Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879.berühmten Barden Kullur? Den wollen wir uns er¬ "Im Kahne, im Kahne, Wenn er am Röhricht leise streift, Das Auge weit und weiter schweift, Was still ich ahne, Ich weiß es nicht; Im Mondenlicht, Im Nebelschein Gedenk' ich dein. Die Welle, die Welle, Wenn sie so flüstert und so raunt Zum Herzen, das so träumt und staunt, So dunkel helle, Ob sie es weiß? Ich singe leis: Im Nebelschein Gedenk' ich dein. Im Walde, im Walde,
Im Schatten dort schläft Baum an Baum Und rauschet auf als wie im Traum; Dort in der Halde Ein ferner Klang -- Wie wohl und bang! Im Nebelschein Gedenk' ich dein. berühmten Barden Kullur? Den wollen wir uns er¬ „Im Kahne, im Kahne, Wenn er am Röhricht leiſe ſtreift, Das Auge weit und weiter ſchweift, Was ſtill ich ahne, Ich weiß es nicht; Im Mondenlicht, Im Nebelſchein Gedenk' ich dein. Die Welle, die Welle, Wenn ſie ſo flüſtert und ſo raunt Zum Herzen, das ſo träumt und ſtaunt, So dunkel helle, Ob ſie es weiß? Ich ſinge leis: Im Nebelſchein Gedenk' ich dein. Im Walde, im Walde,
Im Schatten dort ſchläft Baum an Baum Und rauſchet auf als wie im Traum; Dort in der Halde Ein ferner Klang — Wie wohl und bang! Im Nebelſchein Gedenk' ich dein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0197" n="184"/> berühmten Barden Kullur? Den wollen wir uns er¬<lb/> bitten. Alpin fieng jetzt an, eine Melodie zu ſummen,<lb/> und aufgemuntert von Zeichen des Wohlgefallens,<lb/> gieng er in Geſang über, begann wieder von vorn<lb/> und ſang hell bis zu Ende:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>„Im Kahne, im Kahne,</l><lb/> <l>Wenn er am Röhricht leiſe ſtreift,</l><lb/> <l>Das Auge weit und weiter ſchweift,</l><lb/> <l>Was ſtill ich ahne,</l><lb/> <l>Ich weiß es nicht;</l><lb/> <l>Im Mondenlicht,</l><lb/> <l>Im Nebelſchein</l><lb/> <l>Gedenk' ich dein.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Die Welle, die Welle,</l><lb/> <l>Wenn ſie ſo flüſtert und ſo raunt</l><lb/> <l>Zum Herzen, das ſo träumt und ſtaunt,</l><lb/> <l>So dunkel helle,</l><lb/> <l>Ob ſie es weiß?</l><lb/> <l>Ich ſinge leis:</l><lb/> <l>Im Nebelſchein</l><lb/> <l>Gedenk' ich dein.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Im Walde, im Walde,</l><lb/> <l>Im Schatten dort ſchläft Baum an Baum</l><lb/> <l>Und rauſchet auf als wie im Traum;</l><lb/> <l>Dort in der Halde</l><lb/> <l>Ein ferner Klang —</l><lb/> <l>Wie wohl und bang!</l><lb/> <l>Im Nebelſchein</l><lb/> <l>Gedenk' ich dein.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [184/0197]
berühmten Barden Kullur? Den wollen wir uns er¬
bitten. Alpin fieng jetzt an, eine Melodie zu ſummen,
und aufgemuntert von Zeichen des Wohlgefallens,
gieng er in Geſang über, begann wieder von vorn
und ſang hell bis zu Ende:
„Im Kahne, im Kahne,
Wenn er am Röhricht leiſe ſtreift,
Das Auge weit und weiter ſchweift,
Was ſtill ich ahne,
Ich weiß es nicht;
Im Mondenlicht,
Im Nebelſchein
Gedenk' ich dein.
Die Welle, die Welle,
Wenn ſie ſo flüſtert und ſo raunt
Zum Herzen, das ſo träumt und ſtaunt,
So dunkel helle,
Ob ſie es weiß?
Ich ſinge leis:
Im Nebelſchein
Gedenk' ich dein.
Im Walde, im Walde,
Im Schatten dort ſchläft Baum an Baum
Und rauſchet auf als wie im Traum;
Dort in der Halde
Ein ferner Klang —
Wie wohl und bang!
Im Nebelſchein
Gedenk' ich dein.
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