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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Die rechte Specerey-Nuß ist nur einerley/ hat aber/ wie gesagt worden/ Zweyerley Gestalt / nemlich ein Baum trägt länglichte und der andere runde Nüsse/ welchen Unterscheid man auch an den Blättern des Baums sehen kan/ indem der eine länglichte/ der andere etwas kürtzere und rundere Blätter träget. Beyde aber sind Aromatisch und von gleichen Kräfften und werden vor das Weibgen von den rechten Manus-Baum gehalten: ohne welche sie noch ein besonder Geschlecht/ so man das Mängen nennet/ haben/ welches viel kürtzer von Stamm und runder von Laub/ sonsten aber dem gemeinen gleich ist. Dieses trägt meistens Blumen oder sehr wenige/ doch etwas grosse Früchte/ so gemeiniglich Zwillinge sind. Man findet sie wenig und scheinet/ daß es ein Mißgewächs von den gemeinen Bäumen seye. In Banda heissen sie Pala Boy, und besser drinn Novv.

Ausser diesen zwey Geschlechter hat die Aromatische Nuß noch einig andere Mißgewächs/ welche keine besondere Sorte machen/ als

I. Pala Bacamber oder Zwillings-Nüsse/ in Banda Pala Kene-kene, dessen Früchte von aussen einen doppelten Ritz oder Linie haben/ so treutzweiß über einander lauffen/ sonsten aber den gemeinen gleich oder etwas grösser sind/ in dessen Mitte die Pala Bacamber liget. Inwenbig haben sie zwey Kern gegen einander gefüget/ jeden in seiner besondern Schale und mit seiner besondern Foely umgeben. An der Seite/ da sie gegen einander liegen/ sind sie platt/ und ist zwischen beyden noch ein dicke Foely und sind folglich die innerste Nüsse auch nur halb rund. Sie haben keine besondere Eigenschafft und werden unter die gemeine Nüsse vermenget oder zu einer Rarität aufgehoben. Es ist ein grosser Aderglauben/ daß man glauben will/ sie brächten Zwillinge zu wegen/ wann ein schwanger Weib solche in der Speiß geniesse.

II. Pala Pentsjoeri, das ist: Diebgens-Nüsse. Diese haben keine höltzerne Schale oder nur ein Stück darvon/ und die Foely liegt auf den blossen Nüssen/ nicht recht rund noch oval, wie die gemeine/ sondern etwas schief und hügelicht: Ist ein schädlich Mißgewächs/ angesehen es alle diejenige Nüsse/ wobey sie lieget/ und worunter sie vermenget wird/ vermalnen und verderben kan/ indem sie erst verdirbt und nachmahlen andere ansteckt: Weßwegen man sie sorgfältig außsuchen muß/ daß sie nicht dar unter kommen. Einige bewahren sie eben wohl zur Medicin / vorgebend/ daß sie die Krafft hätten den Stein im menschlichen Leid zu vermalmen/ wovon ich doch noch keine Erfahrung habe.

III. Pala Zadzja oder Foely-Nüßger: sind an Früchten den andern gleich/ haben aber an statt des innern Kerns ein sehr klein Nüßgen mit einer sehr dicken Foely umgeben; ja zuweilen findt man ein Nüßgen darinn/ so nicht grösser/ als ein Pfefferkorn in einem solchen Kl[unleserliches Material]pen Foely ist: diese aber ist hart/ schwer und dauerhafft. Diese Foely pflegt man also gantz/ ohne daß man das Kernlein herauß nehme/ unter andere Foely zu thun. Weilen aber diese Fuly viel schöner und durabler ist/ als die gemeine/ so pflegen etliche Liebhaber ein wenig darvon aufzuheben / und zwar nicht so sehr zu einiger Rarität/ als zur Medicin.

IV. Pala Holanda oder Pala poeti differiren nichts von der Gemeine/ ausser daß sie eine weißlichte Foely hat/ welche doch gelb außtrucknet und Aromatisch ist. Weilen sie aber andere Fuly unansehnlich machet/ wird sie außgeschossen und absonderlich gewogen. Man findt auch wenige Bäume/ deren Foly mit bleich gelb gesprengt ist und wird deßwegen Kackerlack genennet. Andere Bäume tragen Fuly von liecht-rother Coleur/ welche man Pala Cassomba heisset.

V. Pala Domine sind diejenige Nüsse/ so nur halb mit Fuly bedecket sind/ und deßwegen gleichsam ein Domines oder Predigers-Mütze aufhaben. Diese sind nicht viel geacht/ von wegen daß die Foly nicht ohnzerbrochen kan abgenommen werden/ und weilen sehr wenig Blumen daran sind.

Ausser der aufrichtigen und biß hieher beschriebenen Specerey-Nuß findet man auch noch vier biß fünff Sorten Wilder-Nüssen/ doch meistens allhier in Amboina, so allzusammen Palala heissen/ worunter die Männergens-Nüsse am bekandsten sind/ worvon unten soll gesprochen werden.

Von den Malabarischen Muscat-Nüssen/ (welche so keinen Aromatischen Geschmack haben und in der IV. TAB. abgemahlet sind /) kan man in dem Horto Malabarico nachlesen.

Der rechte Muscatnuß-Baum ist das gantze Jahr durch nicht ohne Früchte/ sie seyn nun gantz jung hervor kommende/ halb gewachsene oder vollkommene/ gilt gleich viel; wiewohlen solches nicht an allen Bäumen geschiehet. Unterdessen hat ein jedes Jahr drey Zeiten/ in welchen man die reiffe Nüsse abnimmt.

Die gröste Erndte geschicht mitten in der Regen-Zeit/ nemlich im Ende des Julii, oder im Augusto, da die Bäume wohl voller Früchten hangen/ allein die Foely ist etwas dünner/ als bey den kleinen ist/ nemlich im Novembr. welches man Moeson Mette-key arn nennet und nur gleichsam ein Schwäntzgen von der vorhergehenden Erndte ist. Die dritte Moeson oder Einerndtung fället in den Monat Martium oder in den Anfang des Aprils/ und wird Moeson ule von gewissen grünen Würmlein geheissen/ welche bey den Ambonis. Wauwo und Mullatto genennet/ und alsdann in der See um die Klipen treibend gefunde werden /

Die rechte Specerey-Nuß ist nur einerley/ hat aber/ wie gesagt worden/ Zweyerley Gestalt / nemlich ein Baum trägt länglichte und der andere runde Nüsse/ welchen Unterscheid man auch an den Blättern des Baums sehen kan/ indem der eine länglichte/ der andere etwas kürtzere und rundere Blätter träget. Beyde aber sind Aromatisch und von gleichen Kräfften und werden vor das Weibgen von den rechten Manus-Baum gehalten: ohne welche sie noch ein besonder Geschlecht/ so man das Mängen nennet/ haben/ welches viel kürtzer von Stamm und runder von Laub/ sonsten aber dem gemeinen gleich ist. Dieses trägt meistens Blumen oder sehr wenige/ doch etwas grosse Früchte/ so gemeiniglich Zwillinge sind. Man findet sie wenig uñ scheinet/ daß es ein Mißgewächs von den gemeinen Bäumen seye. In Banda heissen sie Pala Boy, und besser drinn Novv.

Ausser diesen zwey Geschlechter hat die Aromatische Nuß noch einig andere Mißgewächs/ welche keine besondere Sorte machen/ als

I. Pala Bacamber oder Zwillings-Nüsse/ in Banda Pala Kene-kene, dessen Früchte von aussen einen doppelten Ritz oder Linie haben/ so treutzweiß über einander lauffen/ sonsten aber den gemeinen gleich oder etwas grösser sind/ in dessen Mitte die Pala Bacamber liget. Inwenbig haben sie zwey Kern gegen einander gefüget/ jeden in seiner besondern Schale und mit seiner besondern Foely umgeben. An der Seite/ da sie gegen einander liegen/ sind sie platt/ und ist zwischen beyden noch ein dicke Foely und sind folglich die innerste Nüsse auch nur halb rund. Sie haben keine besondere Eigenschafft und werden unter die gemeine Nüsse vermenget oder zu einer Rarität aufgehoben. Es ist ein grosser Aderglauben/ daß man glauben will/ sie brächten Zwillinge zu wegen/ wann ein schwanger Weib solche in der Speiß geniesse.

II. Pala Pentsjoeri, das ist: Diebgens-Nüsse. Diese haben keine höltzerne Schale oder nur ein Stück darvon/ und die Foely liegt auf den blossen Nüssen/ nicht recht rund noch oval, wie die gemeine/ sondern etwas schief und hügelicht: Ist ein schädlich Mißgewächs/ angesehen es alle diejenige Nüsse/ wobey sie lieget/ und worunter sie vermenget wird/ vermalnen und verderben kan/ indem sie erst verdirbt und nachmahlen andere ansteckt: Weßwegen man sie sorgfältig außsuchen muß/ daß sie nicht dar unter kommen. Einige bewahren sie eben wohl zur Medicin / vorgebend/ daß sie die Krafft hätten den Stein im menschlichen Leid zu vermalmen/ wovon ich doch noch keine Erfahrung habe.

III. Pala Zadzja oder Foely-Nüßger: sind an Früchten den andern gleich/ haben aber an statt des innern Kerns ein sehr klein Nüßgen mit einer sehr dicken Foely umgeben; ja zuweilen findt man ein Nüßgen darinn/ so nicht grösser/ als ein Pfefferkorn in einem solchen Kl[unleserliches Material]pen Foely ist: diese aber ist hart/ schwer und dauerhafft. Diese Foely pflegt man also gantz/ ohne daß man das Kernlein herauß nehme/ unter andere Foely zu thun. Weilen aber diese Fuly viel schöner und durabler ist/ als die gemeine/ so pflegen etliche Liebhaber ein wenig darvon aufzuheben / und zwar nicht so sehr zu einiger Rarität/ als zur Medicin.

IV. Pala Holanda oder Pala poeti differiren nichts von der Gemeine/ ausser daß sie eine weißlichte Foely hat/ welche doch gelb außtrucknet und Aromatisch ist. Weilen sie aber andere Fuly unansehnlich machet/ wird sie außgeschossen und absonderlich gewogen. Man findt auch wenige Bäume/ deren Foly mit bleich gelb gesprengt ist und wird deßwegen Kackerlack genennet. Andere Bäume tragen Fuly von liecht-rother Coleur/ welche man Pala Cassomba heisset.

V. Pala Domine sind diejenige Nüsse/ so nur halb mit Fuly bedecket sind/ und deßwegen gleichsam ein Domines oder Predigers-Mütze aufhaben. Diese sind nicht viel geacht/ von wegen daß die Foly nicht ohnzerbrochen kan abgenommen werden/ und weilen sehr wenig Blumen daran sind.

Ausser der aufrichtigen und biß hieher beschriebenen Specerey-Nuß findet man auch noch vier biß fünff Sorten Wilder-Nüssen/ doch meistens allhier in Amboina, so allzusammen Palala heissen/ worunter die Männergens-Nüsse am bekandsten sind/ worvon unten soll gesprochen werden.

Von den Malabarischen Muscat-Nüssen/ (welche so keinen Aromatischen Geschmack haben und in der IV. TAB. abgemahlet sind /) kan man in dem Horto Malabarico nachlesen.

Der rechte Muscatnuß-Baum ist das gantze Jahr durch nicht ohne Früchte/ sie seyn nun gantz jung hervor kommende/ halb gewachsene oder vollkommene/ gilt gleich viel; wiewohlen solches nicht an allen Bäumen geschiehet. Unterdessen hat ein jedes Jahr drey Zeiten/ in welchen man die reiffe Nüsse abnimmt.

Die gröste Erndte geschicht mitten in der Regen-Zeit/ nemlich im Ende des Julii, oder im Augusto, da die Bäume wohl voller Früchten hangen/ allein die Foely ist etwas dünner/ als bey den kleinen ist/ nemlich im Novembr. welches man Moeson Mette-key arn nennet und nur gleichsam ein Schwäntzgen von der vorhergehenden Erndte ist. Die dritte Moeson oder Einerndtung fället in den Monat Martium oder in den Anfang des Aprils/ und wird Moeson ule von gewissen grünen Würmlein geheissen/ welche bey den Ambonis. Wauwo und Mullatto geneñet/ und alsdañ in der See um die Klipen treibend gefundë werden /

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        <p>II. Pala Pentsjoeri, das ist: Diebgens-Nüsse. Diese haben keine höltzerne Schale oder nur ein       Stück darvon/ und die Foely liegt auf den blossen Nüssen/ nicht recht rund noch oval, wie die       gemeine/ sondern etwas schief und hügelicht: Ist ein schädlich Mißgewächs/ angesehen es alle       diejenige Nüsse/ wobey sie lieget/ und worunter sie vermenget wird/ vermalnen und verderben       kan/ indem sie erst verdirbt und nachmahlen andere ansteckt: Weßwegen man sie sorgfältig       außsuchen muß/ daß sie nicht dar unter kommen. Einige bewahren sie eben wohl zur Medicin /       vorgebend/ daß sie die Krafft hätten den Stein im menschlichen Leid zu vermalmen/ wovon ich       doch noch keine Erfahrung habe.</p>
        <p>III. Pala Zadzja oder Foely-Nüßger: sind an Früchten den andern gleich/ haben aber an statt       des innern Kerns ein sehr klein Nüßgen mit einer sehr dicken Foely umgeben; ja zuweilen findt       man ein Nüßgen darinn/ so nicht grösser/ als ein Pfefferkorn in einem solchen Kl<gap reason="illegible"/>pen Foely       ist: diese aber ist hart/ schwer und dauerhafft. Diese Foely pflegt man also gantz/ ohne daß       man das Kernlein herauß nehme/ unter andere Foely zu thun. Weilen aber diese Fuly viel schöner       und durabler ist/ als die gemeine/ so pflegen etliche Liebhaber ein wenig darvon aufzuheben /       und zwar nicht so sehr zu einiger Rarität/ als zur Medicin.</p>
        <p>IV. Pala Holanda oder Pala poeti differiren nichts von der Gemeine/ ausser daß sie eine       weißlichte Foely hat/ welche doch gelb außtrucknet und Aromatisch ist. Weilen sie aber andere       Fuly unansehnlich machet/ wird sie außgeschossen und absonderlich gewogen. Man findt auch       wenige Bäume/ deren Foly mit bleich gelb gesprengt ist und wird deßwegen Kackerlack genennet.       Andere Bäume tragen Fuly von liecht-rother Coleur/ welche man Pala Cassomba heisset.</p>
        <p>V. Pala Domine sind diejenige Nüsse/ so nur halb mit Fuly bedecket sind/ und deßwegen       gleichsam ein Domines oder Predigers-Mütze aufhaben. Diese sind nicht viel geacht/ von wegen       daß die Foly nicht ohnzerbrochen kan abgenommen werden/ und weilen sehr wenig Blumen daran       sind.</p>
        <p>Ausser der aufrichtigen und biß hieher beschriebenen Specerey-Nuß findet man auch noch vier       biß fünff Sorten Wilder-Nüssen/ doch meistens allhier in Amboina, so allzusammen Palala       heissen/ worunter die Männergens-Nüsse am bekandsten sind/ worvon unten soll gesprochen       werden.</p>
        <p>Von den Malabarischen Muscat-Nüssen/ (welche so keinen Aromatischen Geschmack haben und in       der IV. TAB. abgemahlet sind /) kan man in dem Horto Malabarico nachlesen.</p>
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[83/0739] Die rechte Specerey-Nuß ist nur einerley/ hat aber/ wie gesagt worden/ Zweyerley Gestalt / nemlich ein Baum trägt länglichte und der andere runde Nüsse/ welchen Unterscheid man auch an den Blättern des Baums sehen kan/ indem der eine länglichte/ der andere etwas kürtzere und rundere Blätter träget. Beyde aber sind Aromatisch und von gleichen Kräfften und werden vor das Weibgen von den rechten Manus-Baum gehalten: ohne welche sie noch ein besonder Geschlecht/ so man das Mängen nennet/ haben/ welches viel kürtzer von Stamm und runder von Laub/ sonsten aber dem gemeinen gleich ist. Dieses trägt meistens Blumen oder sehr wenige/ doch etwas grosse Früchte/ so gemeiniglich Zwillinge sind. Man findet sie wenig uñ scheinet/ daß es ein Mißgewächs von den gemeinen Bäumen seye. In Banda heissen sie Pala Boy, und besser drinn Novv. Ausser diesen zwey Geschlechter hat die Aromatische Nuß noch einig andere Mißgewächs/ welche keine besondere Sorte machen/ als I. Pala Bacamber oder Zwillings-Nüsse/ in Banda Pala Kene-kene, dessen Früchte von aussen einen doppelten Ritz oder Linie haben/ so treutzweiß über einander lauffen/ sonsten aber den gemeinen gleich oder etwas grösser sind/ in dessen Mitte die Pala Bacamber liget. Inwenbig haben sie zwey Kern gegen einander gefüget/ jeden in seiner besondern Schale und mit seiner besondern Foely umgeben. An der Seite/ da sie gegen einander liegen/ sind sie platt/ und ist zwischen beyden noch ein dicke Foely und sind folglich die innerste Nüsse auch nur halb rund. Sie haben keine besondere Eigenschafft und werden unter die gemeine Nüsse vermenget oder zu einer Rarität aufgehoben. Es ist ein grosser Aderglauben/ daß man glauben will/ sie brächten Zwillinge zu wegen/ wann ein schwanger Weib solche in der Speiß geniesse. II. Pala Pentsjoeri, das ist: Diebgens-Nüsse. Diese haben keine höltzerne Schale oder nur ein Stück darvon/ und die Foely liegt auf den blossen Nüssen/ nicht recht rund noch oval, wie die gemeine/ sondern etwas schief und hügelicht: Ist ein schädlich Mißgewächs/ angesehen es alle diejenige Nüsse/ wobey sie lieget/ und worunter sie vermenget wird/ vermalnen und verderben kan/ indem sie erst verdirbt und nachmahlen andere ansteckt: Weßwegen man sie sorgfältig außsuchen muß/ daß sie nicht dar unter kommen. Einige bewahren sie eben wohl zur Medicin / vorgebend/ daß sie die Krafft hätten den Stein im menschlichen Leid zu vermalmen/ wovon ich doch noch keine Erfahrung habe. III. Pala Zadzja oder Foely-Nüßger: sind an Früchten den andern gleich/ haben aber an statt des innern Kerns ein sehr klein Nüßgen mit einer sehr dicken Foely umgeben; ja zuweilen findt man ein Nüßgen darinn/ so nicht grösser/ als ein Pfefferkorn in einem solchen Kl_ pen Foely ist: diese aber ist hart/ schwer und dauerhafft. Diese Foely pflegt man also gantz/ ohne daß man das Kernlein herauß nehme/ unter andere Foely zu thun. Weilen aber diese Fuly viel schöner und durabler ist/ als die gemeine/ so pflegen etliche Liebhaber ein wenig darvon aufzuheben / und zwar nicht so sehr zu einiger Rarität/ als zur Medicin. IV. Pala Holanda oder Pala poeti differiren nichts von der Gemeine/ ausser daß sie eine weißlichte Foely hat/ welche doch gelb außtrucknet und Aromatisch ist. Weilen sie aber andere Fuly unansehnlich machet/ wird sie außgeschossen und absonderlich gewogen. Man findt auch wenige Bäume/ deren Foly mit bleich gelb gesprengt ist und wird deßwegen Kackerlack genennet. Andere Bäume tragen Fuly von liecht-rother Coleur/ welche man Pala Cassomba heisset. V. Pala Domine sind diejenige Nüsse/ so nur halb mit Fuly bedecket sind/ und deßwegen gleichsam ein Domines oder Predigers-Mütze aufhaben. Diese sind nicht viel geacht/ von wegen daß die Foly nicht ohnzerbrochen kan abgenommen werden/ und weilen sehr wenig Blumen daran sind. Ausser der aufrichtigen und biß hieher beschriebenen Specerey-Nuß findet man auch noch vier biß fünff Sorten Wilder-Nüssen/ doch meistens allhier in Amboina, so allzusammen Palala heissen/ worunter die Männergens-Nüsse am bekandsten sind/ worvon unten soll gesprochen werden. Von den Malabarischen Muscat-Nüssen/ (welche so keinen Aromatischen Geschmack haben und in der IV. TAB. abgemahlet sind /) kan man in dem Horto Malabarico nachlesen. Der rechte Muscatnuß-Baum ist das gantze Jahr durch nicht ohne Früchte/ sie seyn nun gantz jung hervor kommende/ halb gewachsene oder vollkommene/ gilt gleich viel; wiewohlen solches nicht an allen Bäumen geschiehet. Unterdessen hat ein jedes Jahr drey Zeiten/ in welchen man die reiffe Nüsse abnimmt. Die gröste Erndte geschicht mitten in der Regen-Zeit/ nemlich im Ende des Julii, oder im Augusto, da die Bäume wohl voller Früchten hangen/ allein die Foely ist etwas dünner/ als bey den kleinen ist/ nemlich im Novembr. welches man Moeson Mette-key arn nennet und nur gleichsam ein Schwäntzgen von der vorhergehenden Erndte ist. Die dritte Moeson oder Einerndtung fället in den Monat Martium oder in den Anfang des Aprils/ und wird Moeson ule von gewissen grünen Würmlein geheissen/ welche bey den Ambonis. Wauwo und Mullatto geneñet/ und alsdañ in der See um die Klipen treibend gefundë werden /

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/739>, abgerufen am 22.11.2024.