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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 1096.

Der Harder (Mugil cephalus).

Die Familie der Harder (Mugilida) umfaßt nur wenige Fische
mit spindelförmigem Körper, die in ihrer äußeren Form einige Aehn-
lichkeit mit den Weißfischen haben. Der Kopf ist platt gedrückt, die
Wangen meist in gleicher Weise, wie der Körper und die Stirnfläche
des Kopfes, mit großen, runden Schuppen bedeckt, welche ihre hin-
teren Zähnchen sehr leicht verlieren, so daß sie glattrandig erscheinen.
Das Maul ist quer, eckig, zahnlos oder mit sehr feinen Bürstenzäh-
nen bewaffnet; die kleine stachelige Rückenflosse steht etwa in der Mitte
des Leibes und ist durch einen weiten Zwischenraum von der ebenfalls
kleinen, weichen Flosse getrennt; die Bauchflossen stehen etwas nach
vorn, aber doch stets in einiger Entfernung hinter den Brustflossen.
Es sind wohlschmeckende Fische, die nicht hoch nach Norden gehen und
gern in die Flußmündungen aufsteigen. Mugil; Atherina.

[Abbildung] Fig. 1097.

Der Flußscheibenbauch (Gobius fluviatilis).

Die Familie der Scheibenbäuche (Gobioida) wird aus einer
großen Anzahl meist schlanker, langgestreckter Fische gebildet, bei denen
die an der Kehle oder an der Brust stehenden Bauchflossen in eigen-
thümlicher Weise zu einer Haftscheibe ausgebildet sind. Die Schuppen
dieser Fische sind groß, ihre concentrischen Linien wenig vortretend
und weit auseinander gerückt, die Fächerlinien zahlreich; die Zähn-
chen auf der hinteren Schuppenhälfte klein, nur in einfacher Reihe
aufgestellt und oft so auf die obere Fläche aufgesetzt, daß der hintere


[Abbildung] Fig. 1096.

Der Harder (Mugil cephalus).

Die Familie der Harder (Mugilida) umfaßt nur wenige Fiſche
mit ſpindelförmigem Körper, die in ihrer äußeren Form einige Aehn-
lichkeit mit den Weißfiſchen haben. Der Kopf iſt platt gedrückt, die
Wangen meiſt in gleicher Weiſe, wie der Körper und die Stirnfläche
des Kopfes, mit großen, runden Schuppen bedeckt, welche ihre hin-
teren Zähnchen ſehr leicht verlieren, ſo daß ſie glattrandig erſcheinen.
Das Maul iſt quer, eckig, zahnlos oder mit ſehr feinen Bürſtenzäh-
nen bewaffnet; die kleine ſtachelige Rückenfloſſe ſteht etwa in der Mitte
des Leibes und iſt durch einen weiten Zwiſchenraum von der ebenfalls
kleinen, weichen Floſſe getrennt; die Bauchfloſſen ſtehen etwas nach
vorn, aber doch ſtets in einiger Entfernung hinter den Bruſtfloſſen.
Es ſind wohlſchmeckende Fiſche, die nicht hoch nach Norden gehen und
gern in die Flußmündungen aufſteigen. Mugil; Atherina.

[Abbildung] Fig. 1097.

Der Flußſcheibenbauch (Gobius fluviatilis).

Die Familie der Scheibenbäuche (Gobioida) wird aus einer
großen Anzahl meiſt ſchlanker, langgeſtreckter Fiſche gebildet, bei denen
die an der Kehle oder an der Bruſt ſtehenden Bauchfloſſen in eigen-
thümlicher Weiſe zu einer Haftſcheibe ausgebildet ſind. Die Schuppen
dieſer Fiſche ſind groß, ihre concentriſchen Linien wenig vortretend
und weit auseinander gerückt, die Fächerlinien zahlreich; die Zähn-
chen auf der hinteren Schuppenhälfte klein, nur in einfacher Reihe
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[183/0189] [Abbildung Fig. 1096. Der Harder (Mugil cephalus). ] Die Familie der Harder (Mugilida) umfaßt nur wenige Fiſche mit ſpindelförmigem Körper, die in ihrer äußeren Form einige Aehn- lichkeit mit den Weißfiſchen haben. Der Kopf iſt platt gedrückt, die Wangen meiſt in gleicher Weiſe, wie der Körper und die Stirnfläche des Kopfes, mit großen, runden Schuppen bedeckt, welche ihre hin- teren Zähnchen ſehr leicht verlieren, ſo daß ſie glattrandig erſcheinen. Das Maul iſt quer, eckig, zahnlos oder mit ſehr feinen Bürſtenzäh- nen bewaffnet; die kleine ſtachelige Rückenfloſſe ſteht etwa in der Mitte des Leibes und iſt durch einen weiten Zwiſchenraum von der ebenfalls kleinen, weichen Floſſe getrennt; die Bauchfloſſen ſtehen etwas nach vorn, aber doch ſtets in einiger Entfernung hinter den Bruſtfloſſen. Es ſind wohlſchmeckende Fiſche, die nicht hoch nach Norden gehen und gern in die Flußmündungen aufſteigen. Mugil; Atherina. [Abbildung Fig. 1097. Der Flußſcheibenbauch (Gobius fluviatilis). ] Die Familie der Scheibenbäuche (Gobioida) wird aus einer großen Anzahl meiſt ſchlanker, langgeſtreckter Fiſche gebildet, bei denen die an der Kehle oder an der Bruſt ſtehenden Bauchfloſſen in eigen- thümlicher Weiſe zu einer Haftſcheibe ausgebildet ſind. Die Schuppen dieſer Fiſche ſind groß, ihre concentriſchen Linien wenig vortretend und weit auseinander gerückt, die Fächerlinien zahlreich; die Zähn- chen auf der hinteren Schuppenhälfte klein, nur in einfacher Reihe aufgeſtellt und oft ſo auf die obere Fläche aufgeſetzt, daß der hintere

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/189>, abgerufen am 23.11.2024.