folg, lieferte so glückliche Gefechte, und nahm dem Feinde so viele Gefangene, daß ihm der Oberbefehls¬ haber, um diese Vortheile zu vergrößern, die unterha¬ benden Truppen ansehnlich mehrte. Hiedurch war Tet¬ tenborn in den Stand gesetzt, die wichtigsten Dienste zu leisten, da die Umstände jenes ewig denkwürdigen Rückzugs dem entschlossenen Anführer einer fliegenden Truppe solche Unternehmungen möglich machten, deren Schwierigkeiten, in gewöhnlichen Kriegsverhältnissen, für ganze Heeresabtheilungen unübersteigbar sein konn¬ ten. Wir sahen Tettenborn früher durch abgeseßne Reiter einen Wald angreifen und einnehmen; bei dem Bach Plisse lieferte er das Gegenstück dazu, indem er den Uebergang, den ein französisches Bataillon hart¬ näckig vertheidigte und dadurch das Vorrücken der Rus¬ sen hemmte, an der Spitze einer Schwadron Husaren mit dem Säbel in der Faust erzwang, und das feind¬ liche Fußvolk sämmtlich gefangen nahm. Tag für Tag griff er den Feind auf dem weiteren Rückzuge bis zur Beresina unermüdlich an, drängte dessen Flucht, und nahm ihm Kanonen, Pulverwagen, Gepäck, und be¬ sonders viele Gefangne. Er wurde sodann nach Lepel entsandt, um die dort aufgestellten baierischen Truppen zu überfallen, die er aber schon abgezogen fand. Zu Kobilnicki und in der Umgegend, machte er alle noch zurückgebliebenen feindlichen Truppentheile gefangen, und setzte darauf mit angestrengter Eile seinen Marsch nach
folg, lieferte ſo gluͤckliche Gefechte, und nahm dem Feinde ſo viele Gefangene, daß ihm der Oberbefehls¬ haber, um dieſe Vortheile zu vergroͤßern, die unterha¬ benden Truppen anſehnlich mehrte. Hiedurch war Tet¬ tenborn in den Stand geſetzt, die wichtigſten Dienſte zu leiſten, da die Umſtaͤnde jenes ewig denkwuͤrdigen Ruͤckzugs dem entſchloſſenen Anfuͤhrer einer fliegenden Truppe ſolche Unternehmungen moͤglich machten, deren Schwierigkeiten, in gewoͤhnlichen Kriegsverhaͤltniſſen, fuͤr ganze Heeresabtheilungen unuͤberſteigbar ſein konn¬ ten. Wir ſahen Tettenborn fruͤher durch abgeſeßne Reiter einen Wald angreifen und einnehmen; bei dem Bach Pliſſe lieferte er das Gegenſtuͤck dazu, indem er den Uebergang, den ein franzoͤſiſches Bataillon hart¬ naͤckig vertheidigte und dadurch das Vorruͤcken der Ruſ¬ ſen hemmte, an der Spitze einer Schwadron Huſaren mit dem Saͤbel in der Fauſt erzwang, und das feind¬ liche Fußvolk ſaͤmmtlich gefangen nahm. Tag fuͤr Tag griff er den Feind auf dem weiteren Ruͤckzuge bis zur Bereſina unermuͤdlich an, draͤngte deſſen Flucht, und nahm ihm Kanonen, Pulverwagen, Gepaͤck, und be¬ ſonders viele Gefangne. Er wurde ſodann nach Lepel entſandt, um die dort aufgeſtellten baieriſchen Truppen zu uͤberfallen, die er aber ſchon abgezogen fand. Zu Kobilnicki und in der Umgegend, machte er alle noch zuruͤckgebliebenen feindlichen Truppentheile gefangen, und ſetzte darauf mit angeſtrengter Eile ſeinen Marſch nach
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folg, lieferte ſo gluͤckliche Gefechte, und nahm dem
Feinde ſo viele Gefangene, daß ihm der Oberbefehls¬
haber, um dieſe Vortheile zu vergroͤßern, die unterha¬
benden Truppen anſehnlich mehrte. Hiedurch war Tet¬
tenborn in den Stand geſetzt, die wichtigſten Dienſte
zu leiſten, da die Umſtaͤnde jenes ewig denkwuͤrdigen
Ruͤckzugs dem entſchloſſenen Anfuͤhrer einer fliegenden
Truppe ſolche Unternehmungen moͤglich machten, deren
Schwierigkeiten, in gewoͤhnlichen Kriegsverhaͤltniſſen,
fuͤr ganze Heeresabtheilungen unuͤberſteigbar ſein konn¬
ten. Wir ſahen Tettenborn fruͤher durch abgeſeßne
Reiter einen Wald angreifen und einnehmen; bei dem
Bach Pliſſe lieferte er das Gegenſtuͤck dazu, indem er
den Uebergang, den ein franzoͤſiſches Bataillon hart¬
naͤckig vertheidigte und dadurch das Vorruͤcken der Ruſ¬
ſen hemmte, an der Spitze einer Schwadron Huſaren
mit dem Saͤbel in der Fauſt erzwang, und das feind¬
liche Fußvolk ſaͤmmtlich gefangen nahm. Tag fuͤr Tag
griff er den Feind auf dem weiteren Ruͤckzuge bis zur
Bereſina unermuͤdlich an, draͤngte deſſen Flucht, und
nahm ihm Kanonen, Pulverwagen, Gepaͤck, und be¬
ſonders viele Gefangne. Er wurde ſodann nach Lepel
entſandt, um die dort aufgeſtellten baieriſchen Truppen
zu uͤberfallen, die er aber ſchon abgezogen fand. Zu
Kobilnicki und in der Umgegend, machte er alle noch
zuruͤckgebliebenen feindlichen Truppentheile gefangen, und
ſetzte darauf mit angeſtrengter Eile ſeinen Marſch nach
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/248>, abgerufen am 24.11.2024.
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