mit 10 Kanonierschaluppen begleitet, deren Feuer die
Landung beschützte. Die österreichischen Vorposten zogen sich aus den Schanzen, welche sie hier aufgeworfen und mit einigen Feldstücken besetzt hatten, ohne Verlust zurück, und der Feind konnte sich vor Mühlleithen auf der Schusterwiese und dem Hanselgrunde festsetzen. Gleichzeitig war der Oberst Sainte-Croix, Adjutant des Marschalls Massena, mit 2500 Mann übergeschifft und weiter abwärts bei Schönau gelandet. Hierauf wurden in der Eile 6 Brücken geschlagen, zu denen alle Ge¬ räthschaft fertig gehalten war. In raschem Laufe zog zuerst das Fußvolk des Marschalls Massena, nebenan dessen Reiterei und Geschütz, auf das linke Ufer, weiter abwärts die Truppen des Marschalls Davoust, des Generals Dudinot; still und geordnet nahmen sie ihre vorherbestimmten Stellungen. Um drei Uhr Morgens standen mehr als 40,000 Mann zusammengedrängt bei Mühlleithen, während die übrigen Truppen eiligst nach¬ rückten; erst um Mittag trafen die letzten ein, während die vordersten schon im vollen Gefecht und Vormarsch waren. Die anfängliche Schlachtordnung war folgende. Im ersten Treffen als linker Flügel, zunächst der Donau, der vierte Heertheil, unter dem Marschall Massena; als Mitte der zweite Heertheil, von dem General Dudinot befehligt; als rechter Flügel, gegen Wittau, der dritte Heertheil, unter dem Marschall Davoust; hinter diesem, als zweites Treffen, die Truppen des
mit 10 Kanonierſchaluppen begleitet, deren Feuer die
Landung beſchuͤtzte. Die oͤſterreichiſchen Vorpoſten zogen ſich aus den Schanzen, welche ſie hier aufgeworfen und mit einigen Feldſtuͤcken beſetzt hatten, ohne Verluſt zuruͤck, und der Feind konnte ſich vor Muͤhlleithen auf der Schuſterwieſe und dem Hanſelgrunde feſtſetzen. Gleichzeitig war der Oberſt Sainte-Croix, Adjutant des Marſchalls Maſſena, mit 2500 Mann uͤbergeſchifft und weiter abwaͤrts bei Schoͤnau gelandet. Hierauf wurden in der Eile 6 Bruͤcken geſchlagen, zu denen alle Ge¬ raͤthſchaft fertig gehalten war. In raſchem Laufe zog zuerſt das Fußvolk des Marſchalls Maſſena, nebenan deſſen Reiterei und Geſchuͤtz, auf das linke Ufer, weiter abwaͤrts die Truppen des Marſchalls Davouſt, des Generals Dudinot; ſtill und geordnet nahmen ſie ihre vorherbeſtimmten Stellungen. Um drei Uhr Morgens ſtanden mehr als 40,000 Mann zuſammengedraͤngt bei Muͤhlleithen, waͤhrend die uͤbrigen Truppen eiligſt nach¬ ruͤckten; erſt um Mittag trafen die letzten ein, waͤhrend die vorderſten ſchon im vollen Gefecht und Vormarſch waren. Die anfaͤngliche Schlachtordnung war folgende. Im erſten Treffen als linker Fluͤgel, zunaͤchſt der Donau, der vierte Heertheil, unter dem Marſchall Maſſena; als Mitte der zweite Heertheil, von dem General Dudinot befehligt; als rechter Fluͤgel, gegen Wittau, der dritte Heertheil, unter dem Marſchall Davouſt; hinter dieſem, als zweites Treffen, die Truppen des
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0220"n="206"/>
mit <hirendition="#b">10</hi> Kanonierſchaluppen begleitet, deren Feuer die</p><lb/><p>Landung beſchuͤtzte. Die oͤſterreichiſchen Vorpoſten zogen<lb/>ſich aus den Schanzen, welche ſie hier aufgeworfen und<lb/>
mit einigen Feldſtuͤcken beſetzt hatten, ohne Verluſt<lb/>
zuruͤck, und der Feind konnte ſich vor Muͤhlleithen auf<lb/>
der Schuſterwieſe und dem Hanſelgrunde feſtſetzen.<lb/>
Gleichzeitig war der Oberſt Sainte-Croix, Adjutant des<lb/>
Marſchalls Maſſena, mit <hirendition="#b">2500</hi> Mann uͤbergeſchifft und<lb/>
weiter abwaͤrts bei Schoͤnau gelandet. Hierauf wurden<lb/>
in der Eile <hirendition="#b">6</hi> Bruͤcken geſchlagen, zu denen alle Ge¬<lb/>
raͤthſchaft fertig gehalten war. In raſchem Laufe zog<lb/>
zuerſt das Fußvolk des Marſchalls Maſſena, nebenan<lb/>
deſſen Reiterei und Geſchuͤtz, auf das linke Ufer, weiter<lb/>
abwaͤrts die Truppen des Marſchalls Davouſt, des<lb/>
Generals Dudinot; ſtill und geordnet nahmen ſie ihre<lb/>
vorherbeſtimmten Stellungen. Um drei Uhr Morgens<lb/>ſtanden mehr als <hirendition="#b">40</hi>,<hirendition="#b">000</hi> Mann zuſammengedraͤngt bei<lb/>
Muͤhlleithen, waͤhrend die uͤbrigen Truppen eiligſt nach¬<lb/>
ruͤckten; erſt um Mittag trafen die letzten ein, waͤhrend<lb/>
die vorderſten ſchon im vollen Gefecht und Vormarſch<lb/>
waren. Die anfaͤngliche Schlachtordnung war folgende.<lb/>
Im erſten Treffen als linker Fluͤgel, zunaͤchſt der Donau,<lb/>
der vierte Heertheil, unter dem Marſchall Maſſena;<lb/>
als Mitte der zweite Heertheil, von dem General<lb/>
Dudinot befehligt; als rechter Fluͤgel, gegen Wittau,<lb/>
der dritte Heertheil, unter dem Marſchall Davouſt;<lb/>
hinter dieſem, als zweites Treffen, die Truppen des<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[206/0220]
mit 10 Kanonierſchaluppen begleitet, deren Feuer die
Landung beſchuͤtzte. Die oͤſterreichiſchen Vorpoſten zogen
ſich aus den Schanzen, welche ſie hier aufgeworfen und
mit einigen Feldſtuͤcken beſetzt hatten, ohne Verluſt
zuruͤck, und der Feind konnte ſich vor Muͤhlleithen auf
der Schuſterwieſe und dem Hanſelgrunde feſtſetzen.
Gleichzeitig war der Oberſt Sainte-Croix, Adjutant des
Marſchalls Maſſena, mit 2500 Mann uͤbergeſchifft und
weiter abwaͤrts bei Schoͤnau gelandet. Hierauf wurden
in der Eile 6 Bruͤcken geſchlagen, zu denen alle Ge¬
raͤthſchaft fertig gehalten war. In raſchem Laufe zog
zuerſt das Fußvolk des Marſchalls Maſſena, nebenan
deſſen Reiterei und Geſchuͤtz, auf das linke Ufer, weiter
abwaͤrts die Truppen des Marſchalls Davouſt, des
Generals Dudinot; ſtill und geordnet nahmen ſie ihre
vorherbeſtimmten Stellungen. Um drei Uhr Morgens
ſtanden mehr als 40,000 Mann zuſammengedraͤngt bei
Muͤhlleithen, waͤhrend die uͤbrigen Truppen eiligſt nach¬
ruͤckten; erſt um Mittag trafen die letzten ein, waͤhrend
die vorderſten ſchon im vollen Gefecht und Vormarſch
waren. Die anfaͤngliche Schlachtordnung war folgende.
Im erſten Treffen als linker Fluͤgel, zunaͤchſt der Donau,
der vierte Heertheil, unter dem Marſchall Maſſena;
als Mitte der zweite Heertheil, von dem General
Dudinot befehligt; als rechter Fluͤgel, gegen Wittau,
der dritte Heertheil, unter dem Marſchall Davouſt;
hinter dieſem, als zweites Treffen, die Truppen des
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/220>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.