ich noch keine Zusage ertheilen wollte. Ich behielt mir vor, die völlige Entscheidung erst in Hamburg zu fassen, denn dorthin während der Ferien zu reisen, ließ ich mir nicht nehmen. Nennhausen lag von diesem Wege nicht zu sehr ab, Neumann wollte mich bis dahin auf einige Tage begleiten, während welcher ein ihm geschehener Antrag wegen einer Erzieherstelle zum Schlusse kommen sollte, und Chamisso, der nun doch ernstlicher seine Rückkehr nach Deutschland ankündigte, war schon ange¬ wiesen, zur festgesetzten Zeit bei Fouque einzutreffen, um dann mit mir weiter nach Hamburg zu wallfahrten, wo man seiner als willkommenen Gastes schon harrte.
Ehe wir uns aufmachten, kam noch unerwartet Freund Harscher von Halle, vorzüglich in der Absicht, seinen geliebten Adolph Müller noch zu sehen, bevor derselbe in größere Ferne rückte. Sein Erscheinen ver¬ ursachte mir die herzlichste Freude, konnte jedoch mein Vorhaben nicht stören, besonders da er selbst, auch im Falle er für den Winter seinen Aufenthalt in Berlin zu nehmen sich entschlösse, doch vorher nach Halle auf einige Zeit zurückkehren wollte, wohin auch Schleier¬ macher zu reisen gedachte, um seine Auswanderung von dort nach Berlin desto gründlicher abzumachen. Auch Wolf's Tochter sollte von Halle mitkommen, und noch andre Freunde und Freundinnen suchten der nunmehr zum verhaßten, aus preußischer, hessischer, braun¬ schweigischer und hannöverscher Länderbeute errichteten
ich noch keine Zuſage ertheilen wollte. Ich behielt mir vor, die voͤllige Entſcheidung erſt in Hamburg zu faſſen, denn dorthin waͤhrend der Ferien zu reiſen, ließ ich mir nicht nehmen. Nennhauſen lag von dieſem Wege nicht zu ſehr ab, Neumann wollte mich bis dahin auf einige Tage begleiten, waͤhrend welcher ein ihm geſchehener Antrag wegen einer Erzieherſtelle zum Schluſſe kommen ſollte, und Chamiſſo, der nun doch ernſtlicher ſeine Ruͤckkehr nach Deutſchland ankuͤndigte, war ſchon ange¬ wieſen, zur feſtgeſetzten Zeit bei Fouqué einzutreffen, um dann mit mir weiter nach Hamburg zu wallfahrten, wo man ſeiner als willkommenen Gaſtes ſchon harrte.
Ehe wir uns aufmachten, kam noch unerwartet Freund Harſcher von Halle, vorzuͤglich in der Abſicht, ſeinen geliebten Adolph Muͤller noch zu ſehen, bevor derſelbe in groͤßere Ferne ruͤckte. Sein Erſcheinen ver¬ urſachte mir die herzlichſte Freude, konnte jedoch mein Vorhaben nicht ſtoͤren, beſonders da er ſelbſt, auch im Falle er fuͤr den Winter ſeinen Aufenthalt in Berlin zu nehmen ſich entſchloͤſſe, doch vorher nach Halle auf einige Zeit zuruͤckkehren wollte, wohin auch Schleier¬ macher zu reiſen gedachte, um ſeine Auswanderung von dort nach Berlin deſto gruͤndlicher abzumachen. Auch Wolf's Tochter ſollte von Halle mitkommen, und noch andre Freunde und Freundinnen ſuchten der nunmehr zum verhaßten, aus preußiſcher, heſſiſcher, braun¬ ſchweigiſcher und hannoͤverſcher Laͤnderbeute errichteten
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ich noch keine Zuſage ertheilen wollte. Ich behielt mir
vor, die voͤllige Entſcheidung erſt in Hamburg zu faſſen,
denn dorthin waͤhrend der Ferien zu reiſen, ließ ich mir
nicht nehmen. Nennhauſen lag von dieſem Wege nicht
zu ſehr ab, Neumann wollte mich bis dahin auf einige
Tage begleiten, waͤhrend welcher ein ihm geſchehener
Antrag wegen einer Erzieherſtelle zum Schluſſe kommen
ſollte, und Chamiſſo, der nun doch ernſtlicher ſeine
Ruͤckkehr nach Deutſchland ankuͤndigte, war ſchon ange¬
wieſen, zur feſtgeſetzten Zeit bei Fouqué einzutreffen,
um dann mit mir weiter nach Hamburg zu wallfahrten,
wo man ſeiner als willkommenen Gaſtes ſchon harrte.
Ehe wir uns aufmachten, kam noch unerwartet
Freund Harſcher von Halle, vorzuͤglich in der Abſicht,
ſeinen geliebten Adolph Muͤller noch zu ſehen, bevor
derſelbe in groͤßere Ferne ruͤckte. Sein Erſcheinen ver¬
urſachte mir die herzlichſte Freude, konnte jedoch mein
Vorhaben nicht ſtoͤren, beſonders da er ſelbſt, auch im
Falle er fuͤr den Winter ſeinen Aufenthalt in Berlin
zu nehmen ſich entſchloͤſſe, doch vorher nach Halle auf
einige Zeit zuruͤckkehren wollte, wohin auch Schleier¬
macher zu reiſen gedachte, um ſeine Auswanderung von
dort nach Berlin deſto gruͤndlicher abzumachen. Auch
Wolf's Tochter ſollte von Halle mitkommen, und noch
andre Freunde und Freundinnen ſuchten der nunmehr
zum verhaßten, aus preußiſcher, heſſiſcher, braun¬
ſchweigiſcher und hannoͤverſcher Laͤnderbeute errichteten
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/51>, abgerufen am 24.11.2024.
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