abthei- lung, in welche das Futter unmittelbar aus der Speiſeröhre durch eine weite Oeffnung eintritt, zeigt auf ihrer Innenfläche eine dicke, faſt hornartige Schicht von Epithelium, ſie heißt der Panſen (Rumen; Ingluvies); aus dem Panſen führt eine ziemlich weite Oeffnung nach rechts hin in den Netzmagen oder die Haube (Reticulum; Ollula), welche unmittelbar unter der Speiſeröhre liegt, auf ihrer Oberfläche mit maſchenartigen Zellen verſehen iſt und einen ſauren Magenſaft ab- ſondert. Das Futter, welches in kleinen Portionen aus dem Panſen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0477" n="471"/> tragen, ſo daß in Wahrheit vier Zehen, zwei ausgebildete und zwei<lb/> verkümmerte exiſtiren, deren Mittelfußknochen zu einem einzigen Cylin-<lb/> der verſchmolzen ſind.</p><lb/> <p>Vor manchen anatomiſchen Eigenthümlichkeiten erſcheint als die<lb/> vorſtehendſte die Bildung des <hi rendition="#g">Magens,</hi> welche mit dem ſonderbaren<lb/> Wiederkauen, das man bei allen Thieren dieſer Ordnung beobachtet,<lb/> im Zuſammenhange ſteht. Der Magen iſt nämlich hier in drei oder<lb/><figure><head>Fig. 1398. Fig. 1399.</head><lb/><p>Die Magen eines Schafes.<lb/><hi rendition="#aq">o</hi> Schlund. <hi rendition="#aq">g</hi> Schlundrinne. <hi rendition="#aq">f</hi> Pſalter. <hi rendition="#aq">c</hi> Labmagen. <hi rendition="#aq">d</hi> Darm.<lb/><hi rendition="#aq">pg</hi> Pförtner. <hi rendition="#aq">b</hi> Haube. <hi rendition="#aq">p</hi> Panſen.</p></figure><lb/> vier Abtheilungen zerfällt, von welchen ſtets die letzte den Pförtner-<lb/> antheil bildet, während die zwei oder drei erſten Säcke dem Speiſe-<lb/> röhrentheile angehören. Nehmen wir als Beiſpiel den Magen des<lb/> Schafes, ſo findet ſich hier die Einmündung der Speiſeröhre mitten in<lb/> dem Punkte, wo drei Abtheilungen dieſes Magens zuſammenſtoßen;<lb/> die größte, am meiſten nach links gelegene, mehrfach gelappte Abthei-<lb/> lung, in welche das Futter unmittelbar aus der Speiſeröhre durch eine<lb/> weite Oeffnung eintritt, zeigt auf ihrer Innenfläche eine dicke, faſt<lb/> hornartige Schicht von Epithelium, ſie heißt der <hi rendition="#g">Panſen</hi> <hi rendition="#aq">(Rumen;<lb/> Ingluvies)</hi>; aus dem Panſen führt eine ziemlich weite Oeffnung nach<lb/> rechts hin in den <hi rendition="#g">Netzmagen</hi> oder die <hi rendition="#g">Haube</hi> <hi rendition="#aq">(Reticulum; Ollula)</hi>,<lb/> welche unmittelbar unter der Speiſeröhre liegt, auf ihrer Oberfläche<lb/> mit maſchenartigen Zellen verſehen iſt und einen ſauren Magenſaft ab-<lb/> ſondert. Das Futter, welches in kleinen Portionen aus dem Panſen,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [471/0477]
tragen, ſo daß in Wahrheit vier Zehen, zwei ausgebildete und zwei
verkümmerte exiſtiren, deren Mittelfußknochen zu einem einzigen Cylin-
der verſchmolzen ſind.
Vor manchen anatomiſchen Eigenthümlichkeiten erſcheint als die
vorſtehendſte die Bildung des Magens, welche mit dem ſonderbaren
Wiederkauen, das man bei allen Thieren dieſer Ordnung beobachtet,
im Zuſammenhange ſteht. Der Magen iſt nämlich hier in drei oder
[Abbildung Fig. 1398. Fig. 1399.
Die Magen eines Schafes.
o Schlund. g Schlundrinne. f Pſalter. c Labmagen. d Darm.
pg Pförtner. b Haube. p Panſen.]
vier Abtheilungen zerfällt, von welchen ſtets die letzte den Pförtner-
antheil bildet, während die zwei oder drei erſten Säcke dem Speiſe-
röhrentheile angehören. Nehmen wir als Beiſpiel den Magen des
Schafes, ſo findet ſich hier die Einmündung der Speiſeröhre mitten in
dem Punkte, wo drei Abtheilungen dieſes Magens zuſammenſtoßen;
die größte, am meiſten nach links gelegene, mehrfach gelappte Abthei-
lung, in welche das Futter unmittelbar aus der Speiſeröhre durch eine
weite Oeffnung eintritt, zeigt auf ihrer Innenfläche eine dicke, faſt
hornartige Schicht von Epithelium, ſie heißt der Panſen (Rumen;
Ingluvies); aus dem Panſen führt eine ziemlich weite Oeffnung nach
rechts hin in den Netzmagen oder die Haube (Reticulum; Ollula),
welche unmittelbar unter der Speiſeröhre liegt, auf ihrer Oberfläche
mit maſchenartigen Zellen verſehen iſt und einen ſauren Magenſaft ab-
ſondert. Das Futter, welches in kleinen Portionen aus dem Panſen,
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