Weißfische, Schmerlen, Barben und Schleien bilden, bevölkern haupt- sächlich die süßen Gewässer der gemäßigten Gegenden und sind da geschätzt, wo man eben keine anderen besseren Fische hat. Cyprinus; Tinca; Abramis; Leuciscus; Rhodeus; Pelecus; Aulopyge; Aspius; Pelegus; Schizothorax; Phoxinus; Barbus; Chondrostoma; Gobio; Cobitis.
[Abbildung]
Fig. 1059.
Lebias fasciata.
Die Familie der Zahnkarpfen(Cyprinodonta) gleicht in der Körpergestalt, der Stellung der Flossen und dem ganzen äußeren An- sehen so sehr den Weißfischen, daß man sie früher mit denselben ver- einigte, obgleich sie in der Bewaffnung des Maules durchaus ver- schieden sind. Sie besitzen nämlich in beiden Kiefern oben wie unten deutliche Hakenzähne und es gehen ihnen die gewaltigen unteren Schlundzähne und die Hornplatte an der unteren Fläche des Schädels der Karpfen ab, wofür sich obere und untere mit kleinen Hechelzähnen bewaffnete Schlundknochen finden. Die Bildung der Knochen, welche das Maul begränzen und die Struktur des Darmes stimmt mit der- jenigen der Karpfen überein, dagegen ist die Schwimmblase ungetheilt, einfach und wie bei allen von jetzt an folgenden Familien keine Spur von Gehörknöchelchen an ihr wahrzunehmen. Bei einer Gattung (Orestias), die in den höchsten Seen der Anden vorkömmt, fehlen die Bauchflossen ganz; -- bei allen anderen stehen sie etwa in der Mitte des Körpers; bei einigen Arten hat der Eileiter einen erweiterten Theil, in dem sich die Eier, in eiweißhaltiger Flüssigkeit liegend, wei- ter entwickeln, so daß die Fische lebendige Junge gebären. Alle finden sich in süßen Gewässern warmer und tropischer Gegenden und errei- chen nur eine sehr geringe Größe. Anableps; Poecilia; Fundulus; Lebias; Cyprinodon.
Weißfiſche, Schmerlen, Barben und Schleien bilden, bevölkern haupt- ſächlich die ſüßen Gewäſſer der gemäßigten Gegenden und ſind da geſchätzt, wo man eben keine anderen beſſeren Fiſche hat. Cyprinus; Tinca; Abramis; Leuciscus; Rhodeus; Pelecus; Aulopyge; Aspius; Pelegus; Schizothorax; Phoxinus; Barbus; Chondrostoma; Gobio; Cobitis.
[Abbildung]
Fig. 1059.
Lebias fasciata.
Die Familie der Zahnkarpfen(Cyprinodonta) gleicht in der Körpergeſtalt, der Stellung der Floſſen und dem ganzen äußeren An- ſehen ſo ſehr den Weißfiſchen, daß man ſie früher mit denſelben ver- einigte, obgleich ſie in der Bewaffnung des Maules durchaus ver- ſchieden ſind. Sie beſitzen nämlich in beiden Kiefern oben wie unten deutliche Hakenzähne und es gehen ihnen die gewaltigen unteren Schlundzähne und die Hornplatte an der unteren Fläche des Schädels der Karpfen ab, wofür ſich obere und untere mit kleinen Hechelzähnen bewaffnete Schlundknochen finden. Die Bildung der Knochen, welche das Maul begränzen und die Struktur des Darmes ſtimmt mit der- jenigen der Karpfen überein, dagegen iſt die Schwimmblaſe ungetheilt, einfach und wie bei allen von jetzt an folgenden Familien keine Spur von Gehörknöchelchen an ihr wahrzunehmen. Bei einer Gattung (Orestias), die in den höchſten Seen der Anden vorkömmt, fehlen die Bauchfloſſen ganz; — bei allen anderen ſtehen ſie etwa in der Mitte des Körpers; bei einigen Arten hat der Eileiter einen erweiterten Theil, in dem ſich die Eier, in eiweißhaltiger Flüſſigkeit liegend, wei- ter entwickeln, ſo daß die Fiſche lebendige Junge gebären. Alle finden ſich in ſüßen Gewäſſern warmer und tropiſcher Gegenden und errei- chen nur eine ſehr geringe Größe. Anableps; Poecilia; Fundulus; Lebias; Cyprinodon.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0158"n="152"/>
Weißfiſche, Schmerlen, Barben und Schleien bilden, bevölkern haupt-<lb/>ſächlich die ſüßen Gewäſſer der gemäßigten Gegenden und ſind da<lb/>
geſchätzt, wo man eben keine anderen beſſeren Fiſche hat. <hirendition="#aq">Cyprinus;<lb/>
Tinca; Abramis; Leuciscus; Rhodeus; Pelecus; Aulopyge; Aspius;<lb/>
Pelegus; Schizothorax; Phoxinus; Barbus; Chondrostoma; Gobio;<lb/>
Cobitis</hi>.</p><lb/><figure><head>Fig. 1059.</head><lb/><p><hirendition="#aq">Lebias fasciata</hi>.</p></figure><lb/><p>Die Familie der <hirendition="#b">Zahnkarpfen</hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">(Cyprinodonta)</hi></hi> gleicht in der<lb/>
Körpergeſtalt, der Stellung der Floſſen und dem ganzen äußeren An-<lb/>ſehen ſo ſehr den Weißfiſchen, daß man ſie früher mit denſelben ver-<lb/>
einigte, obgleich ſie in der Bewaffnung des Maules durchaus ver-<lb/>ſchieden ſind. Sie beſitzen nämlich in beiden Kiefern oben wie unten<lb/>
deutliche Hakenzähne und es gehen ihnen die gewaltigen unteren<lb/>
Schlundzähne und die Hornplatte an der unteren Fläche des Schädels<lb/>
der Karpfen ab, wofür ſich obere und untere mit kleinen Hechelzähnen<lb/>
bewaffnete Schlundknochen finden. Die Bildung der Knochen, welche<lb/>
das Maul begränzen und die Struktur des Darmes ſtimmt mit der-<lb/>
jenigen der Karpfen überein, dagegen iſt die Schwimmblaſe ungetheilt,<lb/>
einfach und wie bei allen von jetzt an folgenden Familien keine Spur<lb/>
von Gehörknöchelchen an ihr wahrzunehmen. Bei einer Gattung<lb/><hirendition="#aq">(Orestias)</hi>, die in den höchſten Seen der Anden vorkömmt, fehlen die<lb/>
Bauchfloſſen ganz; — bei allen anderen ſtehen ſie etwa in der Mitte<lb/>
des Körpers; bei einigen Arten hat der Eileiter einen erweiterten<lb/>
Theil, in dem ſich die Eier, in eiweißhaltiger Flüſſigkeit liegend, wei-<lb/>
ter entwickeln, ſo daß die Fiſche lebendige Junge gebären. Alle finden<lb/>ſich in ſüßen Gewäſſern warmer und tropiſcher Gegenden und errei-<lb/>
chen nur eine ſehr geringe Größe. <hirendition="#aq">Anableps; Poecilia; Fundulus;<lb/>
Lebias; Cyprinodon</hi>.</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[152/0158]
Weißfiſche, Schmerlen, Barben und Schleien bilden, bevölkern haupt-
ſächlich die ſüßen Gewäſſer der gemäßigten Gegenden und ſind da
geſchätzt, wo man eben keine anderen beſſeren Fiſche hat. Cyprinus;
Tinca; Abramis; Leuciscus; Rhodeus; Pelecus; Aulopyge; Aspius;
Pelegus; Schizothorax; Phoxinus; Barbus; Chondrostoma; Gobio;
Cobitis.
[Abbildung Fig. 1059.
Lebias fasciata. ]
Die Familie der Zahnkarpfen (Cyprinodonta) gleicht in der
Körpergeſtalt, der Stellung der Floſſen und dem ganzen äußeren An-
ſehen ſo ſehr den Weißfiſchen, daß man ſie früher mit denſelben ver-
einigte, obgleich ſie in der Bewaffnung des Maules durchaus ver-
ſchieden ſind. Sie beſitzen nämlich in beiden Kiefern oben wie unten
deutliche Hakenzähne und es gehen ihnen die gewaltigen unteren
Schlundzähne und die Hornplatte an der unteren Fläche des Schädels
der Karpfen ab, wofür ſich obere und untere mit kleinen Hechelzähnen
bewaffnete Schlundknochen finden. Die Bildung der Knochen, welche
das Maul begränzen und die Struktur des Darmes ſtimmt mit der-
jenigen der Karpfen überein, dagegen iſt die Schwimmblaſe ungetheilt,
einfach und wie bei allen von jetzt an folgenden Familien keine Spur
von Gehörknöchelchen an ihr wahrzunehmen. Bei einer Gattung
(Orestias), die in den höchſten Seen der Anden vorkömmt, fehlen die
Bauchfloſſen ganz; — bei allen anderen ſtehen ſie etwa in der Mitte
des Körpers; bei einigen Arten hat der Eileiter einen erweiterten
Theil, in dem ſich die Eier, in eiweißhaltiger Flüſſigkeit liegend, wei-
ter entwickeln, ſo daß die Fiſche lebendige Junge gebären. Alle finden
ſich in ſüßen Gewäſſern warmer und tropiſcher Gegenden und errei-
chen nur eine ſehr geringe Größe. Anableps; Poecilia; Fundulus;
Lebias; Cyprinodon.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/158>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.