Die Familie der Langrüssler (Ta- nystoma) begreift eine große Anzahl meist kräftiger Fliegen, die alle einen langen, oft dünnen, lederartigen, vor- stehenden Rüssel haben, dessen Knopf und Endlippen meist wenig ausgeprägt sind. Das dritte Glied der Fühler ist einfach, die Borste an seinem Ende ein- gefügt, doch fehlt sie zuweilen. Der Kopf ist halbkugelig, so breit wie die Brust, nur bei einigen Gattungen sehr klein; der Hinterleib breit, selten länglich. Es sind meist starke Fliegen von räuberischen Gewohnheiten -- ihre Larven sind nur wenig bekannt, aber die beobachteten hatten alle einen hornigen Kopf mit deutlichen kauenden Mundwerkzeugen und lebten in der Erde.
meist verborgen, nach vorn gerichtet; Endlippen des Knopfes deutlich; Palpen eingliedrig, an der Basis des Rüssels. Augen getrennt. Brust eben; Füße dünn, Fußballen rudimentär. Flügel sehr groß, seitlich ausgebreitet. Meist schwarz mit weißen Linien und Binden. Sie schwe- ben langsam in Gebüschen und auf Blu- men. Ihre Larven sind unbekannt. An- thrax; Lomatia; Mulio.
Schwebfliegen (Bombylida). Kopf kleiner als die Brust. -- Rüssel dünn, lang, nach vorn gerichtet; Oberlippe sehr lang.
[Abbildung]
Fig. 758.
Nemestrina longirostris.
Die Familie der Langrüſſler (Ta- nystoma) begreift eine große Anzahl meiſt kräftiger Fliegen, die alle einen langen, oft dünnen, lederartigen, vor- ſtehenden Rüſſel haben, deſſen Knopf und Endlippen meiſt wenig ausgeprägt ſind. Das dritte Glied der Fühler iſt einfach, die Borſte an ſeinem Ende ein- gefügt, doch fehlt ſie zuweilen. Der Kopf iſt halbkugelig, ſo breit wie die Bruſt, nur bei einigen Gattungen ſehr klein; der Hinterleib breit, ſelten länglich. Es ſind meiſt ſtarke Fliegen von räuberiſchen Gewohnheiten — ihre Larven ſind nur wenig bekannt, aber die beobachteten hatten alle einen hornigen Kopf mit deutlichen kauenden Mundwerkzeugen und lebten in der Erde.
meiſt verborgen, nach vorn gerichtet; Endlippen des Knopfes deutlich; Palpen eingliedrig, an der Baſis des Rüſſels. Augen getrennt. Bruſt eben; Füße dünn, Fußballen rudimentär. Flügel ſehr groß, ſeitlich ausgebreitet. Meiſt ſchwarz mit weißen Linien und Binden. Sie ſchwe- ben langſam in Gebüſchen und auf Blu- men. Ihre Larven ſind unbekannt. An- thrax; Lomatia; Mulio.
Schwebfliegen (Bombylida). Kopf kleiner als die Bruſt. — Rüſſel dünn, lang, nach vorn gerichtet; Oberlippe ſehr lang.
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[Abbildung Fig. 758.
Nemestrina longirostris. ]
Die Familie der Langrüſſler (Ta-
nystoma) begreift eine große Anzahl
meiſt kräftiger Fliegen, die alle einen
langen, oft dünnen, lederartigen, vor-
ſtehenden Rüſſel haben, deſſen Knopf
und Endlippen meiſt wenig ausgeprägt
ſind. Das dritte Glied der Fühler iſt
einfach, die Borſte an ſeinem Ende ein-
gefügt, doch fehlt ſie zuweilen. Der Kopf
iſt halbkugelig, ſo breit wie die Bruſt,
nur bei einigen Gattungen ſehr klein;
der Hinterleib breit, ſelten länglich. Es
ſind meiſt ſtarke Fliegen von räuberiſchen
Gewohnheiten — ihre Larven ſind nur
wenig bekannt, aber die beobachteten
hatten alle einen hornigen Kopf mit
deutlichen kauenden Mundwerkzeugen und
lebten in der Erde.
Man unterſcheidet viele Gruppen.
Trauerfliegen (Anthracida). Kopf vorn rund; Rüſſel kurz,
[Abbildung Fig. 759.
Gelber Trauerſchweber (Anthrax
flavus).]
meiſt verborgen, nach vorn gerichtet;
Endlippen des Knopfes deutlich; Palpen
eingliedrig, an der Baſis des Rüſſels.
Augen getrennt. Bruſt eben; Füße dünn,
Fußballen rudimentär. Flügel ſehr groß,
ſeitlich ausgebreitet. Meiſt ſchwarz mit
weißen Linien und Binden. Sie ſchwe-
ben langſam in Gebüſchen und auf Blu-
men. Ihre Larven ſind unbekannt. An-
thrax; Lomatia; Mulio.
Schwebfliegen (Bombylida). Kopf kleiner als die Bruſt. —
Rüſſel dünn, lang, nach vorn gerichtet; Oberlippe ſehr lang.
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/616>, abgerufen am 26.11.2024.
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