Werke aus derselben Mischung zum Verkauf geboten: Schwerter, Dolche, wie die, welche der Druide hier sehe, Speer- und Pfeilspitzen, auch Töpfe, Schalen und außerdem gar feine Dinge, Fischangeln, hübsche Schmucksachen, zierliche Kämme, Armringe, Heftnadeln, Halsschnüre aus Kügelchen und Kettchen, die den Frauen gar wohl gefallen haben. Das sei noch immer Tauschwaare geblieben, dann seien Männer gekommen, die auf Saumthieren ganze Lasten der Stoffe gebracht haben, wie man sie aus den Bergen grabe, schmelze und aus der Mischung des weißen und rothen, des Zinns und Kupfers dieß blinkende harte Erz bereite. Aber auch Gußformen haben sie mit sich geführt und gezeigt, wie man verfahre, und nun habe man das gelernt und verfertige selbst alle diese nützlichen und schönen Dinge. Dann habe man angefangen, in den eigenen Bergen zu graben, die Metallstoffe gefunden und seitdem sei nun ein ganz neues Leben dort auf dem See zu Haus, es komme da den Menschen Alles leichter vor und sie seien geweckter, beweglicher geworden. Auf dem großen Nachbarsee Leman und dann in Turik habe man in den letzten Zeiten diesen wichtigen neuen Zeug auch kennen gelernt und mit Eifer ergriffen. Ihm, dem Herrn Druiden aber beehre er sich hiemit eine bescheidene Gabe für seinen Haushalt demüthigst zu überreichen mit der Bitte, sie in Gnaden anzunehmen.
Er zog aus seinem Rucksack ein zierliches Messer
Vischer, Auch Einer. I. 11
Werke aus derſelben Miſchung zum Verkauf geboten: Schwerter, Dolche, wie die, welche der Druide hier ſehe, Speer- und Pfeilſpitzen, auch Töpfe, Schalen und außerdem gar feine Dinge, Fiſchangeln, hübſche Schmuckſachen, zierliche Kämme, Armringe, Heftnadeln, Halsſchnüre aus Kügelchen und Kettchen, die den Frauen gar wohl gefallen haben. Das ſei noch immer Tauſchwaare geblieben, dann ſeien Männer gekommen, die auf Saumthieren ganze Laſten der Stoffe gebracht haben, wie man ſie aus den Bergen grabe, ſchmelze und aus der Miſchung des weißen und rothen, des Zinns und Kupfers dieß blinkende harte Erz bereite. Aber auch Gußformen haben ſie mit ſich geführt und gezeigt, wie man verfahre, und nun habe man das gelernt und verfertige ſelbſt alle dieſe nützlichen und ſchönen Dinge. Dann habe man angefangen, in den eigenen Bergen zu graben, die Metallſtoffe gefunden und ſeitdem ſei nun ein ganz neues Leben dort auf dem See zu Haus, es komme da den Menſchen Alles leichter vor und ſie ſeien geweckter, beweglicher geworden. Auf dem großen Nachbarſee Leman und dann in Turik habe man in den letzten Zeiten dieſen wichtigen neuen Zeug auch kennen gelernt und mit Eifer ergriffen. Ihm, dem Herrn Druiden aber beehre er ſich hiemit eine beſcheidene Gabe für ſeinen Haushalt demüthigſt zu überreichen mit der Bitte, ſie in Gnaden anzunehmen.
Er zog aus ſeinem Ruckſack ein zierliches Meſſer
Viſcher, Auch Einer. I. 11
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0174"n="161"/>
Werke aus derſelben Miſchung zum Verkauf geboten:<lb/>
Schwerter, Dolche, wie die, welche der Druide hier<lb/>ſehe, Speer- und Pfeilſpitzen, auch Töpfe, Schalen<lb/>
und außerdem gar feine Dinge, Fiſchangeln, hübſche<lb/>
Schmuckſachen, zierliche Kämme, Armringe, Heftnadeln,<lb/>
Halsſchnüre aus Kügelchen und Kettchen, die den<lb/>
Frauen gar wohl gefallen haben. Das ſei noch immer<lb/>
Tauſchwaare geblieben, dann ſeien Männer gekommen,<lb/>
die auf Saumthieren ganze Laſten der Stoffe gebracht<lb/>
haben, wie man ſie aus den Bergen grabe, ſchmelze<lb/>
und aus der Miſchung des weißen und rothen, des<lb/>
Zinns und Kupfers dieß blinkende harte Erz bereite.<lb/>
Aber auch Gußformen haben ſie mit ſich geführt und<lb/>
gezeigt, wie man verfahre, und nun habe man das<lb/>
gelernt und verfertige ſelbſt alle dieſe nützlichen und<lb/>ſchönen Dinge. Dann habe man angefangen, in den<lb/>
eigenen Bergen zu graben, die Metallſtoffe gefunden<lb/>
und ſeitdem ſei nun ein ganz neues Leben dort auf<lb/>
dem See zu Haus, es komme da den Menſchen Alles<lb/>
leichter vor und ſie ſeien geweckter, beweglicher geworden.<lb/>
Auf dem großen Nachbarſee Leman und dann in Turik<lb/>
habe man in den letzten Zeiten dieſen wichtigen neuen<lb/>
Zeug auch kennen gelernt und mit Eifer ergriffen.<lb/>
Ihm, dem Herrn Druiden aber beehre er ſich hiemit<lb/>
eine beſcheidene Gabe für ſeinen Haushalt demüthigſt zu<lb/>
überreichen mit der Bitte, ſie in Gnaden anzunehmen.</p><lb/><p>Er zog aus ſeinem Ruckſack ein zierliches Meſſer<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#g">Viſcher</hi>, Auch Einer. <hirendition="#aq">I</hi>. 11<lb/></fw></p></div></body></text></TEI>
[161/0174]
Werke aus derſelben Miſchung zum Verkauf geboten:
Schwerter, Dolche, wie die, welche der Druide hier
ſehe, Speer- und Pfeilſpitzen, auch Töpfe, Schalen
und außerdem gar feine Dinge, Fiſchangeln, hübſche
Schmuckſachen, zierliche Kämme, Armringe, Heftnadeln,
Halsſchnüre aus Kügelchen und Kettchen, die den
Frauen gar wohl gefallen haben. Das ſei noch immer
Tauſchwaare geblieben, dann ſeien Männer gekommen,
die auf Saumthieren ganze Laſten der Stoffe gebracht
haben, wie man ſie aus den Bergen grabe, ſchmelze
und aus der Miſchung des weißen und rothen, des
Zinns und Kupfers dieß blinkende harte Erz bereite.
Aber auch Gußformen haben ſie mit ſich geführt und
gezeigt, wie man verfahre, und nun habe man das
gelernt und verfertige ſelbſt alle dieſe nützlichen und
ſchönen Dinge. Dann habe man angefangen, in den
eigenen Bergen zu graben, die Metallſtoffe gefunden
und ſeitdem ſei nun ein ganz neues Leben dort auf
dem See zu Haus, es komme da den Menſchen Alles
leichter vor und ſie ſeien geweckter, beweglicher geworden.
Auf dem großen Nachbarſee Leman und dann in Turik
habe man in den letzten Zeiten dieſen wichtigen neuen
Zeug auch kennen gelernt und mit Eifer ergriffen.
Ihm, dem Herrn Druiden aber beehre er ſich hiemit
eine beſcheidene Gabe für ſeinen Haushalt demüthigſt zu
überreichen mit der Bitte, ſie in Gnaden anzunehmen.
Er zog aus ſeinem Ruckſack ein zierliches Meſſer
Viſcher, Auch Einer. I. 11
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/174>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.