gleichwohl der öffentliche Zustand eine fortdauernd ge¬ steigerte Aufmerksamkeit erforderte, da hielt Bernstorff es für seine Pflicht, den Zeitpunkt nicht abzuwarten, wo ihn die bisherige Klarheit des Ueberblicks verließe, sondern seine Geschäftsführung ungetrübt einem kundigen Nachfolger zu übergeben, und von einem Posten abzu¬ treten, dessen Aufgaben und Verantwortung die nächste Zukunft noch vergrößern konnte. Er bat im Frühjahr 1832 mit bescheidenem, doch dringenden Ernst um seine Entlassung; und erhielt zwar diese nicht, aber die Er¬ nennung eines Amtsnachfolgers entband ihn aller eigent¬ lichen Departementsgeschäfte. Der König behielt sich vor, in geeigneten Anlässen ihn fortwährend zu Rath zu ziehen, und wollte ihn deßhalb auch fernerhin zu seinen wirklichen Staatsdienern gerechnet wissen. Dank¬ baren Herzens erkannte Bernstorff die huldvolle Gnade und das ehrende Vertrauen des geliebten Monarchen, und durfte mit innerer Befriedigung auf eine Laufbahn zurückblicken, die mit nicht minderer Auszeichnung schloß, als sie begonnen hatte.
Nur allzubald nach seiner Zurückziehung bestätigte sich leider die Besorgniß, die ihn zu jener bewogen hatte; am 10. März 1833 erlitt er einen ersten Anfall von Schlagfluß. Doch erholte er sich wieder, und die Ruhe und Muße, deren er nunmehr genoß, wirkten so günstig auf seine Gesundheit, daß er sogar auch an ein¬ zelnen Geschäften wieder Theil nehmen konnte, für
gleichwohl der oͤffentliche Zuſtand eine fortdauernd ge¬ ſteigerte Aufmerkſamkeit erforderte, da hielt Bernſtorff es fuͤr ſeine Pflicht, den Zeitpunkt nicht abzuwarten, wo ihn die bisherige Klarheit des Ueberblicks verließe, ſondern ſeine Geſchaͤftsfuͤhrung ungetruͤbt einem kundigen Nachfolger zu uͤbergeben, und von einem Poſten abzu¬ treten, deſſen Aufgaben und Verantwortung die naͤchſte Zukunft noch vergroͤßern konnte. Er bat im Fruͤhjahr 1832 mit beſcheidenem, doch dringenden Ernſt um ſeine Entlaſſung; und erhielt zwar dieſe nicht, aber die Er¬ nennung eines Amtsnachfolgers entband ihn aller eigent¬ lichen Departementsgeſchaͤfte. Der Koͤnig behielt ſich vor, in geeigneten Anlaͤſſen ihn fortwaͤhrend zu Rath zu ziehen, und wollte ihn deßhalb auch fernerhin zu ſeinen wirklichen Staatsdienern gerechnet wiſſen. Dank¬ baren Herzens erkannte Bernſtorff die huldvolle Gnade und das ehrende Vertrauen des geliebten Monarchen, und durfte mit innerer Befriedigung auf eine Laufbahn zuruͤckblicken, die mit nicht minderer Auszeichnung ſchloß, als ſie begonnen hatte.
Nur allzubald nach ſeiner Zuruͤckziehung beſtaͤtigte ſich leider die Beſorgniß, die ihn zu jener bewogen hatte; am 10. Maͤrz 1833 erlitt er einen erſten Anfall von Schlagfluß. Doch erholte er ſich wieder, und die Ruhe und Muße, deren er nunmehr genoß, wirkten ſo guͤnſtig auf ſeine Geſundheit, daß er ſogar auch an ein¬ zelnen Geſchaͤften wieder Theil nehmen konnte, fuͤr
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gleichwohl der oͤffentliche Zuſtand eine fortdauernd ge¬
ſteigerte Aufmerkſamkeit erforderte, da hielt Bernſtorff
es fuͤr ſeine Pflicht, den Zeitpunkt nicht abzuwarten,
wo ihn die bisherige Klarheit des Ueberblicks verließe,
ſondern ſeine Geſchaͤftsfuͤhrung ungetruͤbt einem kundigen
Nachfolger zu uͤbergeben, und von einem Poſten abzu¬
treten, deſſen Aufgaben und Verantwortung die naͤchſte
Zukunft noch vergroͤßern konnte. Er bat im Fruͤhjahr
1832 mit beſcheidenem, doch dringenden Ernſt um ſeine
Entlaſſung; und erhielt zwar dieſe nicht, aber die Er¬
nennung eines Amtsnachfolgers entband ihn aller eigent¬
lichen Departementsgeſchaͤfte. Der Koͤnig behielt ſich
vor, in geeigneten Anlaͤſſen ihn fortwaͤhrend zu Rath
zu ziehen, und wollte ihn deßhalb auch fernerhin zu
ſeinen wirklichen Staatsdienern gerechnet wiſſen. Dank¬
baren Herzens erkannte Bernſtorff die huldvolle Gnade
und das ehrende Vertrauen des geliebten Monarchen,
und durfte mit innerer Befriedigung auf eine Laufbahn
zuruͤckblicken, die mit nicht minderer Auszeichnung ſchloß,
als ſie begonnen hatte.
Nur allzubald nach ſeiner Zuruͤckziehung beſtaͤtigte
ſich leider die Beſorgniß, die ihn zu jener bewogen
hatte; am 10. Maͤrz 1833 erlitt er einen erſten Anfall
von Schlagfluß. Doch erholte er ſich wieder, und die
Ruhe und Muße, deren er nunmehr genoß, wirkten ſo
guͤnſtig auf ſeine Geſundheit, daß er ſogar auch an ein¬
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/390>, abgerufen am 23.11.2024.
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