Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.Die Familie der Tavone (Megapodida) nähert sich am meisten [Abbildung]
Fig 1276. den Sumpfvögeln, zu denen sie auchNeuholländischer Tavon (Megapodius Duperrey). von vielen Forschern gestellt worden sind. Der Schnabel ist gewölbt, zusammengedrückt, die Nasenlöcher häutig, die Augengegend nackt, die Flügel kurz, abgerundet und am Buge mit einem stumpfen Höcker bewaffnet. Die Füße sind ziemlich hoch, bis zur Beuge befiedert, die Vorderzehen sehr lang mit stumpfen Nägeln, durch eine Spannhaut am Grunde miteinander verbunden, die Hinterzehe lang, stark, in gleicher Höhe mit den übrigen; die Nägel sämmtlicher Zehen sind sehr lang, schwach gekrümmt, stumpf und unterhalb ganz flach. Das einzige Ei, welches diese Vögel, die nur den australischen Archipel bewohnen, legen, ist unverhältnißmäßig groß und soll, den Berichten der Reisenden zu Folge, einfach im Sande verscharrt und der Sonnenhitze zum Brüten überlassen werden. Megapodius. In der Familie der echten Hühner (Phasianida) ist entweder Die Familie der Tavone (Megapodida) nähert ſich am meiſten [Abbildung]
Fig 1276. den Sumpfvögeln, zu denen ſie auchNeuholländiſcher Tavon (Megapodius Duperrey). von vielen Forſchern geſtellt worden ſind. Der Schnabel iſt gewölbt, zuſammengedrückt, die Naſenlöcher häutig, die Augengegend nackt, die Flügel kurz, abgerundet und am Buge mit einem ſtumpfen Höcker bewaffnet. Die Füße ſind ziemlich hoch, bis zur Beuge befiedert, die Vorderzehen ſehr lang mit ſtumpfen Nägeln, durch eine Spannhaut am Grunde miteinander verbunden, die Hinterzehe lang, ſtark, in gleicher Höhe mit den übrigen; die Nägel ſämmtlicher Zehen ſind ſehr lang, ſchwach gekrümmt, ſtumpf und unterhalb ganz flach. Das einzige Ei, welches dieſe Vögel, die nur den auſtraliſchen Archipel bewohnen, legen, iſt unverhältnißmäßig groß und ſoll, den Berichten der Reiſenden zu Folge, einfach im Sande verſcharrt und der Sonnenhitze zum Brüten überlaſſen werden. Megapodius. In der Familie der echten Hühner (Phasianida) iſt entweder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0378" n="372"/> <p>Die Familie der <hi rendition="#b">Tavone</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">Megapodida</hi>)</hi> nähert ſich am meiſten<lb/><figure><head>Fig 1276.</head><lb/><p>Neuholländiſcher Tavon <hi rendition="#aq">(Megapodius Duperrey)</hi>.</p></figure><lb/> den Sumpfvögeln, zu denen ſie auch<lb/> von vielen Forſchern geſtellt worden<lb/> ſind. Der Schnabel iſt gewölbt,<lb/> zuſammengedrückt, die Naſenlöcher<lb/> häutig, die Augengegend nackt, die<lb/> Flügel kurz, abgerundet und am<lb/> Buge mit einem ſtumpfen Höcker<lb/> bewaffnet. Die Füße ſind ziemlich<lb/> hoch, bis zur Beuge befiedert, die<lb/> Vorderzehen ſehr lang mit ſtumpfen<lb/> Nägeln, durch eine Spannhaut am<lb/> Grunde miteinander verbunden, die<lb/> Hinterzehe lang, ſtark, in gleicher Höhe mit den übrigen; die Nägel<lb/> ſämmtlicher Zehen ſind ſehr lang, ſchwach gekrümmt, ſtumpf und<lb/> unterhalb ganz flach. Das einzige Ei, welches dieſe Vögel, die nur<lb/> den auſtraliſchen Archipel bewohnen, legen, iſt unverhältnißmäßig<lb/> groß und ſoll, den Berichten der Reiſenden zu Folge, einfach<lb/> im Sande verſcharrt und der Sonnenhitze zum Brüten überlaſſen<lb/> werden. <hi rendition="#aq">Megapodius</hi>.</p><lb/> <p>In der Familie der <hi rendition="#b">echten Hühner</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">Phasianida</hi>)</hi> iſt entweder<lb/> der ganze Kopf oder einzelne Theile deſſelben, namentlich die Wan-<lb/> gen, nackt und bei den Einen mit Fleiſchauswüchſen, bei den Anderen<lb/> mit Federbüſchen geziert. Die Flügel ſind kurz, ſtraff, der Schwanz<lb/> oft ungemein lang, auffallend geſtaltet, beſonders bei dem Männchen<lb/> ſehr ſtark entwickelt und meiſt wie ein Fächer ſpreizbar. Die Füße<lb/> kräftig, nur am Grunde geſäumt, bei den Männchen geſpornt; die<lb/> Hinterzehe halb ſo lang, als die Innenzehe, wenig über den Boden<lb/> erhaben, meiſt mit ihrem Nagel denſelben berührend. Die Perl- und<lb/> Truthühner, die Faſanen und Pfauen, von denen ſich ſo viele durch<lb/> ihr ausgezeichnet ſchönes Gefieder bemerklich machen, gehören alle dieſer<lb/> Familie an, in der noch beſonders das große Mißverhältniß zwiſchen<lb/> Männchen und Weibchen hinſichtlich der Größe und der Befiederung<lb/> auffallend iſt. Faſt alle Angehörigen dieſer Familie ſind als Haus-<lb/> vögel gezähmt. <hi rendition="#aq">Phasianus; Gallus; Numida; Meleagris; Argus; Pavo</hi>.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [372/0378]
Die Familie der Tavone (Megapodida) nähert ſich am meiſten
[Abbildung Fig 1276.
Neuholländiſcher Tavon (Megapodius Duperrey).]
den Sumpfvögeln, zu denen ſie auch
von vielen Forſchern geſtellt worden
ſind. Der Schnabel iſt gewölbt,
zuſammengedrückt, die Naſenlöcher
häutig, die Augengegend nackt, die
Flügel kurz, abgerundet und am
Buge mit einem ſtumpfen Höcker
bewaffnet. Die Füße ſind ziemlich
hoch, bis zur Beuge befiedert, die
Vorderzehen ſehr lang mit ſtumpfen
Nägeln, durch eine Spannhaut am
Grunde miteinander verbunden, die
Hinterzehe lang, ſtark, in gleicher Höhe mit den übrigen; die Nägel
ſämmtlicher Zehen ſind ſehr lang, ſchwach gekrümmt, ſtumpf und
unterhalb ganz flach. Das einzige Ei, welches dieſe Vögel, die nur
den auſtraliſchen Archipel bewohnen, legen, iſt unverhältnißmäßig
groß und ſoll, den Berichten der Reiſenden zu Folge, einfach
im Sande verſcharrt und der Sonnenhitze zum Brüten überlaſſen
werden. Megapodius.
In der Familie der echten Hühner (Phasianida) iſt entweder
der ganze Kopf oder einzelne Theile deſſelben, namentlich die Wan-
gen, nackt und bei den Einen mit Fleiſchauswüchſen, bei den Anderen
mit Federbüſchen geziert. Die Flügel ſind kurz, ſtraff, der Schwanz
oft ungemein lang, auffallend geſtaltet, beſonders bei dem Männchen
ſehr ſtark entwickelt und meiſt wie ein Fächer ſpreizbar. Die Füße
kräftig, nur am Grunde geſäumt, bei den Männchen geſpornt; die
Hinterzehe halb ſo lang, als die Innenzehe, wenig über den Boden
erhaben, meiſt mit ihrem Nagel denſelben berührend. Die Perl- und
Truthühner, die Faſanen und Pfauen, von denen ſich ſo viele durch
ihr ausgezeichnet ſchönes Gefieder bemerklich machen, gehören alle dieſer
Familie an, in der noch beſonders das große Mißverhältniß zwiſchen
Männchen und Weibchen hinſichtlich der Größe und der Befiederung
auffallend iſt. Faſt alle Angehörigen dieſer Familie ſind als Haus-
vögel gezähmt. Phasianus; Gallus; Numida; Meleagris; Argus; Pavo.
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