desselben feine Wasserstrahlen empor. Betrachtet man nun den Klum- pen genauer, so unterscheidet man bald die einzelnen Aufnahmeöffnun- gen der Thiere, welche meist sternförmig um die gemeinschaftlichen Kloakenöffnungen gruppirt sind, aus denen das Wasser bei der Zu- sammenziehung hervorgespritzt wurde. Die Thiere stecken mehr oder minder senkrecht in den schwammförmigen Massen und haben meist eine cylindrische oder spindelförmige Gestalt, die gewöhnlich von oben nach unten drei Abtheilungen erkennen läßt. Der obere weitere Theil des Körpers enthält den Kiemensack und die Kloake, der mittlere die Schlinge des Darmkanales, der untere oft stabförmig verlängerte Theil die Windungen der krausenförmigen Geschlechts- theile und im tiefsten Grunde das Herz. Diese einzelnen oft wohl geschiedenen Abtheilungen schieben sich indeß bei manchen Gruppen von Gattungen so zusammen, daß endlich das Thier nur eine einfache eiförmige Masse darstellt, in welcher an den Seiten und am Grunde des Kiemensackes, Darmschlinge, Geschlechtstheile und Herz zusammen- gedrängt sind. Man hat die Gattungen besonders nach der größeren oder geringeren Zusammenschiebung der Körperabtheilung der Einzeln- thiere, nach der Stellung derselben um die gemeinschaftlichen Kloaken- öffnungen, sowie nach Einzelheiten des Baues unterschieden, auf die näher einzugehen unser Raum nicht gestattet. Amarucium; Botryllus; Polyclinum; Didemnum.
Eine zweite Familie, welche den Uebergang zu den einfachen See- scheiden bildet, umfaßt die geselligen Seescheiden(Ascidiae sociales).
[Abbildung]
Fig. 278.
Eine Gruppe geselliger Seescheiden. t der gemeinschaftliche Stamm. e Ma- gen. i Afterdarm. Die Einnahme- (b) und Auswurfs-Oeffnung (a) sind bei der ersten Figur durch Richtungspfeile angedeutet.
Der Körper dieser Thiere ist meist keulenförmig, indem die Anschwellung der Keule von dem Kiemensacke ge- bildet, der dünnere Fuß aber von der Darmschlinge und den übrigen Eingeweiden eingenommen wird. Von dem Fuße gehen Wurzelaus- läufer nach allen Seiten hin, auf welchen sich in der beschriebenen Weise Knospen bilden, die so nach und nach eine Art Strauch oder eine Pflanze nachahmen, welche etwa wie die Erdbeerenpflanze auf verzweigten Wurzelausläufern Schößlinge, die einzelnen Thiere, treibt. Während die zusammenge- setzten Seescheiden meist wunderherrlich gefärbte Massen bilden, sind
desſelben feine Waſſerſtrahlen empor. Betrachtet man nun den Klum- pen genauer, ſo unterſcheidet man bald die einzelnen Aufnahmeöffnun- gen der Thiere, welche meiſt ſternförmig um die gemeinſchaftlichen Kloakenöffnungen gruppirt ſind, aus denen das Waſſer bei der Zu- ſammenziehung hervorgeſpritzt wurde. Die Thiere ſtecken mehr oder minder ſenkrecht in den ſchwammförmigen Maſſen und haben meiſt eine cylindriſche oder ſpindelförmige Geſtalt, die gewöhnlich von oben nach unten drei Abtheilungen erkennen läßt. Der obere weitere Theil des Körpers enthält den Kiemenſack und die Kloake, der mittlere die Schlinge des Darmkanales, der untere oft ſtabförmig verlängerte Theil die Windungen der krauſenförmigen Geſchlechts- theile und im tiefſten Grunde das Herz. Dieſe einzelnen oft wohl geſchiedenen Abtheilungen ſchieben ſich indeß bei manchen Gruppen von Gattungen ſo zuſammen, daß endlich das Thier nur eine einfache eiförmige Maſſe darſtellt, in welcher an den Seiten und am Grunde des Kiemenſackes, Darmſchlinge, Geſchlechtstheile und Herz zuſammen- gedrängt ſind. Man hat die Gattungen beſonders nach der größeren oder geringeren Zuſammenſchiebung der Körperabtheilung der Einzeln- thiere, nach der Stellung derſelben um die gemeinſchaftlichen Kloaken- öffnungen, ſowie nach Einzelheiten des Baues unterſchieden, auf die näher einzugehen unſer Raum nicht geſtattet. Amarucium; Botryllus; Polyclinum; Didemnum.
Eine zweite Familie, welche den Uebergang zu den einfachen See- ſcheiden bildet, umfaßt die geſelligen Seeſcheiden(Ascidiae sociales).
[Abbildung]
Fig. 278.
Eine Gruppe geſelliger Seeſcheiden. t der gemeinſchaftliche Stamm. e Ma- gen. i Afterdarm. Die Einnahme- (b) und Auswurfs-Oeffnung (a) ſind bei der erſten Figur durch Richtungspfeile angedeutet.
Der Körper dieſer Thiere iſt meiſt keulenförmig, indem die Anſchwellung der Keule von dem Kiemenſacke ge- bildet, der dünnere Fuß aber von der Darmſchlinge und den übrigen Eingeweiden eingenommen wird. Von dem Fuße gehen Wurzelaus- läufer nach allen Seiten hin, auf welchen ſich in der beſchriebenen Weiſe Knospen bilden, die ſo nach und nach eine Art Strauch oder eine Pflanze nachahmen, welche etwa wie die Erdbeerenpflanze auf verzweigten Wurzelausläufern Schößlinge, die einzelnen Thiere, treibt. Während die zuſammenge- ſetzten Seeſcheiden meiſt wunderherrlich gefärbte Maſſen bilden, ſind
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desſelben feine Waſſerſtrahlen empor. Betrachtet man nun den Klum-
pen genauer, ſo unterſcheidet man bald die einzelnen Aufnahmeöffnun-
gen der Thiere, welche meiſt ſternförmig um die gemeinſchaftlichen
Kloakenöffnungen gruppirt ſind, aus denen das Waſſer bei der Zu-
ſammenziehung hervorgeſpritzt wurde. Die Thiere ſtecken mehr oder
minder ſenkrecht in den ſchwammförmigen Maſſen und haben
meiſt eine cylindriſche oder ſpindelförmige Geſtalt, die gewöhnlich
von oben nach unten drei Abtheilungen erkennen läßt. Der obere
weitere Theil des Körpers enthält den Kiemenſack und die Kloake,
der mittlere die Schlinge des Darmkanales, der untere oft ſtabförmig
verlängerte Theil die Windungen der krauſenförmigen Geſchlechts-
theile und im tiefſten Grunde das Herz. Dieſe einzelnen oft wohl
geſchiedenen Abtheilungen ſchieben ſich indeß bei manchen Gruppen
von Gattungen ſo zuſammen, daß endlich das Thier nur eine einfache
eiförmige Maſſe darſtellt, in welcher an den Seiten und am Grunde
des Kiemenſackes, Darmſchlinge, Geſchlechtstheile und Herz zuſammen-
gedrängt ſind. Man hat die Gattungen beſonders nach der größeren
oder geringeren Zuſammenſchiebung der Körperabtheilung der Einzeln-
thiere, nach der Stellung derſelben um die gemeinſchaftlichen Kloaken-
öffnungen, ſowie nach Einzelheiten des Baues unterſchieden, auf die
näher einzugehen unſer Raum nicht geſtattet. Amarucium; Botryllus;
Polyclinum; Didemnum.
Eine zweite Familie, welche den Uebergang zu den einfachen See-
ſcheiden bildet, umfaßt die geſelligen Seeſcheiden (Ascidiae sociales).
[Abbildung Fig. 278. Eine Gruppe geſelliger Seeſcheiden.
t der gemeinſchaftliche Stamm. e Ma-
gen. i Afterdarm. Die Einnahme- (b) und
Auswurfs-Oeffnung (a) ſind bei der erſten
Figur durch Richtungspfeile angedeutet.]
Der Körper dieſer Thiere iſt meiſt
keulenförmig, indem die Anſchwellung
der Keule von dem Kiemenſacke ge-
bildet, der dünnere Fuß aber von
der Darmſchlinge und den übrigen
Eingeweiden eingenommen wird.
Von dem Fuße gehen Wurzelaus-
läufer nach allen Seiten hin, auf
welchen ſich in der beſchriebenen
Weiſe Knospen bilden, die ſo nach
und nach eine Art Strauch oder
eine Pflanze nachahmen, welche
etwa wie die Erdbeerenpflanze
auf verzweigten Wurzelausläufern
Schößlinge, die einzelnen Thiere, treibt. Während die zuſammenge-
ſetzten Seeſcheiden meiſt wunderherrlich gefärbte Maſſen bilden, ſind
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/272>, abgerufen am 05.12.2024.
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