Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.Die Feldhühner (Tetraonida) unterscheiden sich von den vorigen, [Abbildung]
Fig. 1277. vollständige Befiederung des Kopfes,Das Schneehuhn (Lagopus alpinus). an dem nur zuweilen ein geringer Streifen über den Augen nackt bleibt, durch die längeren Flügel und durch die Füße, welche bei den meisten Männchen spornlos sind und deren Hinterzehe entweder ganz fehlt oder doch nur rudimentär ent- wickelt ist und den Boden gar nicht berührt. Die Zehen der Meisten sind am Grunde durch Haut ver- bunden, die Läufe zuweilen bis auf die Fußwurzel oder selbst bis auf die Zehen befiedert. Die scheuen Vögel, von denen keine einzige Gattung Hausvogel geworden ist, leben auf Feldern und in Wäldern in Schaaren, die von einem alten Männchen angeführt werden und sonst nur aus Weibchen und Jungen bestehen. Tetrao; Perdrix; Francolinus; Lagopus; Coturnix. Von allen übrigen Hühnern unterscheidet sich die Familie der [Abbildung]
Fig. 1278. Steißhühner (Crypturida) durchSchwarzftirniges Steißhuhn (Ortygis den sehr unvollkommenen, meist unter den Bürzelfedern, die einen dicken Busch bilden, gänzlich ver- steckten Schwanz. Der Schnabel dieser Vögel ist länger und gerader als bei allen übrigen Hühnervögeln, die Flügel sehr kurz, so daß die Thiere entweder gar nicht oder nur sehr schwer fliegen, die Füße kurz, stark, die Hinterzehe sehr klein und in bedeutender Höhe einge- lenkt. Sie sind im Allgemeinen kleiner, als die gewöhnlichen Hühner- vögel und leben in Schaaren in buschigen oder ganz freien Gegenden. Crypturus; Ortygis; Hemipodius; Rhynchotus. Die Feldhühner (Tetraonida) unterſcheiden ſich von den vorigen, [Abbildung]
Fig. 1277. vollſtändige Befiederung des Kopfes,Das Schneehuhn (Lagopus alpinus). an dem nur zuweilen ein geringer Streifen über den Augen nackt bleibt, durch die längeren Flügel und durch die Füße, welche bei den meiſten Männchen ſpornlos ſind und deren Hinterzehe entweder ganz fehlt oder doch nur rudimentär ent- wickelt iſt und den Boden gar nicht berührt. Die Zehen der Meiſten ſind am Grunde durch Haut ver- bunden, die Läufe zuweilen bis auf die Fußwurzel oder ſelbſt bis auf die Zehen befiedert. Die ſcheuen Vögel, von denen keine einzige Gattung Hausvogel geworden iſt, leben auf Feldern und in Wäldern in Schaaren, die von einem alten Männchen angeführt werden und ſonſt nur aus Weibchen und Jungen beſtehen. Tetrao; Perdrix; Francolinus; Lagopus; Coturnix. Von allen übrigen Hühnern unterſcheidet ſich die Familie der [Abbildung]
Fig. 1278. Steißhühner (Crypturida) durchSchwarzftirniges Steißhuhn (Ortygis den ſehr unvollkommenen, meiſt unter den Bürzelfedern, die einen dicken Buſch bilden, gänzlich ver- ſteckten Schwanz. Der Schnabel dieſer Vögel iſt länger und gerader als bei allen übrigen Hühnervögeln, die Flügel ſehr kurz, ſo daß die Thiere entweder gar nicht oder nur ſehr ſchwer fliegen, die Füße kurz, ſtark, die Hinterzehe ſehr klein und in bedeutender Höhe einge- lenkt. Sie ſind im Allgemeinen kleiner, als die gewöhnlichen Hühner- vögel und leben in Schaaren in buſchigen oder ganz freien Gegenden. Crypturus; Ortygis; Hemipodius; Rhynchotus. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0379" n="373"/> <p>Die <hi rendition="#b">Feldhühner</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">Tetraonida</hi>)</hi> unterſcheiden ſich von den vorigen,<lb/> denen ſie in Lebensart und Nahrung ganz gleichkommen, durch die<lb/><figure><head>Fig. 1277.</head><lb/><p>Das Schneehuhn <hi rendition="#aq">(Lagopus alpinus)</hi>.</p></figure><lb/> vollſtändige Befiederung des Kopfes,<lb/> an dem nur zuweilen ein geringer<lb/> Streifen über den Augen nackt<lb/> bleibt, durch die längeren Flügel<lb/> und durch die Füße, welche bei<lb/> den meiſten Männchen ſpornlos ſind<lb/> und deren Hinterzehe entweder ganz<lb/> fehlt oder doch nur rudimentär ent-<lb/> wickelt iſt und den Boden gar nicht<lb/> berührt. Die Zehen der Meiſten<lb/> ſind am Grunde durch Haut ver-<lb/> bunden, die Läufe zuweilen bis<lb/> auf die Fußwurzel oder ſelbſt bis<lb/> auf die Zehen befiedert. Die ſcheuen Vögel, von denen keine einzige<lb/> Gattung Hausvogel geworden iſt, leben auf Feldern und in Wäldern<lb/> in Schaaren, die von einem alten Männchen angeführt werden und<lb/> ſonſt nur aus Weibchen und Jungen beſtehen. <hi rendition="#aq">Tetrao; Perdrix;<lb/> Francolinus; Lagopus; Coturnix</hi>.</p><lb/> <p>Von allen übrigen Hühnern unterſcheidet ſich die Familie der<lb/><figure><head>Fig. 1278.</head><lb/><p>Schwarzftirniges Steißhuhn <hi rendition="#aq">(Ortygis<lb/> nigrifrons)</hi>.</p></figure><lb/><hi rendition="#b">Steißhühner</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">Crypturida</hi>)</hi> durch<lb/> den ſehr unvollkommenen, meiſt<lb/> unter den Bürzelfedern, die einen<lb/> dicken Buſch bilden, gänzlich ver-<lb/> ſteckten Schwanz. Der Schnabel<lb/> dieſer Vögel iſt länger und gerader<lb/> als bei allen übrigen Hühnervögeln,<lb/> die Flügel ſehr kurz, ſo daß die<lb/> Thiere entweder gar nicht oder nur<lb/> ſehr ſchwer fliegen, die Füße kurz,<lb/> ſtark, die Hinterzehe ſehr klein<lb/> und in bedeutender Höhe einge-<lb/> lenkt. Sie ſind im Allgemeinen kleiner, als die gewöhnlichen Hühner-<lb/> vögel und leben in Schaaren in buſchigen oder ganz freien Gegenden.<lb/><hi rendition="#aq">Crypturus; Ortygis; Hemipodius; Rhynchotus</hi>.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [373/0379]
Die Feldhühner (Tetraonida) unterſcheiden ſich von den vorigen,
denen ſie in Lebensart und Nahrung ganz gleichkommen, durch die
[Abbildung Fig. 1277.
Das Schneehuhn (Lagopus alpinus).]
vollſtändige Befiederung des Kopfes,
an dem nur zuweilen ein geringer
Streifen über den Augen nackt
bleibt, durch die längeren Flügel
und durch die Füße, welche bei
den meiſten Männchen ſpornlos ſind
und deren Hinterzehe entweder ganz
fehlt oder doch nur rudimentär ent-
wickelt iſt und den Boden gar nicht
berührt. Die Zehen der Meiſten
ſind am Grunde durch Haut ver-
bunden, die Läufe zuweilen bis
auf die Fußwurzel oder ſelbſt bis
auf die Zehen befiedert. Die ſcheuen Vögel, von denen keine einzige
Gattung Hausvogel geworden iſt, leben auf Feldern und in Wäldern
in Schaaren, die von einem alten Männchen angeführt werden und
ſonſt nur aus Weibchen und Jungen beſtehen. Tetrao; Perdrix;
Francolinus; Lagopus; Coturnix.
Von allen übrigen Hühnern unterſcheidet ſich die Familie der
[Abbildung Fig. 1278.
Schwarzftirniges Steißhuhn (Ortygis
nigrifrons).]
Steißhühner (Crypturida) durch
den ſehr unvollkommenen, meiſt
unter den Bürzelfedern, die einen
dicken Buſch bilden, gänzlich ver-
ſteckten Schwanz. Der Schnabel
dieſer Vögel iſt länger und gerader
als bei allen übrigen Hühnervögeln,
die Flügel ſehr kurz, ſo daß die
Thiere entweder gar nicht oder nur
ſehr ſchwer fliegen, die Füße kurz,
ſtark, die Hinterzehe ſehr klein
und in bedeutender Höhe einge-
lenkt. Sie ſind im Allgemeinen kleiner, als die gewöhnlichen Hühner-
vögel und leben in Schaaren in buſchigen oder ganz freien Gegenden.
Crypturus; Ortygis; Hemipodius; Rhynchotus.
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