Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1879.Heut hat man baß geladen, Es zuckt wie gestern nicht In fahlem Schwefelschwaden Ein stumm verglühend Licht. Es kracht. In Ketten wandern Die dumpfen Donner fort, Von einer Wacht zur andern Rollt hin das Schlachtenwort. Was athmet, rauscht und sauset? Frisch auf! Der Sturmwind naht, Der Wald erbebt und brauset, In Wogen geht die Saat. Schon dampft ein Meer von Würzen Aus der behauchten Welt Und satte Wetter stürzen Auf das geborstne Feld. Mir auch, mir auch so -- Schlag, Sturz, Küh¬ Gehe spazieren. Fjord prachtvoll. Luft mild. Heut hat man baß geladen, Es zuckt wie geſtern nicht In fahlem Schwefelſchwaden Ein ſtumm verglühend Licht. Es kracht. In Ketten wandern Die dumpfen Donner fort, Von einer Wacht zur andern Rollt hin das Schlachtenwort. Was athmet, rauſcht und ſauſet? Friſch auf! Der Sturmwind naht, Der Wald erbebt und brauſet, In Wogen geht die Saat. Schon dampft ein Meer von Würzen Aus der behauchten Welt Und ſatte Wetter ſtürzen Auf das geborſtne Feld. Mir auch, mir auch ſo — Schlag, Sturz, Küh¬ Gehe ſpazieren. Fjord prachtvoll. Luft mild. <TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <pb facs="#f0194" n="181"/> <lg n="5"> <l>Heut hat man baß geladen,</l><lb/> <l>Es zuckt wie geſtern nicht</l><lb/> <l>In fahlem Schwefelſchwaden</l><lb/> <l>Ein ſtumm verglühend Licht.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Es kracht. In Ketten wandern</l><lb/> <l>Die dumpfen Donner fort,</l><lb/> <l>Von einer Wacht zur andern</l><lb/> <l>Rollt hin das Schlachtenwort.</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Was athmet, rauſcht und ſauſet?</l><lb/> <l>Friſch auf! Der Sturmwind naht,</l><lb/> <l>Der Wald erbebt und brauſet,</l><lb/> <l>In Wogen geht die Saat.</l><lb/> </lg> <lg n="8"> <l>Schon dampft ein Meer von Würzen</l><lb/> <l>Aus der behauchten Welt</l><lb/> <l>Und ſatte Wetter ſtürzen</l><lb/> <l>Auf das geborſtne Feld.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Mir auch, mir auch ſo — Schlag, Sturz, Küh¬<lb/> lung !</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Gehe ſpazieren. Fjord prachtvoll. Luft mild.<lb/> Selbſt Nußbäume. Fluren ſaftig. Kröne mich mit<lb/> Stille, ſalbe mein heißes Haupt mit Oel des Frie¬<lb/> dens, alte Krönungsſtadt Nidaros!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [181/0194]
Heut hat man baß geladen,
Es zuckt wie geſtern nicht
In fahlem Schwefelſchwaden
Ein ſtumm verglühend Licht.
Es kracht. In Ketten wandern
Die dumpfen Donner fort,
Von einer Wacht zur andern
Rollt hin das Schlachtenwort.
Was athmet, rauſcht und ſauſet?
Friſch auf! Der Sturmwind naht,
Der Wald erbebt und brauſet,
In Wogen geht die Saat.
Schon dampft ein Meer von Würzen
Aus der behauchten Welt
Und ſatte Wetter ſtürzen
Auf das geborſtne Feld.
Mir auch, mir auch ſo — Schlag, Sturz, Küh¬
lung !
Gehe ſpazieren. Fjord prachtvoll. Luft mild.
Selbſt Nußbäume. Fluren ſaftig. Kröne mich mit
Stille, ſalbe mein heißes Haupt mit Oel des Frie¬
dens, alte Krönungsſtadt Nidaros!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |