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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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fünf steigt. Sehr häufig steht der Daumen mit den übrigen Zehen
nicht auf gleicher Fläche. Oft berührt er den Boden gar nicht, wo
man ihn abgerückt nennt, in anderen Fällen reicht er nur mit der
Nagelspitze auf, bei noch anderen nennt man ihn aufliegend, indem er
seiner ganzen Länge nach auf dem Boden ruht. Gewöhnlich ist dieser
Daumen nach hinten gerichtet, bei den Klammerfüßen aber, wie
z. B. bei den Mauerschwalben, steht er wie die übrigen Zehen nach
vorn. Nach der Richtung der Zehen unterscheidet man ferner noch
Kletterfüße, bei welchen auch die äußere Zehe nach hinten gerich-

[Abbildung] Fig. 1204. Fig. 1205.
[Abbildung] Fig. 1206. Fig. 1207. Fig. 1208.

Fig. 1204. Spaltfuß eines Singvogels (Turdus cyaneus) mit vollständig
gestiefeltem Laufe. Fig. 1205. Schwimmfuß einer Ente. Fig. 1206. Spalt-
fuß eines Schreivogels (Ampelis cotinga) mit vorn getäfeltem, hinten gekörn-
tem Laufe. Fig 1207. Kletterfuß eines Papagei's mit durchaus gekörntem
Laufe. Fig. 1208. Watfuß einer Bekassine mit rudimentärer Hinterzehe und
getäfeltem Laufe.

tet ist, so daß je zwei Zehen einander gegenüber stehen und der Fuß
eine doppelte Zange darstellt. Die Spechte und Papageien mögen als
Beispiele dieser Fußbildung dienen. Bei manchen Vögeln, wie z. B.
bei dem Kuckuk wird die Hinterzehe oder in seltenen Fällen die Außen-
zehe in der Art beweglich, daß sie beliebig nach vorn oder nach hinten
geschlagen werden kann; man nennt dieß eine Wendezehe. Man-
chen Vögeln fehlt die Hinterzehe ganz, einem, dem afrikanischen Strauße,
auch noch die Außenzehe, so daß nur zwei im Ganzen vorhanden sind.
Man hat solche Füße Lauffüße genannt. Bei allen bis jetzt ange-
führten Arten von Füßen sind die Zehen vollkommen frei und höch-
stens ganz tief am Grunde durch eine Haut verbunden. Da aber die
Zahl der Vögel, bei welchen Füße mit drei nach vorn gerichteten und

fünf ſteigt. Sehr häufig ſteht der Daumen mit den übrigen Zehen
nicht auf gleicher Fläche. Oft berührt er den Boden gar nicht, wo
man ihn abgerückt nennt, in anderen Fällen reicht er nur mit der
Nagelſpitze auf, bei noch anderen nennt man ihn aufliegend, indem er
ſeiner ganzen Länge nach auf dem Boden ruht. Gewöhnlich iſt dieſer
Daumen nach hinten gerichtet, bei den Klammerfüßen aber, wie
z. B. bei den Mauerſchwalben, ſteht er wie die übrigen Zehen nach
vorn. Nach der Richtung der Zehen unterſcheidet man ferner noch
Kletterfüße, bei welchen auch die äußere Zehe nach hinten gerich-

[Abbildung] Fig. 1204. Fig. 1205.
[Abbildung] Fig. 1206. Fig. 1207. Fig. 1208.

Fig. 1204. Spaltfuß eines Singvogels (Turdus cyaneus) mit vollſtändig
geſtiefeltem Laufe. Fig. 1205. Schwimmfuß einer Ente. Fig. 1206. Spalt-
fuß eines Schreivogels (Ampelis cotinga) mit vorn getäfeltem, hinten gekörn-
tem Laufe. Fig 1207. Kletterfuß eines Papagei’s mit durchaus gekörntem
Laufe. Fig. 1208. Watfuß einer Bekaſſine mit rudimentärer Hinterzehe und
getäfeltem Laufe.

tet iſt, ſo daß je zwei Zehen einander gegenüber ſtehen und der Fuß
eine doppelte Zange darſtellt. Die Spechte und Papageien mögen als
Beiſpiele dieſer Fußbildung dienen. Bei manchen Vögeln, wie z. B.
bei dem Kuckuk wird die Hinterzehe oder in ſeltenen Fällen die Außen-
zehe in der Art beweglich, daß ſie beliebig nach vorn oder nach hinten
geſchlagen werden kann; man nennt dieß eine Wendezehe. Man-
chen Vögeln fehlt die Hinterzehe ganz, einem, dem afrikaniſchen Strauße,
auch noch die Außenzehe, ſo daß nur zwei im Ganzen vorhanden ſind.
Man hat ſolche Füße Lauffüße genannt. Bei allen bis jetzt ange-
führten Arten von Füßen ſind die Zehen vollkommen frei und höch-
ſtens ganz tief am Grunde durch eine Haut verbunden. Da aber die
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[306/0312] fünf ſteigt. Sehr häufig ſteht der Daumen mit den übrigen Zehen nicht auf gleicher Fläche. Oft berührt er den Boden gar nicht, wo man ihn abgerückt nennt, in anderen Fällen reicht er nur mit der Nagelſpitze auf, bei noch anderen nennt man ihn aufliegend, indem er ſeiner ganzen Länge nach auf dem Boden ruht. Gewöhnlich iſt dieſer Daumen nach hinten gerichtet, bei den Klammerfüßen aber, wie z. B. bei den Mauerſchwalben, ſteht er wie die übrigen Zehen nach vorn. Nach der Richtung der Zehen unterſcheidet man ferner noch Kletterfüße, bei welchen auch die äußere Zehe nach hinten gerich- [Abbildung Fig. 1204. Fig. 1205.] [Abbildung Fig. 1206. Fig. 1207. Fig. 1208. Fig. 1204. Spaltfuß eines Singvogels (Turdus cyaneus) mit vollſtändig geſtiefeltem Laufe. Fig. 1205. Schwimmfuß einer Ente. Fig. 1206. Spalt- fuß eines Schreivogels (Ampelis cotinga) mit vorn getäfeltem, hinten gekörn- tem Laufe. Fig 1207. Kletterfuß eines Papagei’s mit durchaus gekörntem Laufe. Fig. 1208. Watfuß einer Bekaſſine mit rudimentärer Hinterzehe und getäfeltem Laufe.] tet iſt, ſo daß je zwei Zehen einander gegenüber ſtehen und der Fuß eine doppelte Zange darſtellt. Die Spechte und Papageien mögen als Beiſpiele dieſer Fußbildung dienen. Bei manchen Vögeln, wie z. B. bei dem Kuckuk wird die Hinterzehe oder in ſeltenen Fällen die Außen- zehe in der Art beweglich, daß ſie beliebig nach vorn oder nach hinten geſchlagen werden kann; man nennt dieß eine Wendezehe. Man- chen Vögeln fehlt die Hinterzehe ganz, einem, dem afrikaniſchen Strauße, auch noch die Außenzehe, ſo daß nur zwei im Ganzen vorhanden ſind. Man hat ſolche Füße Lauffüße genannt. Bei allen bis jetzt ange- führten Arten von Füßen ſind die Zehen vollkommen frei und höch- ſtens ganz tief am Grunde durch eine Haut verbunden. Da aber die Zahl der Vögel, bei welchen Füße mit drei nach vorn gerichteten und

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/312>, abgerufen am 22.11.2024.