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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Bd. 1. Berlin, 1834.

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untereinander mit Degen und Pfeifen. Der Onkel ging frü-
her von seinem Tisch und nahm den größten Antheil an die-
ser Freude; er kennt und ist gekannt vom größten Stutzer bis
zum faltigen Etatsminister; die Offiziere hatten ihre Degen
abgenommen, und tanzten prächtig, offizierig, unsre und die
hiesigen; einige sind unsre Nachbarn, alle artig und beschei-
den. Das Ding nahm ein Ende, und wir holten Biest und
Konsorten aus dem Kabinet, und fuhren nach Hause, zu Bette.
Denkt euch, das wirklich himmlische Schanz muß ich allein
goutiren, wie wird's mir mit meinem Gebirg gehen! Wehe!
Wehe! Wehe! sagt die Döbbelin in Kora: Wehe! Wehe!
Wehe! heul' ich ihr nach. Gestern ging ich immer eine halbe
Meile vorauf, und ließ mich doch nicht beständig stören,
und zur Reise hab' ich mir schon ausgebeten, soll man mich
nicht viel fragen; und sagen. Wir nehmen Rekommandatio-
nen an alle merkwürdige Menschen und Klöster mit, die auf
unsrer Tour liegen. Wie klug werde ich werden! Ich bin
auch schon horndumm von dem Zuhausebleiben geworden.
Wenn ich vom Gebirg komme, sehe ich alle Merkwürdigkeiten
Breslau's ich habe die Beschreibung, und finde Schlesien und
diese Stadt äußerst interessant. Ihr müßt das einmal sehen,
Kinder. --


Nun ganz geschwinde noch zwei Worte. Gestern Mor-
gen war die Sina und Herr Gad bei mir; mein freier Tag
ist mir aber nicht gelungen, ich ging nämlich nach Tisch zur
Sina, und gegen Abend fuhren sie mit mir nach Morgenau,
es wurde aber windig, und wir kehrten durch und um das

untereinander mit Degen und Pfeifen. Der Onkel ging frü-
her von ſeinem Tiſch und nahm den größten Antheil an die-
ſer Freude; er kennt und iſt gekannt vom größten Stutzer bis
zum faltigen Etatsminiſter; die Offiziere hatten ihre Degen
abgenommen, und tanzten prächtig, offizierig, unſre und die
hieſigen; einige ſind unſre Nachbarn, alle artig und beſchei-
den. Das Ding nahm ein Ende, und wir holten Bieſt und
Konſorten aus dem Kabinet, und fuhren nach Hauſe, zu Bette.
Denkt euch, das wirklich himmliſche Schanz muß ich allein
goutiren, wie wird’s mir mit meinem Gebirg gehen! Wehe!
Wehe! Wehe! ſagt die Döbbelin in Kora: Wehe! Wehe!
Wehe! heul’ ich ihr nach. Geſtern ging ich immer eine halbe
Meile vorauf, und ließ mich doch nicht beſtändig ſtören,
und zur Reiſe hab’ ich mir ſchon ausgebeten, ſoll man mich
nicht viel fragen; und ſagen. Wir nehmen Rekommandatio-
nen an alle merkwürdige Menſchen und Klöſter mit, die auf
unſrer Tour liegen. Wie klug werde ich werden! Ich bin
auch ſchon horndumm von dem Zuhauſebleiben geworden.
Wenn ich vom Gebirg komme, ſehe ich alle Merkwürdigkeiten
Breslau’s ich habe die Beſchreibung, und finde Schleſien und
dieſe Stadt äußerſt intereſſant. Ihr müßt das einmal ſehen,
Kinder. —


Nun ganz geſchwinde noch zwei Worte. Geſtern Mor-
gen war die Sina und Herr Gad bei mir; mein freier Tag
iſt mir aber nicht gelungen, ich ging nämlich nach Tiſch zur
Sina, und gegen Abend fuhren ſie mit mir nach Morgenau,
es wurde aber windig, und wir kehrten durch und um das

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[90/0104] untereinander mit Degen und Pfeifen. Der Onkel ging frü- her von ſeinem Tiſch und nahm den größten Antheil an die- ſer Freude; er kennt und iſt gekannt vom größten Stutzer bis zum faltigen Etatsminiſter; die Offiziere hatten ihre Degen abgenommen, und tanzten prächtig, offizierig, unſre und die hieſigen; einige ſind unſre Nachbarn, alle artig und beſchei- den. Das Ding nahm ein Ende, und wir holten Bieſt und Konſorten aus dem Kabinet, und fuhren nach Hauſe, zu Bette. Denkt euch, das wirklich himmliſche Schanz muß ich allein goutiren, wie wird’s mir mit meinem Gebirg gehen! Wehe! Wehe! Wehe! ſagt die Döbbelin in Kora: Wehe! Wehe! Wehe! heul’ ich ihr nach. Geſtern ging ich immer eine halbe Meile vorauf, und ließ mich doch nicht beſtändig ſtören, und zur Reiſe hab’ ich mir ſchon ausgebeten, ſoll man mich nicht viel fragen; und ſagen. Wir nehmen Rekommandatio- nen an alle merkwürdige Menſchen und Klöſter mit, die auf unſrer Tour liegen. Wie klug werde ich werden! Ich bin auch ſchon horndumm von dem Zuhauſebleiben geworden. Wenn ich vom Gebirg komme, ſehe ich alle Merkwürdigkeiten Breslau’s ich habe die Beſchreibung, und finde Schleſien und dieſe Stadt äußerſt intereſſant. Ihr müßt das einmal ſehen, Kinder. — den 12. Auguſt. Nun ganz geſchwinde noch zwei Worte. Geſtern Mor- gen war die Sina und Herr Gad bei mir; mein freier Tag iſt mir aber nicht gelungen, ich ging nämlich nach Tiſch zur Sina, und gegen Abend fuhren ſie mit mir nach Morgenau, es wurde aber windig, und wir kehrten durch und um das

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Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel01_1834/104>, abgerufen am 21.12.2024.