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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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auf die Akademie gekommen. Durch unsre
Geschichte war der Prior zu sehr in Vortheil
gegen den Marchese gesetzt, als daß er ihn
nicht hätte zu benutzen suchen sollen. Man-
fredi durfte es so wenig als ich wagen, sich
in seiner Vaterstadt sehen zu lassen, aber
auch nach Venedig durfte er nicht kommen,
sondern er mußte nach Frankreich zu dem Re-
giment, worin sein Vater ihm eine Kompag-
nie gekauft hatte. Der Marchese war sehr
aufgebracht wegen des unüberlegten Streichs,
besonders weil er es uns eigentlich untersagt
hatte, irgend etwas für Felicita, (so heißt sie)
zu unternehmen. Doch ließ er mir durch Man-
fredi wissen, er würde jemand den Auftrag
geben, auf mein Betragen in Venedig Acht
zu geben, und weiter Sorge für mein Fort-
kommen tragen, wenn der Bericht über mich
gut ausfiele. Noch habe er nichts näheres
über meine Geburt und meine Eltern erfah:
ren können, er würde aber keine Mühe spa-
ren und mir, sobald er etwas sicheres wisse,

auf die Akademie gekommen. Durch unſre
Geſchichte war der Prior zu ſehr in Vortheil
gegen den Marcheſe geſetzt, als daß er ihn
nicht haͤtte zu benutzen ſuchen ſollen. Man-
fredi durfte es ſo wenig als ich wagen, ſich
in ſeiner Vaterſtadt ſehen zu laſſen, aber
auch nach Venedig durfte er nicht kommen,
ſondern er mußte nach Frankreich zu dem Re-
giment, worin ſein Vater ihm eine Kompag-
nie gekauft hatte. Der Marcheſe war ſehr
aufgebracht wegen des unuͤberlegten Streichs,
beſonders weil er es uns eigentlich unterſagt
hatte, irgend etwas fuͤr Felicita, (ſo heißt ſie)
zu unternehmen. Doch ließ er mir durch Man-
fredi wiſſen, er wuͤrde jemand den Auftrag
geben, auf mein Betragen in Venedig Acht
zu geben, und weiter Sorge fuͤr mein Fort-
kommen tragen, wenn der Bericht uͤber mich
gut ausfiele. Noch habe er nichts naͤheres
uͤber meine Geburt und meine Eltern erfah:
ren koͤnnen, er wuͤrde aber keine Muͤhe ſpa-
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[154/0162] auf die Akademie gekommen. Durch unſre Geſchichte war der Prior zu ſehr in Vortheil gegen den Marcheſe geſetzt, als daß er ihn nicht haͤtte zu benutzen ſuchen ſollen. Man- fredi durfte es ſo wenig als ich wagen, ſich in ſeiner Vaterſtadt ſehen zu laſſen, aber auch nach Venedig durfte er nicht kommen, ſondern er mußte nach Frankreich zu dem Re- giment, worin ſein Vater ihm eine Kompag- nie gekauft hatte. Der Marcheſe war ſehr aufgebracht wegen des unuͤberlegten Streichs, beſonders weil er es uns eigentlich unterſagt hatte, irgend etwas fuͤr Felicita, (ſo heißt ſie) zu unternehmen. Doch ließ er mir durch Man- fredi wiſſen, er wuͤrde jemand den Auftrag geben, auf mein Betragen in Venedig Acht zu geben, und weiter Sorge fuͤr mein Fort- kommen tragen, wenn der Bericht uͤber mich gut ausfiele. Noch habe er nichts naͤheres uͤber meine Geburt und meine Eltern erfah: ren koͤnnen, er wuͤrde aber keine Muͤhe ſpa- ren und mir, ſobald er etwas ſicheres wiſſe,

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/162>, abgerufen am 21.11.2024.