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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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ten vortrefflichen Garten hinunter sah. Dieser
gränzte in der Ferne an einen See, dessen
lachende Ufer mit Weinbepflanzten Hügeln,
Kornfeldern, Gebüschen und netten einzelnen
Häusern umgeben waren. Jm Garten gingen
eine Menge Leute, oder saßen im Schatten
der hohen Bäume, so daß er ungewiß wurde,
ob es ein öffentlicher Garten sey, oder ob er
zum Hause gehöre.

Ein herrlicher Springbrunnen trug seinen
hellen Wasserstral beynah bis zur Höhe des
Hauses, wo er dann in vielfarbigen glänzen-
den Krystalltropfen wieder hinunter fiel und
sich in ein weites Marmorbecken sammelte;
Weiden und Akazien spiegelten mit vermisch-
tem Grün ihr Laub im klaren Wasserspiegel.
Anmuthiger grünte der Rasen um ihn her,
und die Luft ward durch sein Spiel erfrischt
und erquickend. Florentin dachte an das gräf-
liche Schloß zurück; ein und derselbe Geist
schien dieses so wohl als Clementinens Haus,
nur in einem verschiedenen Sinn, zu bewoh-
nen. So wie dort der alte mit dem moder-

ten vortrefflichen Garten hinunter ſah. Dieſer
graͤnzte in der Ferne an einen See, deſſen
lachende Ufer mit Weinbepflanzten Huͤgeln,
Kornfeldern, Gebuͤſchen und netten einzelnen
Haͤuſern umgeben waren. Jm Garten gingen
eine Menge Leute, oder ſaßen im Schatten
der hohen Baͤume, ſo daß er ungewiß wurde,
ob es ein oͤffentlicher Garten ſey, oder ob er
zum Hauſe gehoͤre.

Ein herrlicher Springbrunnen trug ſeinen
hellen Waſſerſtral beynah bis zur Hoͤhe des
Hauſes, wo er dann in vielfarbigen glaͤnzen-
den Kryſtalltropfen wieder hinunter fiel und
ſich in ein weites Marmorbecken ſammelte;
Weiden und Akazien ſpiegelten mit vermiſch-
tem Gruͤn ihr Laub im klaren Waſſerſpiegel.
Anmuthiger gruͤnte der Raſen um ihn her,
und die Luft ward durch ſein Spiel erfriſcht
und erquickend. Florentin dachte an das graͤf-
liche Schloß zuruͤck; ein und derſelbe Geiſt
ſchien dieſes ſo wohl als Clementinens Haus,
nur in einem verſchiedenen Sinn, zu bewoh-
nen. So wie dort der alte mit dem moder-

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[318/0326] ten vortrefflichen Garten hinunter ſah. Dieſer graͤnzte in der Ferne an einen See, deſſen lachende Ufer mit Weinbepflanzten Huͤgeln, Kornfeldern, Gebuͤſchen und netten einzelnen Haͤuſern umgeben waren. Jm Garten gingen eine Menge Leute, oder ſaßen im Schatten der hohen Baͤume, ſo daß er ungewiß wurde, ob es ein oͤffentlicher Garten ſey, oder ob er zum Hauſe gehoͤre. Ein herrlicher Springbrunnen trug ſeinen hellen Waſſerſtral beynah bis zur Hoͤhe des Hauſes, wo er dann in vielfarbigen glaͤnzen- den Kryſtalltropfen wieder hinunter fiel und ſich in ein weites Marmorbecken ſammelte; Weiden und Akazien ſpiegelten mit vermiſch- tem Gruͤn ihr Laub im klaren Waſſerſpiegel. Anmuthiger gruͤnte der Raſen um ihn her, und die Luft ward durch ſein Spiel erfriſcht und erquickend. Florentin dachte an das graͤf- liche Schloß zuruͤck; ein und derſelbe Geiſt ſchien dieſes ſo wohl als Clementinens Haus, nur in einem verſchiedenen Sinn, zu bewoh- nen. So wie dort der alte mit dem moder-

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/326>, abgerufen am 23.11.2024.