vor, eine Stelle in Schiller's "Wilh. Tell" zu ver¬ bessern oder eigentlich zu bereichern. Monolog in der hohlen Gasse. Stelle:
"Sonst wenn der Vater auszog, liebe Kinder, Da war's ein Freuen, wenn er wieder kam, Denn niemals kehrt' er heim, er bracht' euch etwas, War's eine selt'ne Alpenblume, war's Ein selt'ner Vogel oder Ammonshorn --"
Hier einzufügen:
"War's Terebratel oder Belemnit."
Idee 2. Anmerkung zum Schluß des Monologs:
"Mach' deine Rechnung mit dem Himmel, Vogt! Fort mußt du, deine Uhr ist abgelaufen."
Die ältesten Uhren waren Sand- oder Sonnen¬ uhren. Es gab übrigens auch Wasseruhren. Häufig wird Severus Boetius im Jahre 510 als Erfinder der Uhren betrachtet, aber er verfertigte nur eine künst¬ liche Wasseruhr. Auch die Uhr, welche der Khalif Harun al Raschid Karl dem Großen schenkte, war wohl eine Wasseruhr, mit welcher jedoch Räderwerk in Ver¬ bindung stand, denn sie hatte ein Stundenglas, welches sich alle zwölf Stunden umdrehte. Dem Mönch Gerbert (später Papst Sylvester II., st. 1003) wird häufig die Erfindung der Schlaguhren zugeschrieben; er wurde deßhalb als Zauberer verschrieen; nach Mancher Mei¬ nung war jedoch auch dieses Werk nur eine künst¬
vor, eine Stelle in Schiller's „Wilh. Tell“ zu ver¬ beſſern oder eigentlich zu bereichern. Monolog in der hohlen Gaſſe. Stelle:
„Sonſt wenn der Vater auszog, liebe Kinder, Da war's ein Freuen, wenn er wieder kam, Denn niemals kehrt' er heim, er bracht' euch etwas, War's eine ſelt'ne Alpenblume, war's Ein ſelt'ner Vogel oder Ammonshorn —“
Hier einzufügen:
„War's Terebratel oder Belemnit.“
Idee 2. Anmerkung zum Schluß des Monologs:
„Mach' deine Rechnung mit dem Himmel, Vogt! Fort mußt du, deine Uhr iſt abgelaufen.“
Die älteſten Uhren waren Sand- oder Sonnen¬ uhren. Es gab übrigens auch Waſſeruhren. Häufig wird Severus Boëtius im Jahre 510 als Erfinder der Uhren betrachtet, aber er verfertigte nur eine künſt¬ liche Waſſeruhr. Auch die Uhr, welche der Khalif Harun al Raſchid Karl dem Großen ſchenkte, war wohl eine Waſſeruhr, mit welcher jedoch Räderwerk in Ver¬ bindung ſtand, denn ſie hatte ein Stundenglas, welches ſich alle zwölf Stunden umdrehte. Dem Mönch Gerbert (ſpäter Papſt Sylveſter II., ſt. 1003) wird häufig die Erfindung der Schlaguhren zugeſchrieben; er wurde deßhalb als Zauberer verſchrieen; nach Mancher Mei¬ nung war jedoch auch dieſes Werk nur eine künſt¬
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0367"n="354"/>
vor, eine Stelle in Schiller's „Wilh. Tell“ zu ver¬<lb/>
beſſern oder eigentlich zu bereichern. Monolog in der<lb/>
hohlen Gaſſe. Stelle:<lb/><lgtype="poem"><l>„Sonſt wenn der Vater auszog, liebe Kinder,</l><lb/><l>Da war's ein Freuen, wenn er wieder kam,</l><lb/><l>Denn niemals kehrt' er heim, er bracht' euch etwas,</l><lb/><l>War's eine ſelt'ne Alpenblume, war's</l><lb/><l>Ein ſelt'ner Vogel oder Ammonshorn —“</l><lb/></lg> Hier einzufügen:<lb/><lg><l>„War's Terebratel oder Belemnit.“</l></lg><lb/>
Idee 2. Anmerkung zum Schluß des Monologs:</p><lb/><lg><l>„Mach' deine Rechnung mit dem Himmel, Vogt!</l><lb/><l>Fort mußt du, deine Uhr iſt abgelaufen.“</l></lg><lb/><p>Die älteſten Uhren waren Sand- oder Sonnen¬<lb/>
uhren. Es gab übrigens auch Waſſeruhren. Häufig<lb/>
wird Severus Boëtius im Jahre 510 als Erfinder<lb/>
der Uhren betrachtet, aber er verfertigte nur eine künſt¬<lb/>
liche Waſſeruhr. Auch die Uhr, welche der Khalif<lb/>
Harun al Raſchid Karl dem Großen ſchenkte, war wohl<lb/>
eine Waſſeruhr, mit welcher jedoch Räderwerk in Ver¬<lb/>
bindung ſtand, denn ſie hatte ein Stundenglas, welches<lb/>ſich alle zwölf Stunden umdrehte. Dem Mönch Gerbert<lb/>
(ſpäter Papſt Sylveſter <hirendition="#aq">II</hi>., ſt. 1003) wird häufig die<lb/>
Erfindung der Schlaguhren zugeſchrieben; er wurde<lb/>
deßhalb als Zauberer verſchrieen; nach Mancher Mei¬<lb/>
nung war jedoch auch dieſes Werk nur eine künſt¬<lb/></p></div></body></text></TEI>
[354/0367]
vor, eine Stelle in Schiller's „Wilh. Tell“ zu ver¬
beſſern oder eigentlich zu bereichern. Monolog in der
hohlen Gaſſe. Stelle:
„Sonſt wenn der Vater auszog, liebe Kinder,
Da war's ein Freuen, wenn er wieder kam,
Denn niemals kehrt' er heim, er bracht' euch etwas,
War's eine ſelt'ne Alpenblume, war's
Ein ſelt'ner Vogel oder Ammonshorn —“
Hier einzufügen:
„War's Terebratel oder Belemnit.“
Idee 2. Anmerkung zum Schluß des Monologs:
„Mach' deine Rechnung mit dem Himmel, Vogt!
Fort mußt du, deine Uhr iſt abgelaufen.“
Die älteſten Uhren waren Sand- oder Sonnen¬
uhren. Es gab übrigens auch Waſſeruhren. Häufig
wird Severus Boëtius im Jahre 510 als Erfinder
der Uhren betrachtet, aber er verfertigte nur eine künſt¬
liche Waſſeruhr. Auch die Uhr, welche der Khalif
Harun al Raſchid Karl dem Großen ſchenkte, war wohl
eine Waſſeruhr, mit welcher jedoch Räderwerk in Ver¬
bindung ſtand, denn ſie hatte ein Stundenglas, welches
ſich alle zwölf Stunden umdrehte. Dem Mönch Gerbert
(ſpäter Papſt Sylveſter II., ſt. 1003) wird häufig die
Erfindung der Schlaguhren zugeſchrieben; er wurde
deßhalb als Zauberer verſchrieen; nach Mancher Mei¬
nung war jedoch auch dieſes Werk nur eine künſt¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1879, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch02_1879/367>, abgerufen am 03.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.