Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.auch vom Raube leben. Die Larven sind verschieden, bald mit wei- Dolichopida. Glänzende Fliegen mit metallisch grünen oder blauen Schwebfliegen Syrphida. Große, lebhafte, meist dickleibige [Abbildung]
Fig. 756. Oberlippe breit, gewölbt, ausgerandet. RüsselHummelfliege zurückgezogen. Drei Punktaugen. Leben auf Blumen; die einzelnen Gattungen erscheinen, wenn diese blühen. Man findet sie meist ein- sam schwärmend, absatzweise vorschießend und dann lange an demselben Platze schwebend. Ihre Larven, die einen weichen häutigen Kopf haben, leben meist in der Erde, im Miste, im Mulm oder in Zwie- belgewächsen (Merodon). Andere Larven, obgleich blind und fußlos, saugen die Blattläuse aus, nachdem die Eier in deren Nester gelegt wurden (Syrphus), und sind zu diesem Endzwecke mit einem dreispitzi- gen Stachel versehen; andere (Volucella) leben in Nestern der Hor- nissen, Wespen und Hummeln und saugen deren Larven aus; noch andere endlich in flüssigem Kothe und schmutzigem Wasser (Cristalis) und sind mit einem langen perspectivartigen Athemrohre am Hinter- leibe versehen, während zu beiden Seiten des Leibes häutige Haken- fortsätze sich finden, die zur Bewegung dienen. Syrphus; Volucella; Merodon; Psarus; Cristalis; Helophilus; Milesia; Cheilosia. Die Stilettfliegen (Therevida) mit vorgestreckten Fühlern, die auch vom Raube leben. Die Larven ſind verſchieden, bald mit wei- Dolichopida. Glänzende Fliegen mit metalliſch grünen oder blauen Schwebfliegen Syrphida. Große, lebhafte, meiſt dickleibige [Abbildung]
Fig. 756. Oberlippe breit, gewölbt, ausgerandet. RüſſelHummelfliege zurückgezogen. Drei Punktaugen. Leben auf Blumen; die einzelnen Gattungen erſcheinen, wenn dieſe blühen. Man findet ſie meiſt ein- ſam ſchwärmend, abſatzweiſe vorſchießend und dann lange an demſelben Platze ſchwebend. Ihre Larven, die einen weichen häutigen Kopf haben, leben meiſt in der Erde, im Miſte, im Mulm oder in Zwie- belgewächſen (Merodon). Andere Larven, obgleich blind und fußlos, ſaugen die Blattläuſe aus, nachdem die Eier in deren Neſter gelegt wurden (Syrphus), und ſind zu dieſem Endzwecke mit einem dreiſpitzi- gen Stachel verſehen; andere (Volucella) leben in Neſtern der Hor- niſſen, Wespen und Hummeln und ſaugen deren Larven aus; noch andere endlich in flüſſigem Kothe und ſchmutzigem Waſſer (Cristalis) und ſind mit einem langen perſpectivartigen Athemrohre am Hinter- leibe verſehen, während zu beiden Seiten des Leibes häutige Haken- fortſätze ſich finden, die zur Bewegung dienen. Syrphus; Volucella; Merodon; Psarus; Cristalis; Helophilus; Milesia; Cheilosia. Die Stilettfliegen (Therevida) mit vorgeſtreckten Fühlern, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0614" n="608"/> auch vom Raube leben. Die Larven ſind verſchieden, bald mit wei-<lb/> chem, bald mit hornigem Kopf — einige leben in Mulm und Moder,<lb/> andere vom Raube. Man unterſcheidet einige Unterfamilien.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Dolichopida</hi>. Glänzende Fliegen mit metalliſch grünen oder blauen<lb/> Farben, langem beim Männchen nach unten eingeklapptem Hinterleibe,<lb/> und blättrigen Anſätzen, die zur Begattung dienen, dickem Kopfe und<lb/> vorſtehenden Augen, die beim Männchen faſt zuſammenſtoßen. Rüſſel<lb/> vorſtehend, Palpen mit breitem häutigem Endgliede, das die Rüſſel-<lb/> wurzel deckt. Die Füße ſind ſehr lang, dünn; die drei Fühlerglieder<lb/> deutlich, lang, die Borſte ſehr verlängert, meiſt einfach. Lebhafte Flie-<lb/> gen auf Blumen und Blättern im Sonnenſcheine; ſaugen Honig oder<lb/> kleine Inſekten, die ſie anbohren. Die Larven leben in der Erde, ha-<lb/> ben einen weichen Kopf mit knopfartigen Wärzchen und in der Mitte<lb/> eine harte Spitze, die vielleicht als Saugſtachel dient. Am Hintertheile<lb/> ſitzen zwei krumme Haken. <hi rendition="#aq">Dolichopus; Rhaphium; Corphyrops; Psi-<lb/> lopus; Chrysotus; Sybistroma</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Schwebfliegen</hi><hi rendition="#aq">Syrphida</hi>. Große, lebhafte, meiſt dickleibige<lb/> Fliegen, oft mit ſchönen, metalliſchen Farben geziert. Stirn vorſtehend;<lb/><figure><head>Fig. 756. </head><p>Hummelfliege<lb/> (<hi rendition="#aq">Volucella bombyleus</hi>.)</p></figure><lb/> Oberlippe breit, gewölbt, ausgerandet. Rüſſel<lb/> zurückgezogen. Drei Punktaugen. Leben auf<lb/> Blumen; die einzelnen Gattungen erſcheinen,<lb/> wenn dieſe blühen. Man findet ſie meiſt ein-<lb/> ſam ſchwärmend, abſatzweiſe vorſchießend und<lb/> dann lange an demſelben Platze ſchwebend.<lb/> Ihre Larven, die einen weichen häutigen Kopf<lb/> haben, leben meiſt in der Erde, im Miſte, im Mulm oder in Zwie-<lb/> belgewächſen (<hi rendition="#aq">Merodon</hi>). Andere Larven, obgleich blind und fußlos,<lb/> ſaugen die Blattläuſe aus, nachdem die Eier in deren Neſter gelegt<lb/> wurden (<hi rendition="#aq">Syrphus</hi>), und ſind zu dieſem Endzwecke mit einem dreiſpitzi-<lb/> gen Stachel verſehen; andere (<hi rendition="#aq">Volucella</hi>) leben in Neſtern der Hor-<lb/> niſſen, Wespen und Hummeln und ſaugen deren Larven aus; noch<lb/> andere endlich in flüſſigem Kothe und ſchmutzigem Waſſer (<hi rendition="#aq">Cristalis</hi>)<lb/> und ſind mit einem langen perſpectivartigen Athemrohre am Hinter-<lb/> leibe verſehen, während zu beiden Seiten des Leibes häutige Haken-<lb/> fortſätze ſich finden, die zur Bewegung dienen. <hi rendition="#aq">Syrphus; Volucella;<lb/> Merodon; Psarus; Cristalis; Helophilus; Milesia; Cheilosia</hi>.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Stilettfliegen</hi> (<hi rendition="#aq">Therevida</hi>) mit vorgeſtreckten Fühlern, die<lb/> am Grunde genähert ſind, zurückgezogenem Rüſſel, keulenförmigen ver-<lb/> borgenen Palpen, kegelförmigem Hinterleibe aus 7 Ringen, drei Punkt-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [608/0614]
auch vom Raube leben. Die Larven ſind verſchieden, bald mit wei-
chem, bald mit hornigem Kopf — einige leben in Mulm und Moder,
andere vom Raube. Man unterſcheidet einige Unterfamilien.
Dolichopida. Glänzende Fliegen mit metalliſch grünen oder blauen
Farben, langem beim Männchen nach unten eingeklapptem Hinterleibe,
und blättrigen Anſätzen, die zur Begattung dienen, dickem Kopfe und
vorſtehenden Augen, die beim Männchen faſt zuſammenſtoßen. Rüſſel
vorſtehend, Palpen mit breitem häutigem Endgliede, das die Rüſſel-
wurzel deckt. Die Füße ſind ſehr lang, dünn; die drei Fühlerglieder
deutlich, lang, die Borſte ſehr verlängert, meiſt einfach. Lebhafte Flie-
gen auf Blumen und Blättern im Sonnenſcheine; ſaugen Honig oder
kleine Inſekten, die ſie anbohren. Die Larven leben in der Erde, ha-
ben einen weichen Kopf mit knopfartigen Wärzchen und in der Mitte
eine harte Spitze, die vielleicht als Saugſtachel dient. Am Hintertheile
ſitzen zwei krumme Haken. Dolichopus; Rhaphium; Corphyrops; Psi-
lopus; Chrysotus; Sybistroma.
Schwebfliegen Syrphida. Große, lebhafte, meiſt dickleibige
Fliegen, oft mit ſchönen, metalliſchen Farben geziert. Stirn vorſtehend;
[Abbildung Fig. 756. Hummelfliege
(Volucella bombyleus.)]
Oberlippe breit, gewölbt, ausgerandet. Rüſſel
zurückgezogen. Drei Punktaugen. Leben auf
Blumen; die einzelnen Gattungen erſcheinen,
wenn dieſe blühen. Man findet ſie meiſt ein-
ſam ſchwärmend, abſatzweiſe vorſchießend und
dann lange an demſelben Platze ſchwebend.
Ihre Larven, die einen weichen häutigen Kopf
haben, leben meiſt in der Erde, im Miſte, im Mulm oder in Zwie-
belgewächſen (Merodon). Andere Larven, obgleich blind und fußlos,
ſaugen die Blattläuſe aus, nachdem die Eier in deren Neſter gelegt
wurden (Syrphus), und ſind zu dieſem Endzwecke mit einem dreiſpitzi-
gen Stachel verſehen; andere (Volucella) leben in Neſtern der Hor-
niſſen, Wespen und Hummeln und ſaugen deren Larven aus; noch
andere endlich in flüſſigem Kothe und ſchmutzigem Waſſer (Cristalis)
und ſind mit einem langen perſpectivartigen Athemrohre am Hinter-
leibe verſehen, während zu beiden Seiten des Leibes häutige Haken-
fortſätze ſich finden, die zur Bewegung dienen. Syrphus; Volucella;
Merodon; Psarus; Cristalis; Helophilus; Milesia; Cheilosia.
Die Stilettfliegen (Therevida) mit vorgeſtreckten Fühlern, die
am Grunde genähert ſind, zurückgezogenem Rüſſel, keulenförmigen ver-
borgenen Palpen, kegelförmigem Hinterleibe aus 7 Ringen, drei Punkt-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |