Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.[Abbildung]
Fig. 1147. niger Haut überzogen sind, in eine eigene Scheide zurückgezogen wer-Eingeweide der Ringelnatter (Coluber natrix). den können und als Tastwerkzeuge dienen. Der Schlund ist meistens in Uebereinstimmung mit der Ernährungsweise sehr weit längs- gefaltet oder auch mit langen Zotten besetzt und einer ungeheueren Ausdehnung fähig, so daß namentlich die weitmäuligen Schlangen Thiere verschlucken können, die ihnen an Umfang überlegen sind. Sehr oft geht die Speiseröhre unmerklich in den weiten Magen über, der gewöhnlich durch eine Falte oder Klappe gegen den Darm hin abgegränzt ist. Der Darm ist meist weit, wenig gewunden, kurz, der Afterdarm oft durch einen Blindsack und eine starke, erweiterte Kloake ausgezeichnet. Leber, Bauchspeicheldrüse und Milz sind stets vorhanden, erstere zuweilen in mehrfache Lappen getrennt und in ihrer Gestalt von derjenigen des Körpers abhängig. [Abbildung]
Fig. 1147. niger Haut überzogen ſind, in eine eigene Scheide zurückgezogen wer-Eingeweide der Ringelnatter (Coluber natrix). den können und als Taſtwerkzeuge dienen. Der Schlund iſt meiſtens in Uebereinſtimmung mit der Ernährungsweiſe ſehr weit längs- gefaltet oder auch mit langen Zotten beſetzt und einer ungeheueren Ausdehnung fähig, ſo daß namentlich die weitmäuligen Schlangen Thiere verſchlucken können, die ihnen an Umfang überlegen ſind. Sehr oft geht die Speiſeröhre unmerklich in den weiten Magen über, der gewöhnlich durch eine Falte oder Klappe gegen den Darm hin abgegränzt iſt. Der Darm iſt meiſt weit, wenig gewunden, kurz, der Afterdarm oft durch einen Blindſack und eine ſtarke, erweiterte Kloake ausgezeichnet. Leber, Bauchſpeicheldrüſe und Milz ſind ſtets vorhanden, erſtere zuweilen in mehrfache Lappen getrennt und in ihrer Geſtalt von derjenigen des Körpers abhängig. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0243" n="237"/><figure><head>Fig. 1147.</head><lb/><p>Eingeweide der Ringelnatter <hi rendition="#aq">(Coluber natrix)</hi>.<lb/> Die Schlange iſt der Länge nach geöffnet, die Eingeweide größten Theils<lb/> in ihrer Lage belaſſen — nur der Schlund iſt bei <hi rendition="#aq">oe</hi>′ durchſchnitten um das<lb/> Herz und den Anfang der Lunge zu zeigen.<lb/> 1 Zunge und Stimmritze. <hi rendition="#aq">oe</hi> Schlund. <hi rendition="#aq">i</hi> Magen, <hi rendition="#aq">i</hi>′ Darm. <hi rendition="#aq">cl</hi> Kloake.<lb/><hi rendition="#aq">an</hi> After. <hi rendition="#aq">f</hi> Leber. <hi rendition="#aq">o</hi> Eierſtock mit reifen Eiern <hi rendition="#aq">o</hi>′. <hi rendition="#aq">t</hi> Luftröhre. <hi rendition="#aq">p</hi> Lunge.<lb/><hi rendition="#aq">p</hi>′ Rudiment der rechten Lunge. <hi rendition="#aq">vt</hi> Linke Herzkammer. <hi rendition="#aq">c</hi> Linke Vorkammer.<lb/><hi rendition="#aq">c</hi>′ Rechte Vorkammer. <hi rendition="#aq">ag</hi> Linke Aorta. <hi rendition="#aq">ad</hi> Rechte Aorta. <hi rendition="#aq">a</hi>′ Bauchaorta.<lb/><hi rendition="#aq">ac</hi> Kopfarterien (Carotiden). <hi rendition="#aq">v</hi> Obere Hohlvenen. <hi rendition="#aq">vc</hi> Untere Hohlvenen.<lb/><hi rendition="#aq">vp</hi> Lungenvene.</p></figure><lb/> niger Haut überzogen ſind, in eine eigene Scheide zurückgezogen wer-<lb/> den können und als Taſtwerkzeuge dienen. Der Schlund iſt meiſtens<lb/> in Uebereinſtimmung mit der Ernährungsweiſe ſehr weit längs-<lb/> gefaltet oder auch mit langen Zotten beſetzt und einer ungeheueren<lb/> Ausdehnung fähig, ſo daß namentlich die weitmäuligen Schlangen<lb/> Thiere verſchlucken können, die ihnen an Umfang überlegen ſind.<lb/> Sehr oft geht die Speiſeröhre unmerklich in den weiten Magen über,<lb/> der gewöhnlich durch eine Falte oder Klappe gegen den Darm hin<lb/> abgegränzt iſt. Der Darm iſt meiſt weit, wenig gewunden, kurz,<lb/> der Afterdarm oft durch einen Blindſack und eine ſtarke, erweiterte<lb/> Kloake ausgezeichnet. Leber, Bauchſpeicheldrüſe und Milz ſind ſtets<lb/> vorhanden, erſtere zuweilen in mehrfache Lappen getrennt und in<lb/> ihrer Geſtalt von derjenigen des Körpers abhängig.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [237/0243]
[Abbildung Fig. 1147.
Eingeweide der Ringelnatter (Coluber natrix).
Die Schlange iſt der Länge nach geöffnet, die Eingeweide größten Theils
in ihrer Lage belaſſen — nur der Schlund iſt bei oe′ durchſchnitten um das
Herz und den Anfang der Lunge zu zeigen.
1 Zunge und Stimmritze. oe Schlund. i Magen, i′ Darm. cl Kloake.
an After. f Leber. o Eierſtock mit reifen Eiern o′. t Luftröhre. p Lunge.
p′ Rudiment der rechten Lunge. vt Linke Herzkammer. c Linke Vorkammer.
c′ Rechte Vorkammer. ag Linke Aorta. ad Rechte Aorta. a′ Bauchaorta.
ac Kopfarterien (Carotiden). v Obere Hohlvenen. vc Untere Hohlvenen.
vp Lungenvene.]
niger Haut überzogen ſind, in eine eigene Scheide zurückgezogen wer-
den können und als Taſtwerkzeuge dienen. Der Schlund iſt meiſtens
in Uebereinſtimmung mit der Ernährungsweiſe ſehr weit längs-
gefaltet oder auch mit langen Zotten beſetzt und einer ungeheueren
Ausdehnung fähig, ſo daß namentlich die weitmäuligen Schlangen
Thiere verſchlucken können, die ihnen an Umfang überlegen ſind.
Sehr oft geht die Speiſeröhre unmerklich in den weiten Magen über,
der gewöhnlich durch eine Falte oder Klappe gegen den Darm hin
abgegränzt iſt. Der Darm iſt meiſt weit, wenig gewunden, kurz,
der Afterdarm oft durch einen Blindſack und eine ſtarke, erweiterte
Kloake ausgezeichnet. Leber, Bauchſpeicheldrüſe und Milz ſind ſtets
vorhanden, erſtere zuweilen in mehrfache Lappen getrennt und in
ihrer Geſtalt von derjenigen des Körpers abhängig.
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