Vogt, Gottlob Heinrich: Kurtzes Bedencken Von denen Acten-maeßigen Relationen Wegen derer Vampiren, Oder Menschen- Und Vieh-Aussaugern, Ingleichen Uber das davon in Leipzig herausgekommene Raisonnement Vom Welt-Geiste. Leipzig, 1732.Tag wieder ausgegraben worden, auch nicht lange kranck gewesen, wie die andern, folglich ist leichte zu schliessen, daß er kurtz vorher, wie pag. 17. stehet, noch beym Leben seine Frau ordentlich hergenommen, welche davon schwanger worden, und weil beyde also von einem Giffte inficiret, und die Naturen corrumpirt gewesen, auch eine Mißgeburth habe folgen müssen, und mag dieses noch der Frau ihr Glücke gewesen seyn, daß sie schwanger worden, folglich der Gifft auf die Leibes-Frucht gekommen, und sie beym Leben erhalten. Daß sie aber vorgegeben hat, der Mann sey wiedergekommen, ist von dem beygebrachten Giffte hergekommen, da sie nicht vollkommen bey Sinnen gewesen, und ist ihr über dieses auch wohl im Schlafe passiret, wie denn überhaupt die also inficirten im Schlaf sehr rasen und phantasiren. Mit dem Hunde pag. 17. hat es gleiche Verwandniß, und sind die Leute schon inficirt gewesen, wie sie den Hund gesehen haben, welches wohl im Schlummer mag geschehen seyn, der völlige Biß aber im Schlafe geschehen. Dahero denn leichte zu schliessen, daß dieser Gifft den Leuten mag den Kopff einnehmen, daß sie immer schlafen wollen, der rothe Fleck von dem Biß ist ein Effect des Gifftes. Das Geschrey des Vampiren ist vor kein Tag wieder ausgegraben worden, auch nicht lange kranck gewesen, wie die andern, folglich ist leichte zu schliessen, daß er kurtz vorher, wie pag. 17. stehet, noch beym Leben seine Frau ordentlich hergenommen, welche davon schwanger worden, und weil beyde also von einem Giffte inficiret, und die Naturen corrumpirt gewesen, auch eine Mißgeburth habe folgen müssen, und mag dieses noch der Frau ihr Glücke gewesen seyn, daß sie schwanger worden, folglich der Gifft auf die Leibes-Frucht gekommen, und sie beym Leben erhalten. Daß sie aber vorgegeben hat, der Mann sey wiedergekommen, ist von dem beygebrachten Giffte hergekommen, da sie nicht vollkommen bey Sinnen gewesen, und ist ihr über dieses auch wohl im Schlafe passiret, wie denn überhaupt die also inficirten im Schlaf sehr rasen und phantasiren. Mit dem Hunde pag. 17. hat es gleiche Verwandniß, und sind die Leute schon inficirt gewesen, wie sie den Hund gesehen haben, welches wohl im Schlummer mag geschehen seyn, der völlige Biß aber im Schlafe geschehen. Dahero denn leichte zu schliessen, daß dieser Gifft den Leuten mag den Kopff einnehmen, daß sie immer schlafen wollen, der rothe Fleck von dem Biß ist ein Effect des Gifftes. Das Geschrey des Vampiren ist vor kein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="[6]"/> Tag wieder ausgegraben worden, auch nicht lange kranck gewesen, wie die andern, folglich ist leichte zu schliessen, daß er kurtz vorher, wie <hi rendition="#aq">pag. 17.</hi> stehet, noch beym Leben seine Frau ordentlich hergenommen, welche davon schwanger worden, und weil beyde also von einem Giffte <hi rendition="#aq">infici</hi>ret, und die Naturen <hi rendition="#aq">corrumpi</hi>rt gewesen, auch eine Mißgeburth habe folgen müssen, und mag dieses noch der Frau ihr Glücke gewesen seyn, daß sie schwanger worden, folglich der Gifft auf die Leibes-Frucht gekommen, und sie beym Leben erhalten. Daß sie aber vorgegeben hat, der Mann sey wiedergekommen, ist von dem beygebrachten Giffte hergekommen, da sie nicht vollkommen bey Sinnen gewesen, und ist ihr über dieses auch wohl im Schlafe <hi rendition="#aq">passi</hi>ret, wie denn überhaupt die also inficirten im Schlaf sehr rasen und <hi rendition="#aq">phantasi</hi>ren.</p> <p>Mit dem Hunde <hi rendition="#aq">pag. 17.</hi> hat es gleiche Verwandniß, und sind die Leute schon <hi rendition="#aq">infici</hi>rt gewesen, wie sie den Hund gesehen haben, welches wohl im Schlummer mag geschehen seyn, der völlige Biß aber im Schlafe geschehen. Dahero denn leichte zu schliessen, daß dieser Gifft den Leuten mag den Kopff einnehmen, daß sie immer schlafen wollen, der rothe Fleck von dem Biß ist ein <hi rendition="#aq">Effect</hi> des Gifftes.</p> <p>Das Geschrey des <hi rendition="#aq">Vampi</hi>ren ist vor kein </p> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0008]
Tag wieder ausgegraben worden, auch nicht lange kranck gewesen, wie die andern, folglich ist leichte zu schliessen, daß er kurtz vorher, wie pag. 17. stehet, noch beym Leben seine Frau ordentlich hergenommen, welche davon schwanger worden, und weil beyde also von einem Giffte inficiret, und die Naturen corrumpirt gewesen, auch eine Mißgeburth habe folgen müssen, und mag dieses noch der Frau ihr Glücke gewesen seyn, daß sie schwanger worden, folglich der Gifft auf die Leibes-Frucht gekommen, und sie beym Leben erhalten. Daß sie aber vorgegeben hat, der Mann sey wiedergekommen, ist von dem beygebrachten Giffte hergekommen, da sie nicht vollkommen bey Sinnen gewesen, und ist ihr über dieses auch wohl im Schlafe passiret, wie denn überhaupt die also inficirten im Schlaf sehr rasen und phantasiren.
Mit dem Hunde pag. 17. hat es gleiche Verwandniß, und sind die Leute schon inficirt gewesen, wie sie den Hund gesehen haben, welches wohl im Schlummer mag geschehen seyn, der völlige Biß aber im Schlafe geschehen. Dahero denn leichte zu schliessen, daß dieser Gifft den Leuten mag den Kopff einnehmen, daß sie immer schlafen wollen, der rothe Fleck von dem Biß ist ein Effect des Gifftes.
Das Geschrey des Vampiren ist vor kein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_bedencken_1732 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_bedencken_1732/8 |
Zitationshilfe: | Vogt, Gottlob Heinrich: Kurtzes Bedencken Von denen Acten-maeßigen Relationen Wegen derer Vampiren, Oder Menschen- Und Vieh-Aussaugern, Ingleichen Uber das davon in Leipzig herausgekommene Raisonnement Vom Welt-Geiste. Leipzig, 1732, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_bedencken_1732/8>, abgerufen am 28.07.2024. |