Fig. 835 -- 842. Verschiedene Käferlarven, meist von der Rückenseite gesehen. Fig. 835. Von Cicindela campestris, besonders ausgezeichnet durch die großen, gezähnelten Kinnbacken, die drei Punktaugen, welche an den Seiten des Kopfes an der Stelle der zusammengesetzten Augen stehen und den achten Leibring, der breiter und höher als die übrigen und mit zwei Hornhaken auf dem Rücken bewaffnet ist. Fig. 836. Dieselbe Larve von der Seite. Fig. 837. Larve von Cassida equestris. Fig. 838. Von Buprestis manca, fußlos. Fig. 839. Fußlose Larve von Scolytes destructor (Borkenkäfer). Fig. 840. Kurzfüßige Larve von Tenebrio molitor (Mehlwurm). Fig. 841. Langfüßige Larve von Staphylinus olens. Fig. 842. Mit Schwimmfüßen und hinteren Athemröhren versehene Larve von Dytiscus marginalis.
Der Körper dieser Thiere ist stets gestreckt, meist wurmförmig, oft beinahe drehrund; in den meisten Fällen aber von oben nach un- ten abgeplattet. Zuweilen erscheint er durchgehends weich; meist ist indessen der Kopf hornig und nur der Hinterleib mit weicher Haut bekleidet. Bei den wenigsten wird auch dieser mit festem Horne bedeckt. Diese festen Larven schweifen meistens frei nach Raub umher. Der Kopf ist meist flach gedrückt, platt, rundlich, von Linsengestalt und horizontal nach vorn oder nach unten gerichtet; bei einigen pflanzen- fressenden Larven (Blätterhörner, Rüsselkäfer, Borkenkäfer) ist er rundlich und senkrecht gestellt, so daß der Mund der Brust genähert ist. -- Zusammengesetzte Augen kommen bei den Larven nie vor -- ebensowenig einfache Stirnaugen; oft, besonders bei den Holzbohrern, fehlen die Augen gänzlich, wenn sie aber vorhanden, so stehen 1 -- 6 einfache Augen auf jeder Seite und zwar dann meist auf einem ge- wölbten Buckel, der sich während des Puppenlebens in das zusam- mengesetzte Auge des Käfers umwandelt. Die Fühler fehlen zuwei-
[Abbildung]
Fig. 836.
[Abbildung]
838.
[Abbildung]
841.
[Abbildung]
Fig. 835 837. 839. 840. 842.
Fig. 835 — 842. Verſchiedene Käferlarven, meiſt von der Rückenſeite geſehen. Fig. 835. Von Cicindela campestris, beſonders ausgezeichnet durch die großen, gezähnelten Kinnbacken, die drei Punktaugen, welche an den Seiten des Kopfes an der Stelle der zuſammengeſetzten Augen ſtehen und den achten Leibring, der breiter und höher als die übrigen und mit zwei Hornhaken auf dem Rücken bewaffnet iſt. Fig. 836. Dieſelbe Larve von der Seite. Fig. 837. Larve von Cassida equestris. Fig. 838. Von Buprestis manca, fußlos. Fig. 839. Fußloſe Larve von Scolytes destructor (Borkenkäfer). Fig. 840. Kurzfüßige Larve von Tenebrio molitor (Mehlwurm). Fig. 841. Langfüßige Larve von Staphylinus olens. Fig. 842. Mit Schwimmfüßen und hinteren Athemröhren verſehene Larve von Dytiscus marginalis.
Der Körper dieſer Thiere iſt ſtets geſtreckt, meiſt wurmförmig, oft beinahe drehrund; in den meiſten Fällen aber von oben nach un- ten abgeplattet. Zuweilen erſcheint er durchgehends weich; meiſt iſt indeſſen der Kopf hornig und nur der Hinterleib mit weicher Haut bekleidet. Bei den wenigſten wird auch dieſer mit feſtem Horne bedeckt. Dieſe feſten Larven ſchweifen meiſtens frei nach Raub umher. Der Kopf iſt meiſt flach gedrückt, platt, rundlich, von Linſengeſtalt und horizontal nach vorn oder nach unten gerichtet; bei einigen pflanzen- freſſenden Larven (Blätterhörner, Rüſſelkäfer, Borkenkäfer) iſt er rundlich und ſenkrecht geſtellt, ſo daß der Mund der Bruſt genähert iſt. — Zuſammengeſetzte Augen kommen bei den Larven nie vor — ebenſowenig einfache Stirnaugen; oft, beſonders bei den Holzbohrern, fehlen die Augen gänzlich, wenn ſie aber vorhanden, ſo ſtehen 1 — 6 einfache Augen auf jeder Seite und zwar dann meiſt auf einem ge- wölbten Buckel, der ſich während des Puppenlebens in das zuſam- mengeſetzte Auge des Käfers umwandelt. Die Fühler fehlen zuwei-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0653"n="647"/><figure><head>Fig. 836.</head></figure><lb/><figure><head>838.</head></figure><lb/><figure><head>841.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 835 837. 839. 840. 842.</head><lb/><p>Fig. 835 — 842. Verſchiedene Käferlarven, meiſt von der Rückenſeite geſehen.<lb/>
Fig. 835. Von <hirendition="#aq">Cicindela campestris,</hi> beſonders ausgezeichnet durch die<lb/>
großen, gezähnelten Kinnbacken, die drei Punktaugen, welche an den Seiten<lb/>
des Kopfes an der Stelle der zuſammengeſetzten Augen ſtehen und den achten<lb/>
Leibring, der breiter und höher als die übrigen und mit zwei Hornhaken auf<lb/>
dem Rücken bewaffnet iſt. Fig. 836. Dieſelbe Larve von der Seite. Fig. 837.<lb/>
Larve von <hirendition="#aq">Cassida equestris.</hi> Fig. 838. Von <hirendition="#aq">Buprestis manca,</hi> fußlos.<lb/>
Fig. 839. Fußloſe Larve von <hirendition="#aq">Scolytes destructor</hi> (Borkenkäfer). Fig. 840.<lb/>
Kurzfüßige Larve von <hirendition="#aq">Tenebrio molitor</hi> (Mehlwurm). Fig. 841. Langfüßige<lb/>
Larve von <hirendition="#aq">Staphylinus olens.</hi> Fig. 842. Mit Schwimmfüßen und hinteren<lb/>
Athemröhren verſehene Larve von <hirendition="#aq">Dytiscus marginalis.</hi></p></figure><lb/><p>Der <hirendition="#g">Körper</hi> dieſer Thiere iſt ſtets geſtreckt, meiſt wurmförmig,<lb/>
oft beinahe drehrund; in den meiſten Fällen aber von oben nach un-<lb/>
ten abgeplattet. Zuweilen erſcheint er durchgehends weich; meiſt iſt<lb/>
indeſſen der Kopf hornig und nur der Hinterleib mit weicher Haut<lb/>
bekleidet. Bei den wenigſten wird auch dieſer mit feſtem Horne bedeckt.<lb/>
Dieſe feſten Larven ſchweifen meiſtens frei nach Raub umher. Der<lb/><hirendition="#g">Kopf</hi> iſt meiſt flach gedrückt, platt, rundlich, von Linſengeſtalt und<lb/>
horizontal nach vorn oder nach unten gerichtet; bei einigen pflanzen-<lb/>
freſſenden Larven (Blätterhörner, Rüſſelkäfer, Borkenkäfer) iſt er<lb/>
rundlich und ſenkrecht geſtellt, ſo daß der Mund der Bruſt genähert<lb/>
iſt. — Zuſammengeſetzte <hirendition="#g">Augen</hi> kommen bei den Larven nie vor —<lb/>
ebenſowenig einfache Stirnaugen; oft, beſonders bei den Holzbohrern,<lb/>
fehlen die Augen gänzlich, wenn ſie aber vorhanden, ſo ſtehen 1 — 6<lb/>
einfache Augen auf jeder Seite und zwar dann meiſt auf einem ge-<lb/>
wölbten Buckel, der ſich während des Puppenlebens in das zuſam-<lb/>
mengeſetzte Auge des Käfers umwandelt. Die <hirendition="#g">Fühler</hi> fehlen zuwei-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[647/0653]
[Abbildung Fig. 836. ]
[Abbildung 838. ]
[Abbildung 841. ]
[Abbildung Fig. 835 837. 839. 840. 842.
Fig. 835 — 842. Verſchiedene Käferlarven, meiſt von der Rückenſeite geſehen.
Fig. 835. Von Cicindela campestris, beſonders ausgezeichnet durch die
großen, gezähnelten Kinnbacken, die drei Punktaugen, welche an den Seiten
des Kopfes an der Stelle der zuſammengeſetzten Augen ſtehen und den achten
Leibring, der breiter und höher als die übrigen und mit zwei Hornhaken auf
dem Rücken bewaffnet iſt. Fig. 836. Dieſelbe Larve von der Seite. Fig. 837.
Larve von Cassida equestris. Fig. 838. Von Buprestis manca, fußlos.
Fig. 839. Fußloſe Larve von Scolytes destructor (Borkenkäfer). Fig. 840.
Kurzfüßige Larve von Tenebrio molitor (Mehlwurm). Fig. 841. Langfüßige
Larve von Staphylinus olens. Fig. 842. Mit Schwimmfüßen und hinteren
Athemröhren verſehene Larve von Dytiscus marginalis. ]
Der Körper dieſer Thiere iſt ſtets geſtreckt, meiſt wurmförmig,
oft beinahe drehrund; in den meiſten Fällen aber von oben nach un-
ten abgeplattet. Zuweilen erſcheint er durchgehends weich; meiſt iſt
indeſſen der Kopf hornig und nur der Hinterleib mit weicher Haut
bekleidet. Bei den wenigſten wird auch dieſer mit feſtem Horne bedeckt.
Dieſe feſten Larven ſchweifen meiſtens frei nach Raub umher. Der
Kopf iſt meiſt flach gedrückt, platt, rundlich, von Linſengeſtalt und
horizontal nach vorn oder nach unten gerichtet; bei einigen pflanzen-
freſſenden Larven (Blätterhörner, Rüſſelkäfer, Borkenkäfer) iſt er
rundlich und ſenkrecht geſtellt, ſo daß der Mund der Bruſt genähert
iſt. — Zuſammengeſetzte Augen kommen bei den Larven nie vor —
ebenſowenig einfache Stirnaugen; oft, beſonders bei den Holzbohrern,
fehlen die Augen gänzlich, wenn ſie aber vorhanden, ſo ſtehen 1 — 6
einfache Augen auf jeder Seite und zwar dann meiſt auf einem ge-
wölbten Buckel, der ſich während des Puppenlebens in das zuſam-
mengeſetzte Auge des Käfers umwandelt. Die Fühler fehlen zuwei-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/653>, abgerufen am 05.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.