dir wohl ist. Ich werde gewiß nach Amsterdam kommen, es sind fünf oder sechs Tagereisen von Paris. Die Pläne, die man also darauf zu machen hat, müssen tief im Gewölbe der Brust bleiben, und nur wirken, und geschehen, zu- gleich. --
-- Du hast Recht, Rose, daß du mit dem meisten Ein- kauf bis Amsterdam warten willst; es ist da alles zu haben; und es wird dir in jeder Rücksicht leichter, dir dort zu ver- schaffen was du magst. Trakassire also Mama'n gar nicht; erspare ihr jeden Ärger; und laß sie bei der Meinung, wenn sie etwa wenig giebt, es sei viel. Stell dich so an, damit sie's nicht einmal merkt. Es kann dir doch, da du glück- lich bist, auf solche Kleinigkeit nicht ankommen?! -- und bei Mama'n ist es die erste Sache, die ihr rein gelingt, das weißt du selbst; verbittre sie ihr also nicht. Laß dir sogar in Am- sterdam nicht alles machen, denn ich will die neusten Moden von Paris mit dorthin bringen, und das wird weit schöner sein. Wenn du mir nur ein bischen Geld dazu schicken kannst, welches dir doch leicht sein muß: denn jetzt bist du viel reicher als ich. Erkundige dich dann auch genau, was in Holland Kontrebande ist oder nicht. Hab die Güte für mich, und bitte die Bernard, sie möchte mir einen Brief an Mad. Genlis schicken, den ich selbst abgeben muß: ich will so gerne hinge- hen! und der dumme Lombard führt mich von Einem Tag zum andern herum. Ich muß hin! Sag' ihr das. Ich thue ihr sonst nie wieder etwas zu Gefallen. Und so bald als möglich. --
dir wohl iſt. Ich werde gewiß nach Amſterdam kommen, es ſind fünf oder ſechs Tagereiſen von Paris. Die Pläne, die man alſo darauf zu machen hat, müſſen tief im Gewölbe der Bruſt bleiben, und nur wirken, und geſchehen, zu- gleich. —
— Du haſt Recht, Roſe, daß du mit dem meiſten Ein- kauf bis Amſterdam warten willſt; es iſt da alles zu haben; und es wird dir in jeder Rückſicht leichter, dir dort zu ver- ſchaffen was du magſt. Trakaſſire alſo Mama’n gar nicht; erſpare ihr jeden Ärger; und laß ſie bei der Meinung, wenn ſie etwa wenig giebt, es ſei viel. Stell dich ſo an, damit ſie’s nicht einmal merkt. Es kann dir doch, da du glück- lich biſt, auf ſolche Kleinigkeit nicht ankommen?! — und bei Mama’n iſt es die erſte Sache, die ihr rein gelingt, das weißt du ſelbſt; verbittre ſie ihr alſo nicht. Laß dir ſogar in Am- ſterdam nicht alles machen, denn ich will die neuſten Moden von Paris mit dorthin bringen, und das wird weit ſchöner ſein. Wenn du mir nur ein bischen Geld dazu ſchicken kannſt, welches dir doch leicht ſein muß: denn jetzt biſt du viel reicher als ich. Erkundige dich dann auch genau, was in Holland Kontrebande iſt oder nicht. Hab die Güte für mich, und bitte die Bernard, ſie möchte mir einen Brief an Mad. Genlis ſchicken, den ich ſelbſt abgeben muß: ich will ſo gerne hinge- hen! und der dumme Lombard führt mich von Einem Tag zum andern herum. Ich muß hin! Sag’ ihr das. Ich thue ihr ſonſt nie wieder etwas zu Gefallen. Und ſo bald als möglich. —
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dir wohl iſt. Ich werde gewiß nach Amſterdam kommen, es
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man alſo darauf zu machen hat, müſſen tief im Gewölbe
der Bruſt bleiben, und nur wirken, und geſchehen, zu-
gleich. —
— Du haſt Recht, Roſe, daß du mit dem meiſten Ein-
kauf bis Amſterdam warten willſt; es iſt da alles zu haben;
und es wird dir in jeder Rückſicht leichter, dir dort zu ver-
ſchaffen was du magſt. Trakaſſire alſo Mama’n gar nicht;
erſpare ihr jeden Ärger; und laß ſie bei der Meinung, wenn
ſie etwa wenig giebt, es ſei viel. Stell dich ſo an, damit
ſie’s nicht einmal merkt. Es kann dir doch, da du glück-
lich biſt, auf ſolche Kleinigkeit nicht ankommen?! — und bei
Mama’n iſt es die erſte Sache, die ihr rein gelingt, das weißt
du ſelbſt; verbittre ſie ihr alſo nicht. Laß dir ſogar in Am-
ſterdam nicht alles machen, denn ich will die neuſten Moden
von Paris mit dorthin bringen, und das wird weit ſchöner
ſein. Wenn du mir nur ein bischen Geld dazu ſchicken kannſt,
welches dir doch leicht ſein muß: denn jetzt biſt du viel reicher
als ich. Erkundige dich dann auch genau, was in Holland
Kontrebande iſt oder nicht. Hab die Güte für mich, und bitte
die Bernard, ſie möchte mir einen Brief an Mad. Genlis
ſchicken, den ich ſelbſt abgeben muß: ich will ſo gerne hinge-
hen! und der dumme Lombard führt mich von Einem Tag
zum andern herum. Ich muß hin! Sag’ ihr das. Ich
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel01_1834/229>, abgerufen am 26.11.2024.
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