Und bei uns beiden, theure Rosa, ist das viel, und auch vie- les. Heute schickte ich Elischen ihre Briefe und Buchstaben: mit dem Bescheid, ich müßte sie dem Onkel schicken: sonst muß ich's ewig zeigen: er kann das besser. Wie recht in allem, was Sie über Kinder sagen! Adieu, ich kann nicht mehr! Sie sehen's. Küssen Sie meine lieben Kinder und sprechen Sie von mir.
Glück auf! mein geliebter August! Alle heilbringende Mächte und Kräfte bringen dir, guten Tag, gute Tage, Jahre, bis jene Zukunft hinauf, die ohne Zeit ist! -- Der Bediente ist mit Droschke hin, das Kind, und Marie und Emil abho- len; Paulinchen ist unpaß (unbedeutend); -- mit denen werde ich den Geburtstag feiern. Reissuppe von Huhn. Höchstdas- selbe mit Murchlen; Milchnudeln mit Zucker und Zimmt für sie -- Karbonaden mit Kompott; Baisees, mit Champagner -- jeder einen Tropfen. -- Hochhhch! werden sie schreien. Gott segne uns. Gesundheit meine ich. Freilich sagt der Tageskü- chenzettel mehr, als Akademiker von ihm meinen. Ohhh! Es kommt eine Zeit! wo meine Thorheiten Kours haben wer- den; man muß sie als Staatspapiere aufheben: und da wird man sehr gewinnen! Ich weiß nur ihren Vertrieb nicht zu för- dern: bei dem Mangel ist kein Kredit; wie immer. Ich weiß gar nicht, warum ich mich jetzt lobe: da du es so über-
Und bei uns beiden, theure Roſa, iſt das viel, und auch vie- les. Heute ſchickte ich Elischen ihre Briefe und Buchſtaben: mit dem Beſcheid, ich müßte ſie dem Onkel ſchicken: ſonſt muß ich’s ewig zeigen: er kann das beſſer. Wie recht in allem, was Sie über Kinder ſagen! Adieu, ich kann nicht mehr! Sie ſehen’s. Küſſen Sie meine lieben Kinder und ſprechen Sie von mir.
Glück auf! mein geliebter Auguſt! Alle heilbringende Mächte und Kräfte bringen dir, guten Tag, gute Tage, Jahre, bis jene Zukunft hinauf, die ohne Zeit iſt! — Der Bediente iſt mit Droſchke hin, das Kind, und Marie und Emil abho- len; Paulinchen iſt unpaß (unbedeutend); — mit denen werde ich den Geburtstag feiern. Reisſuppe von Huhn. Höchſtdaſ- ſelbe mit Murchlen; Milchnudeln mit Zucker und Zimmt für ſie — Karbonaden mit Kompott; Baiſees, mit Champagner — jeder einen Tropfen. — Hochhhch! werden ſie ſchreien. Gott ſegne uns. Geſundheit meine ich. Freilich ſagt der Tageskü- chenzettel mehr, als Akademiker von ihm meinen. Ohhh! Es kommt eine Zeit! wo meine Thorheiten Kours haben wer- den; man muß ſie als Staatspapiere aufheben: und da wird man ſehr gewinnen! Ich weiß nur ihren Vertrieb nicht zu för- dern: bei dem Mangel iſt kein Kredit; wie immer. Ich weiß gar nicht, warum ich mich jetzt lobe: da du es ſo über-
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Und bei uns beiden, theure Roſa, iſt das viel, und auch vie-
les. Heute ſchickte ich Elischen ihre Briefe und Buchſtaben:
mit dem Beſcheid, ich müßte ſie dem Onkel ſchicken: ſonſt muß
ich’s ewig zeigen: er kann das beſſer. Wie recht in allem,
was Sie über Kinder ſagen! Adieu, ich kann nicht mehr! Sie
ſehen’s. Küſſen Sie meine lieben Kinder und ſprechen Sie von
mir.
Ihre, und Aſſings, treue Fr. Varnhagen.
An Varnhagen in Kaſſel.
Sonnabend, den 21. Februar 1829. 11 Uhr.
Straßen ſchwemmen, Nachtregen, Thauwetter trüblich.
Glück auf! mein geliebter Auguſt! Alle heilbringende
Mächte und Kräfte bringen dir, guten Tag, gute Tage, Jahre,
bis jene Zukunft hinauf, die ohne Zeit iſt! — Der Bediente
iſt mit Droſchke hin, das Kind, und Marie und Emil abho-
len; Paulinchen iſt unpaß (unbedeutend); — mit denen werde
ich den Geburtstag feiern. Reisſuppe von Huhn. Höchſtdaſ-
ſelbe mit Murchlen; Milchnudeln mit Zucker und Zimmt für
ſie — Karbonaden mit Kompott; Baiſees, mit Champagner —
jeder einen Tropfen. — Hochhhch! werden ſie ſchreien. Gott
ſegne uns. Geſundheit meine ich. Freilich ſagt der Tageskü-
chenzettel mehr, als Akademiker von ihm meinen. Ohhh! Es
kommt eine Zeit! wo meine Thorheiten Kours haben wer-
den; man muß ſie als Staatspapiere aufheben: und da wird
man ſehr gewinnen! Ich weiß nur ihren Vertrieb nicht zu för-
dern: bei dem Mangel iſt kein Kredit; wie immer. Ich
weiß gar nicht, warum ich mich jetzt lobe: da du es ſo über-
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/371>, abgerufen am 22.12.2024.
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