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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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sichtlich der Bildung der Geschlechtstheile unterscheiden sich diese Thiere
ebenfalls auffallend von den Aalen, indem sowohl Hoden wie Eier-
stöcke sich unmittelbar in Ausführungsgänge fortsetzen, welche an dem
After sich öffnen. Bei einigen Gattungen ist die Zahl der Kiemen
verringert und dagegen accessorische Athemsäcke ausgebildet, welche von
der Kiemenhöhle ausgehen. Sie leben in den süßen Gewässern tro-
pischer Länder. Symbranchus; Monopterus; Amphipnous; Alabes.

[Abbildung] Fig. 1067.

Zitteraal (Gymnotus electricus).
Die kleine Figur daneben stellt einen Durchschnitt in der Mitte des Kör-
pers dar. a. Elektrisches Organ.

Die Zitteraale (Gymnotida) kommen mit den vorigen in der
Anatomie der Geschlechtsorgane überein, unterscheiden sich aber von
ihnen dadurch, daß die Kiemenöffnungen wie bei den gewöhnlichen
Aalen seitlich über den sehr kleinen Brustflossen sich befinden. Das
Maul wird nur vorn von dem Zwischenkiefer, weiter nach hinten
dagegen von dem Oberkiefer begränzt, ein wesentlicher Unterschied von
den vorigen Familien; die Bauchhöhle ist nur sehr klein, der Darm,
welcher Pförtneranhänge besitzt, öffnet sich nach einigen Windungen
unter der Kehle, wo die ungemein lange Afterflosse beginnt; die Rücken-
flosse fehlt gänzlich. Der bekannteste Fisch aus dieser Familie, der
Zitteraal (Gymnotus electricus), der in den sumpfigen Gewässern der
Savannen Südamerika's lebt, wird bis zu 6 Fuß lang und kann so
heftige Schläge ertheilen, daß Menschen und Pferde davon für einige
Zeit gelähmt werden. Das elektrische Organ erstreckt sich bei ihm
durch die ganze Länge des Schwanzes von der Kehle an zu beiden
Seiten unter der Wirbelsäule und besteht aus Platten, die zu Säulen
aufgehäuft sind, welche quer gegen die Hautfläche stehen. Andere Gat-
tungen entbehren dieses mächtigen elektrischen Organes durchaus.
Gymnotus; Carapus; Sternarchus.


ſichtlich der Bildung der Geſchlechtstheile unterſcheiden ſich dieſe Thiere
ebenfalls auffallend von den Aalen, indem ſowohl Hoden wie Eier-
ſtöcke ſich unmittelbar in Ausführungsgänge fortſetzen, welche an dem
After ſich öffnen. Bei einigen Gattungen iſt die Zahl der Kiemen
verringert und dagegen acceſſoriſche Athemſäcke ausgebildet, welche von
der Kiemenhöhle ausgehen. Sie leben in den ſüßen Gewäſſern tro-
piſcher Länder. Symbranchus; Monopterus; Amphipnous; Alabes.

[Abbildung] Fig. 1067.

Zitteraal (Gymnotus electricus).
Die kleine Figur daneben ſtellt einen Durchſchnitt in der Mitte des Kör-
pers dar. a. Elektriſches Organ.

Die Zitteraale (Gymnotida) kommen mit den vorigen in der
Anatomie der Geſchlechtsorgane überein, unterſcheiden ſich aber von
ihnen dadurch, daß die Kiemenöffnungen wie bei den gewöhnlichen
Aalen ſeitlich über den ſehr kleinen Bruſtfloſſen ſich befinden. Das
Maul wird nur vorn von dem Zwiſchenkiefer, weiter nach hinten
dagegen von dem Oberkiefer begränzt, ein weſentlicher Unterſchied von
den vorigen Familien; die Bauchhöhle iſt nur ſehr klein, der Darm,
welcher Pförtneranhänge beſitzt, öffnet ſich nach einigen Windungen
unter der Kehle, wo die ungemein lange Afterfloſſe beginnt; die Rücken-
floſſe fehlt gänzlich. Der bekannteſte Fiſch aus dieſer Familie, der
Zitteraal (Gymnotus electricus), der in den ſumpfigen Gewäſſern der
Savannen Südamerika’s lebt, wird bis zu 6 Fuß lang und kann ſo
heftige Schläge ertheilen, daß Menſchen und Pferde davon für einige
Zeit gelähmt werden. Das elektriſche Organ erſtreckt ſich bei ihm
durch die ganze Länge des Schwanzes von der Kehle an zu beiden
Seiten unter der Wirbelſäule und beſteht aus Platten, die zu Säulen
aufgehäuft ſind, welche quer gegen die Hautfläche ſtehen. Andere Gat-
tungen entbehren dieſes mächtigen elektriſchen Organes durchaus.
Gymnotus; Carapus; Sternarchus.


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[159/0165] ſichtlich der Bildung der Geſchlechtstheile unterſcheiden ſich dieſe Thiere ebenfalls auffallend von den Aalen, indem ſowohl Hoden wie Eier- ſtöcke ſich unmittelbar in Ausführungsgänge fortſetzen, welche an dem After ſich öffnen. Bei einigen Gattungen iſt die Zahl der Kiemen verringert und dagegen acceſſoriſche Athemſäcke ausgebildet, welche von der Kiemenhöhle ausgehen. Sie leben in den ſüßen Gewäſſern tro- piſcher Länder. Symbranchus; Monopterus; Amphipnous; Alabes. [Abbildung Fig. 1067. Zitteraal (Gymnotus electricus). Die kleine Figur daneben ſtellt einen Durchſchnitt in der Mitte des Kör- pers dar. a. Elektriſches Organ. ] Die Zitteraale (Gymnotida) kommen mit den vorigen in der Anatomie der Geſchlechtsorgane überein, unterſcheiden ſich aber von ihnen dadurch, daß die Kiemenöffnungen wie bei den gewöhnlichen Aalen ſeitlich über den ſehr kleinen Bruſtfloſſen ſich befinden. Das Maul wird nur vorn von dem Zwiſchenkiefer, weiter nach hinten dagegen von dem Oberkiefer begränzt, ein weſentlicher Unterſchied von den vorigen Familien; die Bauchhöhle iſt nur ſehr klein, der Darm, welcher Pförtneranhänge beſitzt, öffnet ſich nach einigen Windungen unter der Kehle, wo die ungemein lange Afterfloſſe beginnt; die Rücken- floſſe fehlt gänzlich. Der bekannteſte Fiſch aus dieſer Familie, der Zitteraal (Gymnotus electricus), der in den ſumpfigen Gewäſſern der Savannen Südamerika’s lebt, wird bis zu 6 Fuß lang und kann ſo heftige Schläge ertheilen, daß Menſchen und Pferde davon für einige Zeit gelähmt werden. Das elektriſche Organ erſtreckt ſich bei ihm durch die ganze Länge des Schwanzes von der Kehle an zu beiden Seiten unter der Wirbelſäule und beſteht aus Platten, die zu Säulen aufgehäuft ſind, welche quer gegen die Hautfläche ſtehen. Andere Gat- tungen entbehren dieſes mächtigen elektriſchen Organes durchaus. Gymnotus; Carapus; Sternarchus.

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/165>, abgerufen am 23.11.2024.