sieben Kiemenspalten auf jeder Seite des Halses findet. Die Haut ist nur selten nackt, meist mit den oben angeführten festeren Bildungen bald mit Nägeln, bald mit Chagrin ausgerüstet; die Zähne sind äu- ßerst mannigfaltig. Wir unterscheiden zwei große Familien.
[Abbildung]
Fig. 1020. Fig. 1021.
Der Randroche (Raja marginata), von oben, um die Stellung der Augen und der Spritzlöcher dahinter, und von unten, um Nase, Nasenklappen, Mund, Kiemen, Bauchflossen und After zu zeigen.
Die Familie der Rochen(Rajida) besteht aus breiten, platten, scheibenförmigen Fischen, deren eigenthümliche Körpergestalt durch die sonderbare Entwickelung der Brustflossen bedingt ist. Der Halswirbeltheil dieser Thiere ist stets zu einem einzigen Knochencylin- der verwachsen. Der Schultergürtel bildet einen vollständigen Ring, welcher oben mit dem hinteren Theile des Schädels verwachsen ist, unter der Rückenhaut über der Wirbelsäule zusammenstößt und nach unten zusammenkommend eine fast vollständige Kapsel für das Herz bildet. Dieser Ring trägt bogenförmig gekrümmte Flossenknorpel, von denen die einen nach hinten, die anderen nach vorn sich erstrecken und dort sich mit eigenen Flossenknorpeln verbinden, welche an der vor- deren Schnauzenspitze des Schädels angewachsen sind. Diese Schädel- flossenknorpel kommen einzig nur den Rochen zu, und durch sie, wie durch ihre Verbindung mit den Brustflossen wird jene breite Scheibe gebildet, die durch eine Menge knorpeliger Strahlen gestützt wird,
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ſieben Kiemenſpalten auf jeder Seite des Halſes findet. Die Haut iſt nur ſelten nackt, meiſt mit den oben angeführten feſteren Bildungen bald mit Nägeln, bald mit Chagrin ausgerüſtet; die Zähne ſind äu- ßerſt mannigfaltig. Wir unterſcheiden zwei große Familien.
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Fig. 1020. Fig. 1021.
Der Randroche (Raja marginata), von oben, um die Stellung der Augen und der Spritzlöcher dahinter, und von unten, um Naſe, Naſenklappen, Mund, Kiemen, Bauchfloſſen und After zu zeigen.
Die Familie der Rochen(Rajida) beſteht aus breiten, platten, ſcheibenförmigen Fiſchen, deren eigenthümliche Körpergeſtalt durch die ſonderbare Entwickelung der Bruſtfloſſen bedingt iſt. Der Halswirbeltheil dieſer Thiere iſt ſtets zu einem einzigen Knochencylin- der verwachſen. Der Schultergürtel bildet einen vollſtändigen Ring, welcher oben mit dem hinteren Theile des Schädels verwachſen iſt, unter der Rückenhaut über der Wirbelſäule zuſammenſtößt und nach unten zuſammenkommend eine faſt vollſtändige Kapſel für das Herz bildet. Dieſer Ring trägt bogenförmig gekrümmte Floſſenknorpel, von denen die einen nach hinten, die anderen nach vorn ſich erſtrecken und dort ſich mit eigenen Floſſenknorpeln verbinden, welche an der vor- deren Schnauzenſpitze des Schädels angewachſen ſind. Dieſe Schädel- floſſenknorpel kommen einzig nur den Rochen zu, und durch ſie, wie durch ihre Verbindung mit den Bruſtfloſſen wird jene breite Scheibe gebildet, die durch eine Menge knorpeliger Strahlen geſtützt wird,
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ſieben Kiemenſpalten auf jeder Seite des Halſes findet. Die Haut
iſt nur ſelten nackt, meiſt mit den oben angeführten feſteren Bildungen
bald mit Nägeln, bald mit Chagrin ausgerüſtet; die Zähne ſind äu-
ßerſt mannigfaltig. Wir unterſcheiden zwei große Familien.
[Abbildung Fig. 1020. Fig. 1021.
Der Randroche (Raja marginata),
von oben, um die Stellung der Augen und der Spritzlöcher dahinter, und von
unten, um Naſe, Naſenklappen, Mund, Kiemen, Bauchfloſſen und After zu
zeigen. ]
Die Familie der Rochen (Rajida) beſteht aus breiten, platten,
ſcheibenförmigen Fiſchen, deren eigenthümliche Körpergeſtalt durch
die ſonderbare Entwickelung der Bruſtfloſſen bedingt iſt. Der
Halswirbeltheil dieſer Thiere iſt ſtets zu einem einzigen Knochencylin-
der verwachſen. Der Schultergürtel bildet einen vollſtändigen Ring,
welcher oben mit dem hinteren Theile des Schädels verwachſen iſt,
unter der Rückenhaut über der Wirbelſäule zuſammenſtößt und nach
unten zuſammenkommend eine faſt vollſtändige Kapſel für das Herz
bildet. Dieſer Ring trägt bogenförmig gekrümmte Floſſenknorpel, von
denen die einen nach hinten, die anderen nach vorn ſich erſtrecken und
dort ſich mit eigenen Floſſenknorpeln verbinden, welche an der vor-
deren Schnauzenſpitze des Schädels angewachſen ſind. Dieſe Schädel-
floſſenknorpel kommen einzig nur den Rochen zu, und durch ſie, wie
durch ihre Verbindung mit den Bruſtfloſſen wird jene breite Scheibe
gebildet, die durch eine Menge knorpeliger Strahlen geſtützt wird,
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/121>, abgerufen am 23.11.2024.
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