Hauptquartier auf dem Grasbrook, und ließ hier, der Feddel gegenüber, einige Batterieen errichten; ungefähr 1000 Bürgergarden und eine Abtheilung Mecklenburger nebst den Dänen biwakirten rückwärts davon. Als Befehlshaber auf dieser Seite wurde der Oberst von Both bestellt. Auf dem Hamburgerberge standen Bür¬ ger mit ihrem Geschütz, und die Dänen mit dem ihri¬ gen; der Oberstlieutenant von Gunderstrupp vom Isum¬ schen Husarenregiment führte hier den Befehl. Das Bataillon von Bremen und Verden, unter Anführung des Majors von Busch, wurde nach dem Stadtdeiche gezogen, und ihm ebenfalls Bürger zugegeben, von denen auch eine starke Abtheilung zur blauen Brücke geschickt wurde. Den Hafen, die Thore, das ganze Innere der Stadt hatten die Bürger besetzt. So war die Lage der Dinge nach dem unglücklichen Verluste der Insel, nicht eben tröstlich, doch nicht ganz ohne Hoffnung.
Allein sie sollte nicht lange mehr so verbleiben, und gleich an demselben 12. Mai, wo das zwiefache Gefecht Statt gefunden hatte, erhielt Tettenborn eine Nachricht, die nicht unheilbringender hätte sein können. Der dänische Abgesandte Graf Joachim von Bernstorff war in England gar nicht angenommen, sondern schnöde zurückgewiesen worden, indem das englische Kabinet er¬ klärte, mit Dänemark nur im Einverständnisse Schwe¬ dens unterhandeln zu wollen. Die Wirkung einer sol¬
Hauptquartier auf dem Grasbrook, und ließ hier, der Feddel gegenuͤber, einige Batterieen errichten; ungefaͤhr 1000 Buͤrgergarden und eine Abtheilung Mecklenburger nebſt den Daͤnen biwakirten ruͤckwaͤrts davon. Als Befehlshaber auf dieſer Seite wurde der Oberſt von Both beſtellt. Auf dem Hamburgerberge ſtanden Buͤr¬ ger mit ihrem Geſchuͤtz, und die Daͤnen mit dem ihri¬ gen; der Oberſtlieutenant von Gunderſtrupp vom Iſum¬ ſchen Huſarenregiment fuͤhrte hier den Befehl. Das Bataillon von Bremen und Verden, unter Anfuͤhrung des Majors von Buſch, wurde nach dem Stadtdeiche gezogen, und ihm ebenfalls Buͤrger zugegeben, von denen auch eine ſtarke Abtheilung zur blauen Bruͤcke geſchickt wurde. Den Hafen, die Thore, das ganze Innere der Stadt hatten die Buͤrger beſetzt. So war die Lage der Dinge nach dem ungluͤcklichen Verluſte der Inſel, nicht eben troͤſtlich, doch nicht ganz ohne Hoffnung.
Allein ſie ſollte nicht lange mehr ſo verbleiben, und gleich an demſelben 12. Mai, wo das zwiefache Gefecht Statt gefunden hatte, erhielt Tettenborn eine Nachricht, die nicht unheilbringender haͤtte ſein koͤnnen. Der daͤniſche Abgeſandte Graf Joachim von Bernſtorff war in England gar nicht angenommen, ſondern ſchnoͤde zuruͤckgewieſen worden, indem das engliſche Kabinet er¬ klaͤrte, mit Daͤnemark nur im Einverſtaͤndniſſe Schwe¬ dens unterhandeln zu wollen. Die Wirkung einer ſol¬
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Hauptquartier auf dem Grasbrook, und ließ hier, der
Feddel gegenuͤber, einige Batterieen errichten; ungefaͤhr
1000 Buͤrgergarden und eine Abtheilung Mecklenburger
nebſt den Daͤnen biwakirten ruͤckwaͤrts davon. Als
Befehlshaber auf dieſer Seite wurde der Oberſt von
Both beſtellt. Auf dem Hamburgerberge ſtanden Buͤr¬
ger mit ihrem Geſchuͤtz, und die Daͤnen mit dem ihri¬
gen; der Oberſtlieutenant von Gunderſtrupp vom Iſum¬
ſchen Huſarenregiment fuͤhrte hier den Befehl. Das
Bataillon von Bremen und Verden, unter Anfuͤhrung
des Majors von Buſch, wurde nach dem Stadtdeiche
gezogen, und ihm ebenfalls Buͤrger zugegeben, von
denen auch eine ſtarke Abtheilung zur blauen Bruͤcke
geſchickt wurde. Den Hafen, die Thore, das ganze
Innere der Stadt hatten die Buͤrger beſetzt. So war
die Lage der Dinge nach dem ungluͤcklichen Verluſte
der Inſel, nicht eben troͤſtlich, doch nicht ganz ohne
Hoffnung.
Allein ſie ſollte nicht lange mehr ſo verbleiben,
und gleich an demſelben 12. Mai, wo das zwiefache
Gefecht Statt gefunden hatte, erhielt Tettenborn eine
Nachricht, die nicht unheilbringender haͤtte ſein koͤnnen.
Der daͤniſche Abgeſandte Graf Joachim von Bernſtorff
war in England gar nicht angenommen, ſondern ſchnoͤde
zuruͤckgewieſen worden, indem das engliſche Kabinet er¬
klaͤrte, mit Daͤnemark nur im Einverſtaͤndniſſe Schwe¬
dens unterhandeln zu wollen. Die Wirkung einer ſol¬
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/364>, abgerufen am 22.11.2024.
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