Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.wohl an der strukturlosen Körperhülle, wie an dem Mangel der Ge- Wir theilen die Rundwürmer in vier, durch vielfache Unterschiede Die Ordnung der Gregarinen (Gregarinea) besteht aus [Abbildung]
Fig. 181. 179. 177. [Abbildung]
Fig. 182. 180. 178. 176. 175. 174. 173. 172. 171. in Ringelwürmern, Krustenthieren, Tausendfüßen und Insekten, sehrFig. 171--182. Gregarina. selten in Weichthieren und anderen Würmern schmarotzend gefunden wurden. Die ganze Ordnung ist trotz vieler genauer Untersuchungen der Neuzeit nur sehr unvollständig bekannt und dürfte später vielleicht gänzlich aufgelöst oder den Protozoen einverleibt werden. Die Gestalt dieser Thiere ist cylindrisch oder eiförmig, zuweilen mit abgeschnürtem Kopfende, an dem sich weiche Fortsätze und Lappen entwickeln, ohne daß ein wahrer Kopf vorhanden wäre. Das ganze Thier selbst be- steht aus einer glashellen, homogenen Körperhülle, auf welcher nur wohl an der ſtrukturloſen Körperhülle, wie an dem Mangel der Ge- Wir theilen die Rundwürmer in vier, durch vielfache Unterſchiede Die Ordnung der Gregarinen (Gregarinea) beſteht aus [Abbildung]
Fig. 181. 179. 177. [Abbildung]
Fig. 182. 180. 178. 176. 175. 174. 173. 172. 171. in Ringelwürmern, Kruſtenthieren, Tauſendfüßen und Inſekten, ſehrFig. 171—182. Gregarina. ſelten in Weichthieren und anderen Würmern ſchmarotzend gefunden wurden. Die ganze Ordnung iſt trotz vieler genauer Unterſuchungen der Neuzeit nur ſehr unvollſtändig bekannt und dürfte ſpäter vielleicht gänzlich aufgelöſt oder den Protozoen einverleibt werden. Die Geſtalt dieſer Thiere iſt cylindriſch oder eiförmig, zuweilen mit abgeſchnürtem Kopfende, an dem ſich weiche Fortſätze und Lappen entwickeln, ohne daß ein wahrer Kopf vorhanden wäre. Das ganze Thier ſelbſt be- ſteht aus einer glashellen, homogenen Körperhülle, auf welcher nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0184" n="178"/> wohl an der ſtrukturloſen Körperhülle, wie an dem Mangel der Ge-<lb/> ſchlechtstheile unterſcheiden.</p><lb/> <p>Wir theilen die Rundwürmer in vier, durch vielfache Unterſchiede<lb/> der Organiſation leicht zu beſtimmende Ordnungen. Bei der niederſten<lb/> Ordnung, die man der Einfachheit ihrer Bildung wegen auch zu den<lb/> Protozoen ſtellen könnte, bei den <hi rendition="#g">Gregarinen</hi>, fehlt jede Spur<lb/> innerer Organe; bei den <hi rendition="#g">Kratzern</hi> findet ſich ein Hakenrüſſel ohne<lb/> Darmkanal; bei den <hi rendition="#g">Saitenwürmern</hi> ein unvollſtändiger Darm<lb/> ohne After; bei den <hi rendition="#g">Fadenwürmern</hi> endlich vollſtändige Verdau-<lb/> ungsorgane, Geſchlechtsorgane und Nervenſyſtem.</p><lb/> <p>Die Ordnung der <hi rendition="#b">Gregarinen (<hi rendition="#aq">Gregarinea</hi>)</hi> beſteht aus<lb/> kleinen mikroſkopiſchen Thierchen, welche nur bis jetzt hauptſächlich<lb/><figure><head>Fig. 181. 179. 177.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 182. 180. 178. 176. 175. 174. 173. 172. 171.</head><lb/><p>Fig. 171—182. <hi rendition="#aq">Gregarina.</hi><lb/> Fig. 171—182. Verſchiedene Arten von Gregarinen nebſt ihrer Entwickelung.<lb/> Fig. 171 u. 172. Einleibige Gregarinen, eine mit zwei Kernen. Fig. 173 u. 174. Dop-<lb/> pelleibige Gregarinen mit ſonderbaren vorderen Körperbildungen. Fig. 175. Zwei<lb/> zuſammengelegte Thiere. Fig. 176. Die Conjugation iſt inniger geworden. Fig. 177.<lb/> Beide Thiere bilden eine getheilte Zelle mit zwei deutlichen Kernen. Fig. 178. Die<lb/> Kapſel iſt gebildet, die Kerne fangen an zu verſchwimmen. Fig. 179. Die Kerne<lb/> ſind verſchwunden; die beiden Thierleiber in große Körner umgeſetzt. Fig. 180. Die<lb/> Körner werden kleiner. Fig. 181. Sie nehmen eine ſpindelförmige Geſtalt an.<lb/> Fig. 182. Die Scheidewand iſt verſchwunden, der Navicellenbehälter vollſtändig<lb/> hergeſtellt.</p></figure><lb/> in Ringelwürmern, Kruſtenthieren, Tauſendfüßen und Inſekten, ſehr<lb/> ſelten in Weichthieren und anderen Würmern ſchmarotzend gefunden<lb/> wurden. Die ganze Ordnung iſt trotz vieler genauer Unterſuchungen<lb/> der Neuzeit nur ſehr unvollſtändig bekannt und dürfte ſpäter vielleicht<lb/> gänzlich aufgelöſt oder den Protozoen einverleibt werden. Die Geſtalt<lb/> dieſer Thiere iſt cylindriſch oder eiförmig, zuweilen mit abgeſchnürtem<lb/> Kopfende, an dem ſich weiche Fortſätze und Lappen entwickeln, ohne<lb/> daß ein wahrer Kopf vorhanden wäre. Das ganze Thier ſelbſt be-<lb/> ſteht aus einer glashellen, homogenen Körperhülle, auf welcher nur<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0184]
wohl an der ſtrukturloſen Körperhülle, wie an dem Mangel der Ge-
ſchlechtstheile unterſcheiden.
Wir theilen die Rundwürmer in vier, durch vielfache Unterſchiede
der Organiſation leicht zu beſtimmende Ordnungen. Bei der niederſten
Ordnung, die man der Einfachheit ihrer Bildung wegen auch zu den
Protozoen ſtellen könnte, bei den Gregarinen, fehlt jede Spur
innerer Organe; bei den Kratzern findet ſich ein Hakenrüſſel ohne
Darmkanal; bei den Saitenwürmern ein unvollſtändiger Darm
ohne After; bei den Fadenwürmern endlich vollſtändige Verdau-
ungsorgane, Geſchlechtsorgane und Nervenſyſtem.
Die Ordnung der Gregarinen (Gregarinea) beſteht aus
kleinen mikroſkopiſchen Thierchen, welche nur bis jetzt hauptſächlich
[Abbildung Fig. 181. 179. 177.]
[Abbildung Fig. 182. 180. 178. 176. 175. 174. 173. 172. 171.
Fig. 171—182. Gregarina.
Fig. 171—182. Verſchiedene Arten von Gregarinen nebſt ihrer Entwickelung.
Fig. 171 u. 172. Einleibige Gregarinen, eine mit zwei Kernen. Fig. 173 u. 174. Dop-
pelleibige Gregarinen mit ſonderbaren vorderen Körperbildungen. Fig. 175. Zwei
zuſammengelegte Thiere. Fig. 176. Die Conjugation iſt inniger geworden. Fig. 177.
Beide Thiere bilden eine getheilte Zelle mit zwei deutlichen Kernen. Fig. 178. Die
Kapſel iſt gebildet, die Kerne fangen an zu verſchwimmen. Fig. 179. Die Kerne
ſind verſchwunden; die beiden Thierleiber in große Körner umgeſetzt. Fig. 180. Die
Körner werden kleiner. Fig. 181. Sie nehmen eine ſpindelförmige Geſtalt an.
Fig. 182. Die Scheidewand iſt verſchwunden, der Navicellenbehälter vollſtändig
hergeſtellt.]
in Ringelwürmern, Kruſtenthieren, Tauſendfüßen und Inſekten, ſehr
ſelten in Weichthieren und anderen Würmern ſchmarotzend gefunden
wurden. Die ganze Ordnung iſt trotz vieler genauer Unterſuchungen
der Neuzeit nur ſehr unvollſtändig bekannt und dürfte ſpäter vielleicht
gänzlich aufgelöſt oder den Protozoen einverleibt werden. Die Geſtalt
dieſer Thiere iſt cylindriſch oder eiförmig, zuweilen mit abgeſchnürtem
Kopfende, an dem ſich weiche Fortſätze und Lappen entwickeln, ohne
daß ein wahrer Kopf vorhanden wäre. Das ganze Thier ſelbſt be-
ſteht aus einer glashellen, homogenen Körperhülle, auf welcher nur
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