daß nicht die fernere Beschäftigung damit sich uns in dieser Luft unwiderstehlich aufgedrängt hätte. Die Arbeiten von Heindorf, in welchem sich der Schüler Wolf's und der Freund Schleiermachers bei demselben Stoffe glück¬ lich vereint fanden, und die Wolfische Ausgabe des Gastmahls, so wie die beiden Bände der Schleierma¬ cher'schen Uebersetzungen gewährten die erwünschtesten Hülfsmittel und unerschöpfliche Anregungen. Ich setzte auch den Herodotos noch fort, und machte mir man¬ cherlei mit der griechischen Anthologie zu schaffen. Das Tüchtigste aber, was wir unternahmen, und was uns, hätten die Umstände nicht so frühe Unterbrechung her¬ beigeführt, außerordentlich gefördert haben würde, war die Privatübung, die wir unter Leitung Immanuel Bekker's, welchen damals Wolf seinen gediegensten und liebsten Schüler nennen durfte, im Lesen des Aristopha¬ nes und im Schreiben des Griechischen anstellten. Es war uns schon heilsam, des geringen Standes unsrer Anfänge neben einer solchen Meisterschaft recht inne zu werden und zu bleiben.
Was irgend in Halle von ausgezeichneten jungen Leuten war, konnte uns nicht entgehen, denn außer den genannten Vereinigungsorten gab es schwerlich andre, wo Geist und Bildung bedeutend aufgestrebt hätten. Ich muß einige dieser Jünglinge hier vorläufig nennen, auf deren Wesen und Wirkung ich noch öfter werde zurückkommen müssen. Einer der ersten und merkwür¬
daß nicht die fernere Beſchaͤftigung damit ſich uns in dieſer Luft unwiderſtehlich aufgedraͤngt haͤtte. Die Arbeiten von Heindorf, in welchem ſich der Schuͤler Wolf's und der Freund Schleiermachers bei demſelben Stoffe gluͤck¬ lich vereint fanden, und die Wolfiſche Ausgabe des Gaſtmahls, ſo wie die beiden Baͤnde der Schleierma¬ cher'ſchen Ueberſetzungen gewaͤhrten die erwuͤnſchteſten Huͤlfsmittel und unerſchoͤpfliche Anregungen. Ich ſetzte auch den Herodotos noch fort, und machte mir man¬ cherlei mit der griechiſchen Anthologie zu ſchaffen. Das Tuͤchtigſte aber, was wir unternahmen, und was uns, haͤtten die Umſtaͤnde nicht ſo fruͤhe Unterbrechung her¬ beigefuͤhrt, außerordentlich gefoͤrdert haben wuͤrde, war die Privatuͤbung, die wir unter Leitung Immanuel Bekker's, welchen damals Wolf ſeinen gediegenſten und liebſten Schuͤler nennen durfte, im Leſen des Ariſtopha¬ nes und im Schreiben des Griechiſchen anſtellten. Es war uns ſchon heilſam, des geringen Standes unſrer Anfaͤnge neben einer ſolchen Meiſterſchaft recht inne zu werden und zu bleiben.
Was irgend in Halle von ausgezeichneten jungen Leuten war, konnte uns nicht entgehen, denn außer den genannten Vereinigungsorten gab es ſchwerlich andre, wo Geiſt und Bildung bedeutend aufgeſtrebt haͤtten. Ich muß einige dieſer Juͤnglinge hier vorlaͤufig nennen, auf deren Weſen und Wirkung ich noch oͤfter werde zuruͤckkommen muͤſſen. Einer der erſten und merkwuͤr¬
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daß nicht die fernere Beſchaͤftigung damit ſich uns in
dieſer Luft unwiderſtehlich aufgedraͤngt haͤtte. Die Arbeiten
von Heindorf, in welchem ſich der Schuͤler Wolf's und
der Freund Schleiermachers bei demſelben Stoffe gluͤck¬
lich vereint fanden, und die Wolfiſche Ausgabe des
Gaſtmahls, ſo wie die beiden Baͤnde der Schleierma¬
cher'ſchen Ueberſetzungen gewaͤhrten die erwuͤnſchteſten
Huͤlfsmittel und unerſchoͤpfliche Anregungen. Ich ſetzte
auch den Herodotos noch fort, und machte mir man¬
cherlei mit der griechiſchen Anthologie zu ſchaffen. Das
Tuͤchtigſte aber, was wir unternahmen, und was uns,
haͤtten die Umſtaͤnde nicht ſo fruͤhe Unterbrechung her¬
beigefuͤhrt, außerordentlich gefoͤrdert haben wuͤrde, war
die Privatuͤbung, die wir unter Leitung Immanuel
Bekker's, welchen damals Wolf ſeinen gediegenſten und
liebſten Schuͤler nennen durfte, im Leſen des Ariſtopha¬
nes und im Schreiben des Griechiſchen anſtellten. Es
war uns ſchon heilſam, des geringen Standes unſrer
Anfaͤnge neben einer ſolchen Meiſterſchaft recht inne zu
werden und zu bleiben.
Was irgend in Halle von ausgezeichneten jungen
Leuten war, konnte uns nicht entgehen, denn außer
den genannten Vereinigungsorten gab es ſchwerlich andre,
wo Geiſt und Bildung bedeutend aufgeſtrebt haͤtten.
Ich muß einige dieſer Juͤnglinge hier vorlaͤufig nennen,
auf deren Weſen und Wirkung ich noch oͤfter werde
zuruͤckkommen muͤſſen. Einer der erſten und merkwuͤr¬
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/112>, abgerufen am 25.11.2024.
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