bilden wie bei den vorigen. Die Füße sind stets fünfgliederig, zum Laufen geschickt, die Tarsalglieder ganz.
Die Käfer nagen faulende Pflanzen und Thierstoffe, fliegen gut und laufen sehr schnell. Einige leben im Wasser, haben aber keine Schwimmfüße, sondern klettern am Ufer und an Wasserpflanzen umher. Die Larven haben einen cylindrischen wurmförmigen, aber geraden Körper, sechs ziemlich lange Beine und deutliche Augen, was sie leicht von der vorigen Familie unterscheidet. Sie leben in Mulm, beson- ders aber in thierischen Stoffen, trockenen wie faulenden, sind sehr munter und agil und oft stark behaart.
Wir theilen die zahlreiche Familie in mehrere Unterfamilien:
die Beine können angezogen werden, aber nicht vollständig, indem die Tarsalglieder frei blei- ben. Kopf klein, zur Hälfte, bis an die Augen, in das Halsschild eingesenkt; Fühler kurz, End- keule nur dreigliederig, aber das Endglied oft sehr groß und lang; Oberkinnladen dick, kurz gezähnt. Die Käfer leben besonders in Pelz- werk und trockenen Thierstoffen, in Museen und zoologischen Sammlungen, zuweilen auf Blumen; die haarigen Larven, an denselben Orten, richten große Verwüstungen an, da sie meist im Verborgenen arbeiten. Sie verpuppen sich in der eigenen Larvenhaut, die als Hülle für die Puppe dient. Dermestes; Byturus; Attagenus; Anthrenus.
Von dieser Familie scheidet sich als kleine Gruppe durch voll- kommen zurückziehbare Beine, breite Unterschenkel und Verwachsung der drei vorderen Leibesringe, die Gruppe der Pillenkäfer, Byrrhida, deren Larven, Lebensart etc. ganz analog der vorigen ist. Die Käfer, die meist an sandigen Orten leben, kugeln sich zusammen und stellen sich todt. Byrrhus.
Catopida. Körper länglich, mäßig gewölbt; Kopf klein, unter das Halsschild zurückgezogen bis an die Augen, Fühler nur allmählich verdickt, nicht knopfförmig geendet; Halsschild nach dem Tode nach vorn geneigt; Beine dünn, lang. Die Käfer laufen sehr schnell, stellen sich beim Berühren todt. Choleva; Scydmaenus; Scaphidium; Colon; Catops; Agyrtes.
bilden wie bei den vorigen. Die Füße ſind ſtets fünfgliederig, zum Laufen geſchickt, die Tarſalglieder ganz.
Die Käfer nagen faulende Pflanzen und Thierſtoffe, fliegen gut und laufen ſehr ſchnell. Einige leben im Waſſer, haben aber keine Schwimmfüße, ſondern klettern am Ufer und an Waſſerpflanzen umher. Die Larven haben einen cylindriſchen wurmförmigen, aber geraden Körper, ſechs ziemlich lange Beine und deutliche Augen, was ſie leicht von der vorigen Familie unterſcheidet. Sie leben in Mulm, beſon- ders aber in thieriſchen Stoffen, trockenen wie faulenden, ſind ſehr munter und agil und oft ſtark behaart.
Wir theilen die zahlreiche Familie in mehrere Unterfamilien:
die Beine können angezogen werden, aber nicht vollſtändig, indem die Tarſalglieder frei blei- ben. Kopf klein, zur Hälfte, bis an die Augen, in das Halsſchild eingeſenkt; Fühler kurz, End- keule nur dreigliederig, aber das Endglied oft ſehr groß und lang; Oberkinnladen dick, kurz gezähnt. Die Käfer leben beſonders in Pelz- werk und trockenen Thierſtoffen, in Muſeen und zoologiſchen Sammlungen, zuweilen auf Blumen; die haarigen Larven, an denſelben Orten, richten große Verwüſtungen an, da ſie meiſt im Verborgenen arbeiten. Sie verpuppen ſich in der eigenen Larvenhaut, die als Hülle für die Puppe dient. Dermestes; Byturus; Attagenus; Anthrenus.
Von dieſer Familie ſcheidet ſich als kleine Gruppe durch voll- kommen zurückziehbare Beine, breite Unterſchenkel und Verwachſung der drei vorderen Leibesringe, die Gruppe der Pillenkäfer, Byrrhida, deren Larven, Lebensart etc. ganz analog der vorigen iſt. Die Käfer, die meiſt an ſandigen Orten leben, kugeln ſich zuſammen und ſtellen ſich todt. Byrrhus.
Catopida. Körper länglich, mäßig gewölbt; Kopf klein, unter das Halsſchild zurückgezogen bis an die Augen, Fühler nur allmählich verdickt, nicht knopfförmig geendet; Halsſchild nach dem Tode nach vorn geneigt; Beine dünn, lang. Die Käfer laufen ſehr ſchnell, ſtellen ſich beim Berühren todt. Choleva; Scydmaenus; Scaphidium; Colon; Catops; Agyrtes.
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bilden wie bei den vorigen. Die Füße ſind ſtets fünfgliederig, zum
Laufen geſchickt, die Tarſalglieder ganz.
Die Käfer nagen faulende Pflanzen und Thierſtoffe, fliegen gut
und laufen ſehr ſchnell. Einige leben im Waſſer, haben aber keine
Schwimmfüße, ſondern klettern am Ufer und an Waſſerpflanzen umher.
Die Larven haben einen cylindriſchen wurmförmigen, aber geraden
Körper, ſechs ziemlich lange Beine und deutliche Augen, was ſie leicht
von der vorigen Familie unterſcheidet. Sie leben in Mulm, beſon-
ders aber in thieriſchen Stoffen, trockenen wie faulenden, ſind ſehr
munter und agil und oft ſtark behaart.
Wir theilen die zahlreiche Familie in mehrere Unterfamilien:
Pelzkäfer. Dermestida. Körper eiförmig, gewölbt, hart,
[Abbildung Fig. 882.
Speckkäfer (Dermestes lardarius).]
die Beine können angezogen werden, aber nicht
vollſtändig, indem die Tarſalglieder frei blei-
ben. Kopf klein, zur Hälfte, bis an die Augen,
in das Halsſchild eingeſenkt; Fühler kurz, End-
keule nur dreigliederig, aber das Endglied oft
ſehr groß und lang; Oberkinnladen dick, kurz
gezähnt. Die Käfer leben beſonders in Pelz-
werk und trockenen Thierſtoffen, in Muſeen und
zoologiſchen Sammlungen, zuweilen auf Blumen; die haarigen Larven,
an denſelben Orten, richten große Verwüſtungen an, da ſie meiſt im
Verborgenen arbeiten. Sie verpuppen ſich in der eigenen Larvenhaut,
die als Hülle für die Puppe dient. Dermestes; Byturus; Attagenus;
Anthrenus.
Von dieſer Familie ſcheidet ſich als kleine Gruppe durch voll-
kommen zurückziehbare Beine, breite Unterſchenkel und Verwachſung
der drei vorderen Leibesringe, die Gruppe der Pillenkäfer,
Byrrhida, deren Larven, Lebensart etc. ganz analog der vorigen iſt.
Die Käfer, die meiſt an ſandigen Orten leben, kugeln ſich zuſammen
und ſtellen ſich todt. Byrrhus.
Catopida. Körper länglich, mäßig gewölbt; Kopf klein, unter
das Halsſchild zurückgezogen bis an die Augen, Fühler nur allmählich
verdickt, nicht knopfförmig geendet; Halsſchild nach dem Tode nach
vorn geneigt; Beine dünn, lang. Die Käfer laufen ſehr ſchnell,
ſtellen ſich beim Berühren todt. Choleva; Scydmaenus; Scaphidium;
Colon; Catops; Agyrtes.
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/674>, abgerufen am 05.12.2024.
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