Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.[Abbildung]
Fig. 661. Längenburchschnitt der Raupe des Rheinweidenschwärmers (Sphinx ligustri), um die [Abbildung]
Fig. 662. Höhle des Körpers ausfüllt. Der Chylusmagen ist davon der größte,Längendurchschnitt des Schmetterlings (Sphinx ligustri) zur Vergleichung. der Krummdarm der unbedeutendste Theil. Bei den Fleischfressern ist der Darmkanal im Ganzen demjenigen der erwachsenen Insekten ähn- lich, und wird es noch mehr während des Puppenlebens, wo er sich allmählig der bei dem Bilde vorkommenden Form annähert. Die Speicheldrüsen und Harngefäße sind bei den Larven meistens in der- selben Weise, wie bei den Bildern angeordnet; außerdem aber zeichnen sich die Larven, welche sich eine Puppenhülse spinnen, oder sich nur mit einigen Fäden befestigen, durch eigenthümliche Spinndrüsen aus, welche aus zwei langen gewundenen Schläuchen bestehen, die durch ein feines Löchlein in der Unterlippe ausmünden, und besonders gegen das Ende des Larvenlebens in bedeutendem Grade entwickelt sind. Der klebrige Stoff, welchen diese Drüsen absondern, erhärtet an der Luft sogleich zu einem feinen Seidenfaden, den die Larve durch Drehungen und Wendungen des Kopfes so zu verweben weiß, daß [Abbildung]
Fig. 661. Längenburchſchnitt der Raupe des Rheinweidenſchwärmers (Sphinx ligustri), um die [Abbildung]
Fig. 662. Höhle des Körpers ausfüllt. Der Chylusmagen iſt davon der größte,Längendurchſchnitt des Schmetterlings (Sphinx ligustri) zur Vergleichung. der Krummdarm der unbedeutendſte Theil. Bei den Fleiſchfreſſern iſt der Darmkanal im Ganzen demjenigen der erwachſenen Inſekten ähn- lich, und wird es noch mehr während des Puppenlebens, wo er ſich allmählig der bei dem Bilde vorkommenden Form annähert. Die Speicheldrüſen und Harngefäße ſind bei den Larven meiſtens in der- ſelben Weiſe, wie bei den Bildern angeordnet; außerdem aber zeichnen ſich die Larven, welche ſich eine Puppenhülſe ſpinnen, oder ſich nur mit einigen Fäden befeſtigen, durch eigenthümliche Spinndrüſen aus, welche aus zwei langen gewundenen Schläuchen beſtehen, die durch ein feines Löchlein in der Unterlippe ausmünden, und beſonders gegen das Ende des Larvenlebens in bedeutendem Grade entwickelt ſind. Der klebrige Stoff, welchen dieſe Drüſen abſondern, erhärtet an der Luft ſogleich zu einem feinen Seidenfaden, den die Larve durch Drehungen und Wendungen des Kopfes ſo zu verweben weiß, daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0556" n="550"/><figure><head>Fig. 661.</head><lb/><p>Längenburchſchnitt der Raupe des Rheinweidenſchwärmers (<hi rendition="#aq">Sphinx ligustri</hi>), um die<lb/> Organe in ihrer Lagerung zu zeigen.<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> Hirnkno<supplied>t</supplied>en. <hi rendition="#aq">b</hi> Schlundring. <hi rendition="#aq">c</hi> Unterſchlundknoten. <hi rendition="#aq">d</hi> Bauchmark.<lb/><hi rendition="#aq">h</hi> Mundöffnung. <hi rendition="#aq">k</hi> Chylusmagen. <hi rendition="#aq">l</hi> Harngefäße. <hi rendition="#aq">m</hi> Krummdarm. <hi rendition="#aq">n</hi> After.<lb/><hi rendition="#aq">o p q</hi> Hornfüße. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">vf</hi></hi> Falſche Füße. <hi rendition="#aq">t</hi> Erſter Bruſtring. <hi rendition="#aq">u</hi> Horn. <hi rendition="#aq">s</hi> Rücken-<lb/> gefäß.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 662.</head><lb/><p>Längendurchſchnitt des Schmetterlings (<hi rendition="#aq">Sphinx ligustri</hi>) zur Vergleichung.<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> Hirnknoten. <hi rendition="#aq">b</hi> Bruſtknoten. <hi rendition="#aq">d</hi> Bauchmark. <hi rendition="#aq">e</hi> Rüſſel. <hi rendition="#aq">f</hi> Schlund.<lb/><hi rendition="#aq">g</hi> Chylusmagen, über dem der Saugmagen liegt. <hi rendition="#aq">h</hi> Krummdarm. <hi rendition="#aq">i</hi> Maſt-<lb/> darm. <hi rendition="#aq">k</hi> Rückengefäß. <hi rendition="#aq">l</hi> After. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">mno</hi></hi> Füße. <hi rendition="#aq">p</hi> Hoden und Samengang.<lb/><hi rendition="#aq">q</hi> Fühler.</p></figure><lb/> Höhle des Körpers ausfüllt. Der Chylusmagen iſt davon der größte,<lb/> der Krummdarm der unbedeutendſte Theil. Bei den Fleiſchfreſſern iſt<lb/> der Darmkanal im Ganzen demjenigen der erwachſenen Inſekten ähn-<lb/> lich, und wird es noch mehr während des Puppenlebens, wo er ſich<lb/> allmählig der bei dem Bilde vorkommenden Form annähert. Die<lb/> Speicheldrüſen und Harngefäße ſind bei den Larven meiſtens in der-<lb/> ſelben Weiſe, wie bei den Bildern angeordnet; außerdem aber zeichnen<lb/> ſich die Larven, welche ſich eine Puppenhülſe ſpinnen, oder ſich nur<lb/> mit einigen Fäden befeſtigen, durch eigenthümliche <hi rendition="#g">Spinndrüſen</hi><lb/> aus, welche aus zwei langen gewundenen Schläuchen beſtehen, die<lb/> durch ein feines Löchlein in der Unterlippe ausmünden, und beſonders<lb/> gegen das Ende des Larvenlebens in bedeutendem Grade entwickelt<lb/> ſind. Der klebrige Stoff, welchen dieſe Drüſen abſondern, erhärtet<lb/> an der Luft ſogleich zu einem feinen Seidenfaden, den die Larve durch<lb/> Drehungen und Wendungen des Kopfes ſo zu verweben weiß, daß<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [550/0556]
[Abbildung Fig. 661.
Längenburchſchnitt der Raupe des Rheinweidenſchwärmers (Sphinx ligustri), um die
Organe in ihrer Lagerung zu zeigen.
a Hirnknoten. b Schlundring. c Unterſchlundknoten. d Bauchmark.
h Mundöffnung. k Chylusmagen. l Harngefäße. m Krummdarm. n After.
o p q Hornfüße. vf Falſche Füße. t Erſter Bruſtring. u Horn. s Rücken-
gefäß.]
[Abbildung Fig. 662.
Längendurchſchnitt des Schmetterlings (Sphinx ligustri) zur Vergleichung.
a Hirnknoten. b Bruſtknoten. d Bauchmark. e Rüſſel. f Schlund.
g Chylusmagen, über dem der Saugmagen liegt. h Krummdarm. i Maſt-
darm. k Rückengefäß. l After. mno Füße. p Hoden und Samengang.
q Fühler.]
Höhle des Körpers ausfüllt. Der Chylusmagen iſt davon der größte,
der Krummdarm der unbedeutendſte Theil. Bei den Fleiſchfreſſern iſt
der Darmkanal im Ganzen demjenigen der erwachſenen Inſekten ähn-
lich, und wird es noch mehr während des Puppenlebens, wo er ſich
allmählig der bei dem Bilde vorkommenden Form annähert. Die
Speicheldrüſen und Harngefäße ſind bei den Larven meiſtens in der-
ſelben Weiſe, wie bei den Bildern angeordnet; außerdem aber zeichnen
ſich die Larven, welche ſich eine Puppenhülſe ſpinnen, oder ſich nur
mit einigen Fäden befeſtigen, durch eigenthümliche Spinndrüſen
aus, welche aus zwei langen gewundenen Schläuchen beſtehen, die
durch ein feines Löchlein in der Unterlippe ausmünden, und beſonders
gegen das Ende des Larvenlebens in bedeutendem Grade entwickelt
ſind. Der klebrige Stoff, welchen dieſe Drüſen abſondern, erhärtet
an der Luft ſogleich zu einem feinen Seidenfaden, den die Larve durch
Drehungen und Wendungen des Kopfes ſo zu verweben weiß, daß
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