Flügel mußte fortan auf bloße Vertheidigung beschränkt bleiben.
Die Grenadiere von Säuring, über Gerasdorf gegen Süßenbrunn vorrückend, erschienen nunmehr mit Ba¬ taillonsmassen in zwei Treffen auf dem Kampfplatze; die Reiterei stellte sich zur Unterstützung des ersten und dritten Heertheils in beider Flanken und Rücken auf. Endlich eröffnete auch der sechste Heertheil zwischen Breitenlee und Hirschstätten seinen Angriff auf den linken Flügel der Franzosen; ihr zahlreiches Fußvolk stand bei Aspern, die Auen zwischen Aspern und Sta¬ delau waren mit Plänklern angefüllt; hier aber war das österreichische Geschütz überlegen und erschütterte den Feind durch wirksames Feuer, dem bald ein allge¬ meines Anstürmen folgte; der General Freiherr August von Vecsey drang in die Auen ein und reinigte sie von den feindlichen Plänklern, der Major Michailowich an der Spitze des St. Georger Bataillons rückte im Sturmschritt durch Aspern in die linke Flanke des Fein¬ des, während in dessen rechte der General Graf von Wallmoden mit dem Husarenregimente Liechtenstein ein¬ brach, ihm viele Leute tödtete und neun Kanonen eroberte, worauf die Franzosen theils bei Aspern vorbei in die Mühlau, theils über Eßlingen nach Stadt-Enzers¬ dorf zurückwichen und viele Gefangene verloren. Der Graf von Klenau besetzte hierauf Aspern und Eßlingen, wie auch die Verschanzungen innerhalb dieses Bereiches
Fluͤgel mußte fortan auf bloße Vertheidigung beſchraͤnkt bleiben.
Die Grenadiere von Saͤuring, uͤber Gerasdorf gegen Suͤßenbrunn vorruͤckend, erſchienen nunmehr mit Ba¬ taillonsmaſſen in zwei Treffen auf dem Kampfplatze; die Reiterei ſtellte ſich zur Unterſtuͤtzung des erſten und dritten Heertheils in beider Flanken und Ruͤcken auf. Endlich eroͤffnete auch der ſechſte Heertheil zwiſchen Breitenlee und Hirſchſtaͤtten ſeinen Angriff auf den linken Fluͤgel der Franzoſen; ihr zahlreiches Fußvolk ſtand bei Aſpern, die Auen zwiſchen Aſpern und Sta¬ delau waren mit Plaͤnklern angefuͤllt; hier aber war das oͤſterreichiſche Geſchuͤtz uͤberlegen und erſchuͤtterte den Feind durch wirkſames Feuer, dem bald ein allge¬ meines Anſtuͤrmen folgte; der General Freiherr Auguſt von Vecſey drang in die Auen ein und reinigte ſie von den feindlichen Plaͤnklern, der Major Michailowich an der Spitze des St. Georger Bataillons ruͤckte im Sturmſchritt durch Aſpern in die linke Flanke des Fein¬ des, waͤhrend in deſſen rechte der General Graf von Wallmoden mit dem Huſarenregimente Liechtenſtein ein¬ brach, ihm viele Leute toͤdtete und neun Kanonen eroberte, worauf die Franzoſen theils bei Aſpern vorbei in die Muͤhlau, theils uͤber Eßlingen nach Stadt-Enzers¬ dorf zuruͤckwichen und viele Gefangene verloren. Der Graf von Klenau beſetzte hierauf Aſpern und Eßlingen, wie auch die Verſchanzungen innerhalb dieſes Bereiches
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0244"n="230"/>
Fluͤgel mußte fortan auf bloße Vertheidigung beſchraͤnkt<lb/>
bleiben.</p><lb/><p>Die Grenadiere von Saͤuring, uͤber Gerasdorf gegen<lb/>
Suͤßenbrunn vorruͤckend, erſchienen nunmehr mit Ba¬<lb/>
taillonsmaſſen in zwei Treffen auf dem Kampfplatze;<lb/>
die Reiterei ſtellte ſich zur Unterſtuͤtzung des erſten und<lb/>
dritten Heertheils in beider Flanken und Ruͤcken auf.<lb/>
Endlich eroͤffnete auch der ſechſte Heertheil zwiſchen<lb/>
Breitenlee und Hirſchſtaͤtten ſeinen Angriff auf den<lb/>
linken Fluͤgel der Franzoſen; ihr zahlreiches Fußvolk<lb/>ſtand bei Aſpern, die Auen zwiſchen Aſpern und Sta¬<lb/>
delau waren mit Plaͤnklern angefuͤllt; hier aber war<lb/>
das oͤſterreichiſche Geſchuͤtz uͤberlegen und erſchuͤtterte<lb/>
den Feind durch wirkſames Feuer, dem bald ein allge¬<lb/>
meines Anſtuͤrmen folgte; der General Freiherr Auguſt<lb/>
von Vecſey drang in die Auen ein und reinigte ſie<lb/>
von den feindlichen Plaͤnklern, der Major Michailowich<lb/>
an der Spitze des St. Georger Bataillons ruͤckte im<lb/>
Sturmſchritt durch Aſpern in die linke Flanke des Fein¬<lb/>
des, waͤhrend in deſſen rechte der General Graf von<lb/>
Wallmoden mit dem Huſarenregimente Liechtenſtein ein¬<lb/>
brach, ihm viele Leute toͤdtete und neun Kanonen<lb/>
eroberte, worauf die Franzoſen theils bei Aſpern vorbei<lb/>
in die Muͤhlau, theils uͤber Eßlingen nach Stadt-Enzers¬<lb/>
dorf zuruͤckwichen und viele Gefangene verloren. Der<lb/>
Graf von Klenau beſetzte hierauf Aſpern und Eßlingen,<lb/>
wie auch die Verſchanzungen innerhalb dieſes Bereiches<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[230/0244]
Fluͤgel mußte fortan auf bloße Vertheidigung beſchraͤnkt
bleiben.
Die Grenadiere von Saͤuring, uͤber Gerasdorf gegen
Suͤßenbrunn vorruͤckend, erſchienen nunmehr mit Ba¬
taillonsmaſſen in zwei Treffen auf dem Kampfplatze;
die Reiterei ſtellte ſich zur Unterſtuͤtzung des erſten und
dritten Heertheils in beider Flanken und Ruͤcken auf.
Endlich eroͤffnete auch der ſechſte Heertheil zwiſchen
Breitenlee und Hirſchſtaͤtten ſeinen Angriff auf den
linken Fluͤgel der Franzoſen; ihr zahlreiches Fußvolk
ſtand bei Aſpern, die Auen zwiſchen Aſpern und Sta¬
delau waren mit Plaͤnklern angefuͤllt; hier aber war
das oͤſterreichiſche Geſchuͤtz uͤberlegen und erſchuͤtterte
den Feind durch wirkſames Feuer, dem bald ein allge¬
meines Anſtuͤrmen folgte; der General Freiherr Auguſt
von Vecſey drang in die Auen ein und reinigte ſie
von den feindlichen Plaͤnklern, der Major Michailowich
an der Spitze des St. Georger Bataillons ruͤckte im
Sturmſchritt durch Aſpern in die linke Flanke des Fein¬
des, waͤhrend in deſſen rechte der General Graf von
Wallmoden mit dem Huſarenregimente Liechtenſtein ein¬
brach, ihm viele Leute toͤdtete und neun Kanonen
eroberte, worauf die Franzoſen theils bei Aſpern vorbei
in die Muͤhlau, theils uͤber Eßlingen nach Stadt-Enzers¬
dorf zuruͤckwichen und viele Gefangene verloren. Der
Graf von Klenau beſetzte hierauf Aſpern und Eßlingen,
wie auch die Verſchanzungen innerhalb dieſes Bereiches
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/244>, abgerufen am 03.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.