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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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einen bedeutenden Handelsartikel bilden, in vier Familien ein, die
sich durch folgende Charaktere von einander unterscheiden.

[Abbildung] Fig. 518.

Garneele (Palaemon)
von der Seite, um die verschiedenen Körperanhänge zu zeigen. as Aeußere
Fühler. ai Innere Fühler, mit einem blattförmigen Anhange l an der Basis.
r Vordere Spitze des Kopfbrustschildes (rostrum). y Angen. p m Kaufuß.
p' p" Erstes und zweites Beinpaar. f p Bauchfüße. n Schwanzflosse des in
Ringe getheilten Hinterleibes.

Die Familie der Garneelen (Carida) besteht aus meist kleinen
Krebsen mit dünner, hornartiger Körperbedeckung, deren Rumpf ge-
wöhnlich von der Seite zusammengedrückt und oben mit einem schar-
fen Kiele versehen ist, welcher nach vorn in einen langen, oft gezahn-
ten Stachel ausläuft. Die äußeren Fühler sind tiefer eingelenkt als
die mittleren, und mit einem großen Blattfortsatze versehen, welcher
den Stiel des Fühlers nicht nur bedeckt, sondern meist auch überragt.
Die Füße sind dünn, lang und ein oder zwei Paare derselben ge-
wöhnlich mit Scheeren bewaffnet; der Hinterleib ist lang, vorn dick,
nach hinten zugespitzt, gewöhnlich stark gebogen und mit einer sehr
großen Schwanzflosse versehen, deren äußere Blätter aus zwei ver-
wachsenen Stücken bestehen. Die Thiere leben alle in der See, meist
gesellig an den Küsten, sind gewöhnlich nur klein, dienen aber dennoch
allgemein zur Nahrung. Die Familie der Garneelen zeigt besonders
viele Repräsentanten in den jurassischen Schichten, die zum Theile sehr
eigenthümlichen Gattungen angehören. Crangon; Alpheus; Caridina;
Palaemon; Peneus; Sergestes; Antrimpos; Aeges.

Die Hummerkrebse (Astacida) begreifen diejenigen Krebse, welche

einen bedeutenden Handelsartikel bilden, in vier Familien ein, die
ſich durch folgende Charaktere von einander unterſcheiden.

[Abbildung] Fig. 518.

Garneele (Palaemon)
von der Seite, um die verſchiedenen Körperanhänge zu zeigen. as Aeußere
Fühler. ai Innere Fühler, mit einem blattförmigen Anhange l an der Baſis.
r Vordere Spitze des Kopfbruſtſchildes (rostrum). y Angen. p m Kaufuß.
p’ p” Erſtes und zweites Beinpaar. f p Bauchfüße. n Schwanzfloſſe des in
Ringe getheilten Hinterleibes.

Die Familie der Garneelen (Carida) beſteht aus meiſt kleinen
Krebſen mit dünner, hornartiger Körperbedeckung, deren Rumpf ge-
wöhnlich von der Seite zuſammengedrückt und oben mit einem ſchar-
fen Kiele verſehen iſt, welcher nach vorn in einen langen, oft gezahn-
ten Stachel ausläuft. Die äußeren Fühler ſind tiefer eingelenkt als
die mittleren, und mit einem großen Blattfortſatze verſehen, welcher
den Stiel des Fühlers nicht nur bedeckt, ſondern meiſt auch überragt.
Die Füße ſind dünn, lang und ein oder zwei Paare derſelben ge-
wöhnlich mit Scheeren bewaffnet; der Hinterleib iſt lang, vorn dick,
nach hinten zugeſpitzt, gewöhnlich ſtark gebogen und mit einer ſehr
großen Schwanzfloſſe verſehen, deren äußere Blätter aus zwei ver-
wachſenen Stücken beſtehen. Die Thiere leben alle in der See, meiſt
geſellig an den Küſten, ſind gewöhnlich nur klein, dienen aber dennoch
allgemein zur Nahrung. Die Familie der Garneelen zeigt beſonders
viele Repräſentanten in den juraſſiſchen Schichten, die zum Theile ſehr
eigenthümlichen Gattungen angehören. Crangon; Alpheus; Caridina;
Palaemon; Peneus; Sergestes; Antrimpos; Aeges.

Die Hummerkrebſe (Astacida) begreifen diejenigen Krebſe, welche

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[459/0465] einen bedeutenden Handelsartikel bilden, in vier Familien ein, die ſich durch folgende Charaktere von einander unterſcheiden. [Abbildung Fig. 518. Garneele (Palaemon) von der Seite, um die verſchiedenen Körperanhänge zu zeigen. as Aeußere Fühler. ai Innere Fühler, mit einem blattförmigen Anhange l an der Baſis. r Vordere Spitze des Kopfbruſtſchildes (rostrum). y Angen. p m Kaufuß. p’ p” Erſtes und zweites Beinpaar. f p Bauchfüße. n Schwanzfloſſe des in Ringe getheilten Hinterleibes. ] Die Familie der Garneelen (Carida) beſteht aus meiſt kleinen Krebſen mit dünner, hornartiger Körperbedeckung, deren Rumpf ge- wöhnlich von der Seite zuſammengedrückt und oben mit einem ſchar- fen Kiele verſehen iſt, welcher nach vorn in einen langen, oft gezahn- ten Stachel ausläuft. Die äußeren Fühler ſind tiefer eingelenkt als die mittleren, und mit einem großen Blattfortſatze verſehen, welcher den Stiel des Fühlers nicht nur bedeckt, ſondern meiſt auch überragt. Die Füße ſind dünn, lang und ein oder zwei Paare derſelben ge- wöhnlich mit Scheeren bewaffnet; der Hinterleib iſt lang, vorn dick, nach hinten zugeſpitzt, gewöhnlich ſtark gebogen und mit einer ſehr großen Schwanzfloſſe verſehen, deren äußere Blätter aus zwei ver- wachſenen Stücken beſtehen. Die Thiere leben alle in der See, meiſt geſellig an den Küſten, ſind gewöhnlich nur klein, dienen aber dennoch allgemein zur Nahrung. Die Familie der Garneelen zeigt beſonders viele Repräſentanten in den juraſſiſchen Schichten, die zum Theile ſehr eigenthümlichen Gattungen angehören. Crangon; Alpheus; Caridina; Palaemon; Peneus; Sergestes; Antrimpos; Aeges. Die Hummerkrebſe (Astacida) begreifen diejenigen Krebſe, welche

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/465>, abgerufen am 25.11.2024.