Absicht, zu weit gegangen, und seine mit dem däni¬ schen Kabinet genommene Abrede wurde als ein Ueber¬ schreiten seiner Vollmachten für ungültig erklärt. Den dänischen Befehlshabern, welche nach den von Kopen¬ hagen empfangenen Weisungen nun immer zudringlicher ihren Beistand anboten, und sich bereit erklärten, Ham¬ burg und Lübeck mit ihren Truppen zu besetzen, dankte Tettenborn mit großer Höflichkeit für ihr Anerbieten, von welchem er sich vorbehielt Gebrauch zu machen, sobald die Umstände, die jedoch in diesem Augenblicke noch nicht dringend wären, es erheischen würden. So sahen sich die Dänen, welche gemeint hatten ihre Be¬ reitwilligkeit nur zeigen zu dürfen, um eiligst in den Besitz der beiden wichtigen Städte zu gelangen, jetzt nur auf weiteres Abwarten verwiesen, und durch ihr eignes Wort sich zu denjenigen Leistungen verpflichtet, die abgesondert von dem vorausgesetzten Gewinn ihnen nur eine bedenkliche Last seyn konnten!
Das dänische Kabinet verfolgte indeß, ungeachtet das Ausweichen Tettenborn's einige Verstimmung ver¬ ursachte, seine neue Richtung mit thätigem Eifer. Dä¬ nemark schien in der That, den Verbündeten ange¬ schlossen, nach eigenem Willen eine große Rolle über¬ nehmen zu können, sich gewissermaßen die Stelle und das Verdienst, welche für Schweden offen standen, noch vor diesem aneignen, und bei günstiger Wendung des Krieges die größten Vortheile hoffen zu dürfen.
Abſicht, zu weit gegangen, und ſeine mit dem daͤni¬ ſchen Kabinet genommene Abrede wurde als ein Ueber¬ ſchreiten ſeiner Vollmachten fuͤr unguͤltig erklaͤrt. Den daͤniſchen Befehlshabern, welche nach den von Kopen¬ hagen empfangenen Weiſungen nun immer zudringlicher ihren Beiſtand anboten, und ſich bereit erklaͤrten, Ham¬ burg und Luͤbeck mit ihren Truppen zu beſetzen, dankte Tettenborn mit großer Hoͤflichkeit fuͤr ihr Anerbieten, von welchem er ſich vorbehielt Gebrauch zu machen, ſobald die Umſtaͤnde, die jedoch in dieſem Augenblicke noch nicht dringend waͤren, es erheiſchen wuͤrden. So ſahen ſich die Daͤnen, welche gemeint hatten ihre Be¬ reitwilligkeit nur zeigen zu duͤrfen, um eiligſt in den Beſitz der beiden wichtigen Staͤdte zu gelangen, jetzt nur auf weiteres Abwarten verwieſen, und durch ihr eignes Wort ſich zu denjenigen Leiſtungen verpflichtet, die abgeſondert von dem vorausgeſetzten Gewinn ihnen nur eine bedenkliche Laſt ſeyn konnten!
Das daͤniſche Kabinet verfolgte indeß, ungeachtet das Ausweichen Tettenborn's einige Verſtimmung ver¬ urſachte, ſeine neue Richtung mit thaͤtigem Eifer. Daͤ¬ nemark ſchien in der That, den Verbuͤndeten ange¬ ſchloſſen, nach eigenem Willen eine große Rolle uͤber¬ nehmen zu koͤnnen, ſich gewiſſermaßen die Stelle und das Verdienſt, welche fuͤr Schweden offen ſtanden, noch vor dieſem aneignen, und bei guͤnſtiger Wendung des Krieges die groͤßten Vortheile hoffen zu duͤrfen.
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Abſicht, zu weit gegangen, und ſeine mit dem daͤni¬
ſchen Kabinet genommene Abrede wurde als ein Ueber¬
ſchreiten ſeiner Vollmachten fuͤr unguͤltig erklaͤrt. Den
daͤniſchen Befehlshabern, welche nach den von Kopen¬
hagen empfangenen Weiſungen nun immer zudringlicher
ihren Beiſtand anboten, und ſich bereit erklaͤrten, Ham¬
burg und Luͤbeck mit ihren Truppen zu beſetzen, dankte
Tettenborn mit großer Hoͤflichkeit fuͤr ihr Anerbieten,
von welchem er ſich vorbehielt Gebrauch zu machen,
ſobald die Umſtaͤnde, die jedoch in dieſem Augenblicke
noch nicht dringend waͤren, es erheiſchen wuͤrden. So
ſahen ſich die Daͤnen, welche gemeint hatten ihre Be¬
reitwilligkeit nur zeigen zu duͤrfen, um eiligſt in den
Beſitz der beiden wichtigen Staͤdte zu gelangen, jetzt
nur auf weiteres Abwarten verwieſen, und durch ihr
eignes Wort ſich zu denjenigen Leiſtungen verpflichtet,
die abgeſondert von dem vorausgeſetzten Gewinn ihnen
nur eine bedenkliche Laſt ſeyn konnten!
Das daͤniſche Kabinet verfolgte indeß, ungeachtet
das Ausweichen Tettenborn's einige Verſtimmung ver¬
urſachte, ſeine neue Richtung mit thaͤtigem Eifer. Daͤ¬
nemark ſchien in der That, den Verbuͤndeten ange¬
ſchloſſen, nach eigenem Willen eine große Rolle uͤber¬
nehmen zu koͤnnen, ſich gewiſſermaßen die Stelle und
das Verdienſt, welche fuͤr Schweden offen ſtanden,
noch vor dieſem aneignen, und bei guͤnſtiger Wendung
des Krieges die groͤßten Vortheile hoffen zu duͤrfen.
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/328>, abgerufen am 27.11.2024.
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