hin fort, alle Organe mit Aesten und Zweigen versehend. Es zeichnen sich diese Luftröhren meist, wenn man sie bei einem lebenden Insekte unter Wasser untersucht, durch ihre silberglänzende oder milchweiße Farbe aus, welche sich verliert, sobald Wasser oder Weingeist in die Röhren eingedrungen sind und die Luft verdrängt haben. Der Bau dieser Luftröhren ist sehr einfach; die größeren Stämme sind aus zwei Häuten zusammengesetzt, zwischen denen ein horniger Faden spiralför- mig aufgewunden liegt. Den blasenförmigen Erweiterungen, welche an den Luftröhren vieler Insekten vorkommen, fehlen die Spiralfäden und ebenso verschwinden sie nach und nach in den feineren Aesten und Zweigen der Röhren, wo zuletzt nur noch eine einfache, strukturlose
[Abbildung]
Fig. 632. Fig. 633. Fig. 634.
Anatomie der Schmeißfliege (Musca vomatoria). Fig. 632. Die Fliege ist vom Rücken her geöffnet und die Decken von Kopf, Brust und Hinterleib so weit weggenommen, daß man die Eingeweide in ihrer natürlichen Lage sieht. Die Luftgefäße, sowie das Rückengefäß sind besonders schwarz gehalten. a Die Fühler mit ihrer Borste. b Die Augen. c Erstes Fußpaar. d Deckschuppe des Schwingkolbens e; f zweites; g drittes Fußpaar. h Spitze des Hinterleibs. i Tracheenblasen im Kopfe. k Die großen Tracheenblasen des Hinterleibs. l Tracheenstämme, die mit dem ersten Luftloche der Brust in Verbindung stehen. m Tracheenstämme des zweiten Bruststigma's. n Das Rückengefäß. o Hirnknoten. p Magen mit den geschlängelten Speicheldrüsen. zu beiden Seiten. q Darm mit den Gallengefäßen daneben. r Eierstöcke. Fig. 633. Das Nervensystem isolirt. a Hirnknoten. b Knoten unter dem Schlunde. c Vorderbrustknoten. d Hinterbrustknoten. e Hinterleibsknoten. Fig. 634. Die Verdauungsorgane isolirt. a Schlund. b Kropf. c Magen. d Saugmagen. e Darm. f Gallengefäß der einen Seite. g Mast- darm. h After.
hin fort, alle Organe mit Aeſten und Zweigen verſehend. Es zeichnen ſich dieſe Luftröhren meiſt, wenn man ſie bei einem lebenden Inſekte unter Waſſer unterſucht, durch ihre ſilberglänzende oder milchweiße Farbe aus, welche ſich verliert, ſobald Waſſer oder Weingeiſt in die Röhren eingedrungen ſind und die Luft verdrängt haben. Der Bau dieſer Luftröhren iſt ſehr einfach; die größeren Stämme ſind aus zwei Häuten zuſammengeſetzt, zwiſchen denen ein horniger Faden ſpiralför- mig aufgewunden liegt. Den blaſenförmigen Erweiterungen, welche an den Luftröhren vieler Inſekten vorkommen, fehlen die Spiralfäden und ebenſo verſchwinden ſie nach und nach in den feineren Aeſten und Zweigen der Röhren, wo zuletzt nur noch eine einfache, ſtrukturloſe
[Abbildung]
Fig. 632. Fig. 633. Fig. 634.
Anatomie der Schmeißfliege (Musca vomatoria). Fig. 632. Die Fliege iſt vom Rücken her geöffnet und die Decken von Kopf, Bruſt und Hinterleib ſo weit weggenommen, daß man die Eingeweide in ihrer natürlichen Lage ſieht. Die Luftgefäße, ſowie das Rückengefäß ſind beſonders ſchwarz gehalten. a Die Fühler mit ihrer Borſte. b Die Augen. c Erſtes Fußpaar. d Deckſchuppe des Schwingkolbens e; f zweites; g drittes Fußpaar. h Spitze des Hinterleibs. i Tracheenblaſen im Kopfe. k Die großen Tracheenblaſen des Hinterleibs. l Tracheenſtämme, die mit dem erſten Luftloche der Bruſt in Verbindung ſtehen. m Tracheenſtämme des zweiten Bruſtſtigma’s. n Das Rückengefäß. o Hirnknoten. p Magen mit den geſchlängelten Speicheldrüſen. zu beiden Seiten. q Darm mit den Gallengefäßen daneben. r Eierſtöcke. Fig. 633. Das Nervenſyſtem iſolirt. a Hirnknoten. b Knoten unter dem Schlunde. c Vorderbruſtknoten. d Hinterbruſtknoten. e Hinterleibsknoten. Fig. 634. Die Verdauungsorgane iſolirt. a Schlund. b Kropf. c Magen. d Saugmagen. e Darm. f Gallengefäß der einen Seite. g Maſt- darm. h After.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0545"n="539"/>
hin fort, alle Organe mit Aeſten und Zweigen verſehend. Es zeichnen<lb/>ſich dieſe Luftröhren meiſt, wenn man ſie bei einem lebenden Inſekte<lb/>
unter Waſſer unterſucht, durch ihre ſilberglänzende oder milchweiße<lb/>
Farbe aus, welche ſich verliert, ſobald Waſſer oder Weingeiſt in die<lb/>
Röhren eingedrungen ſind und die Luft verdrängt haben. Der Bau<lb/>
dieſer Luftröhren iſt ſehr einfach; die größeren Stämme ſind aus zwei<lb/>
Häuten zuſammengeſetzt, zwiſchen denen ein horniger Faden ſpiralför-<lb/>
mig aufgewunden liegt. Den blaſenförmigen Erweiterungen, welche<lb/>
an den Luftröhren vieler Inſekten vorkommen, fehlen die Spiralfäden<lb/>
und ebenſo verſchwinden ſie nach und nach in den feineren Aeſten und<lb/>
Zweigen der Röhren, wo zuletzt nur noch eine einfache, ſtrukturloſe<lb/><figure><head>Fig. 632. Fig. 633. Fig. 634.</head><lb/><p>Anatomie der Schmeißfliege (<hirendition="#aq">Musca vomatoria</hi>).<lb/>
Fig. 632. Die Fliege iſt vom Rücken her geöffnet und die Decken von<lb/>
Kopf, Bruſt und Hinterleib ſo weit weggenommen, daß man die Eingeweide<lb/>
in ihrer natürlichen Lage ſieht. Die Luftgefäße, ſowie das Rückengefäß ſind<lb/>
beſonders ſchwarz gehalten.<lb/><hirendition="#aq">a</hi> Die Fühler mit ihrer Borſte. <hirendition="#aq">b</hi> Die Augen. <hirendition="#aq">c</hi> Erſtes Fußpaar.<lb/><hirendition="#aq">d</hi> Deckſchuppe des Schwingkolbens <hirendition="#aq">e; f</hi> zweites; <hirendition="#aq">g</hi> drittes Fußpaar. <hirendition="#aq">h</hi> Spitze<lb/>
des Hinterleibs. <hirendition="#aq">i</hi> Tracheenblaſen im Kopfe. <hirendition="#aq">k</hi> Die großen Tracheenblaſen<lb/>
des Hinterleibs. <hirendition="#aq">l</hi> Tracheenſtämme, die mit dem erſten Luftloche der Bruſt in<lb/>
Verbindung ſtehen. <hirendition="#aq">m</hi> Tracheenſtämme des zweiten Bruſtſtigma’s. <hirendition="#aq">n</hi> Das<lb/>
Rückengefäß. <hirendition="#aq">o</hi> Hirnknoten. <hirendition="#aq">p</hi> Magen mit den geſchlängelten Speicheldrüſen.<lb/>
zu beiden Seiten. <hirendition="#aq">q</hi> Darm mit den Gallengefäßen daneben. <hirendition="#aq">r</hi> Eierſtöcke.<lb/>
Fig. 633. Das Nervenſyſtem iſolirt. <hirendition="#aq">a</hi> Hirnknoten. <hirendition="#aq">b</hi> Knoten unter<lb/>
dem Schlunde. <hirendition="#aq">c</hi> Vorderbruſtknoten. <hirendition="#aq">d</hi> Hinterbruſtknoten. <hirendition="#aq">e</hi> Hinterleibsknoten.<lb/>
Fig. 634. Die Verdauungsorgane iſolirt. <hirendition="#aq">a</hi> Schlund. <hirendition="#aq">b</hi> Kropf. <hirendition="#aq">c</hi><lb/>
Magen. <hirendition="#aq">d</hi> Saugmagen. <hirendition="#aq">e</hi> Darm. <hirendition="#aq">f</hi> Gallengefäß der einen Seite. <hirendition="#aq">g</hi> Maſt-<lb/>
darm. <hirendition="#aq">h</hi> After.</p></figure><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[539/0545]
hin fort, alle Organe mit Aeſten und Zweigen verſehend. Es zeichnen
ſich dieſe Luftröhren meiſt, wenn man ſie bei einem lebenden Inſekte
unter Waſſer unterſucht, durch ihre ſilberglänzende oder milchweiße
Farbe aus, welche ſich verliert, ſobald Waſſer oder Weingeiſt in die
Röhren eingedrungen ſind und die Luft verdrängt haben. Der Bau
dieſer Luftröhren iſt ſehr einfach; die größeren Stämme ſind aus zwei
Häuten zuſammengeſetzt, zwiſchen denen ein horniger Faden ſpiralför-
mig aufgewunden liegt. Den blaſenförmigen Erweiterungen, welche
an den Luftröhren vieler Inſekten vorkommen, fehlen die Spiralfäden
und ebenſo verſchwinden ſie nach und nach in den feineren Aeſten und
Zweigen der Röhren, wo zuletzt nur noch eine einfache, ſtrukturloſe
[Abbildung Fig. 632. Fig. 633. Fig. 634.
Anatomie der Schmeißfliege (Musca vomatoria).
Fig. 632. Die Fliege iſt vom Rücken her geöffnet und die Decken von
Kopf, Bruſt und Hinterleib ſo weit weggenommen, daß man die Eingeweide
in ihrer natürlichen Lage ſieht. Die Luftgefäße, ſowie das Rückengefäß ſind
beſonders ſchwarz gehalten.
a Die Fühler mit ihrer Borſte. b Die Augen. c Erſtes Fußpaar.
d Deckſchuppe des Schwingkolbens e; f zweites; g drittes Fußpaar. h Spitze
des Hinterleibs. i Tracheenblaſen im Kopfe. k Die großen Tracheenblaſen
des Hinterleibs. l Tracheenſtämme, die mit dem erſten Luftloche der Bruſt in
Verbindung ſtehen. m Tracheenſtämme des zweiten Bruſtſtigma’s. n Das
Rückengefäß. o Hirnknoten. p Magen mit den geſchlängelten Speicheldrüſen.
zu beiden Seiten. q Darm mit den Gallengefäßen daneben. r Eierſtöcke.
Fig. 633. Das Nervenſyſtem iſolirt. a Hirnknoten. b Knoten unter
dem Schlunde. c Vorderbruſtknoten. d Hinterbruſtknoten. e Hinterleibsknoten.
Fig. 634. Die Verdauungsorgane iſolirt. a Schlund. b Kropf. c
Magen. d Saugmagen. e Darm. f Gallengefäß der einen Seite. g Maſt-
darm. h After.]
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 539. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/545>, abgerufen am 05.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.