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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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der Mittellinie aus und thut jenes wahrscheinlich, so lange der
Anfangsdarm keine Anschwellung hat, ebenfalls; später dagegen
biegt es sich nach links, um die grosse Curvatur zu erreichen
und bildet also unten (hinter dem Magen) eine nach links sich
erstreckende beutelförmige Verlängerung. Wiewohl nun Meso-
gastrium
und Mesenterium aus denselben Blättern entstehen, so
zieht sich das erstere, doch nur der grofen Curvatur entsprechend,
aus und hört daher am Anfange des Darmes im engeren Sinne
auf. An dieser Unterbrechungs- oder Abgrenzungsstelle liegt spä-
ter der hinter dem Bauchfellsacke befindliche Anfang des dünnen
Darmes (Joh. Müller l. c. S. 402.). Bisher war der Eingang in
den Beutel des Mesogastrium gross und offen. Indem sich nun
aber der Magen und zwar mit seinem Pylorustheile zuerst nach
der rechten Seite und vorn hinwendet, und die von der Leber
zur kleinen Curvatur gehende Falte des Peritoneum mehr hinab-
zieht, wird er unter der Leber kleiner und enger. Das Meso-
gastrium
rückt aber durch diese Veränderungen aus der senk-
rechten in eine mehr schiefe Lage. Der Beutel des Mesogastrium
verlängert sich nach hinten und wird zugleich runzelig (l. c. S.
403. 404.). Indem nun das Gekröse des Dickdarmes sich immer
mehr aufstellt, rückt es mit seinem dem Colon transversum
entsprechenden Theile dem Magen immer näher. Das Mesocolon
transversum
nähert sich daher immer mehr dem Mesogastrium
und beide scheidet nur die hintere, an der Wirbelsäule aufliegende
Platte des Bauchfelles, in welche sie übergehen. Diese verklei-
nert sich nun immer mehr und zwar von rechts nach links, so
dass sie endlich gänzlich schwindet und die innere Lamelle des
Mesogastrium oder Netzbeutel in die äussere Lamelle des Meso-
colon
unmittelbar übergeht (S. 407.). Nun verwächst, wie Meckel (l.
c. S. 83.) und Müller (l. c. S. 408.) gefunden haben und jeder sich
leicht überzeugen kann, der hintere obere (untere, vordere) Theil
des Netzbeutels mit der oberen Wand des Mesocolon transver-
sum
von hinten und oben nach unten und vorn, so dass hinten
zuletzt das Netz an das Colon transversum sich anzusetzen
scheint. Die untere und innere Lamelle des Netzbeutels geht
nun über die vordere und untere Seite des Colon transversum
in die obere Lamelle des Mesocolon transversum und dann in
die vordere untere Peritonealwand über; die obere und äussere
Lamelle des Netzbeutels dagegen scheint über die untere Seite

Von dem Embryo.
der Mittellinie aus und thut jenes wahrscheinlich, so lange der
Anfangsdarm keine Anschwellung hat, ebenfalls; später dagegen
biegt es sich nach links, um die groſse Curvatur zu erreichen
und bildet also unten (hinter dem Magen) eine nach links sich
erstreckende beutelförmige Verlängerung. Wiewohl nun Meso-
gastrium
und Mesenterium aus denselben Blättern entstehen, so
zieht sich das erstere, doch nur der grofen Curvatur entsprechend,
aus und hört daher am Anfange des Darmes im engeren Sinne
auf. An dieser Unterbrechungs- oder Abgrenzungsstelle liegt spä-
ter der hinter dem Bauchfellsacke befindliche Anfang des dünnen
Darmes (Joh. Müller l. c. S. 402.). Bisher war der Eingang in
den Beutel des Mesogastrium groſs und offen. Indem sich nun
aber der Magen und zwar mit seinem Pylorustheile zuerst nach
der rechten Seite und vorn hinwendet, und die von der Leber
zur kleinen Curvatur gehende Falte des Peritoneum mehr hinab-
zieht, wird er unter der Leber kleiner und enger. Das Meso-
gastrium
rückt aber durch diese Veränderungen aus der senk-
rechten in eine mehr schiefe Lage. Der Beutel des Mesogastrium
verlängert sich nach hinten und wird zugleich runzelig (l. c. S.
403. 404.). Indem nun das Gekröse des Dickdarmes sich immer
mehr aufstellt, rückt es mit seinem dem Colon transversum
entsprechenden Theile dem Magen immer näher. Das Mesocolon
transversum
nähert sich daher immer mehr dem Mesogastrium
und beide scheidet nur die hintere, an der Wirbelsäule aufliegende
Platte des Bauchfelles, in welche sie übergehen. Diese verklei-
nert sich nun immer mehr und zwar von rechts nach links, so
daſs sie endlich gänzlich schwindet und die innere Lamelle des
Mesogastrium oder Netzbeutel in die äuſsere Lamelle des Meso-
colon
unmittelbar übergeht (S. 407.). Nun verwächst, wie Meckel (l.
c. S. 83.) und Müller (l. c. S. 408.) gefunden haben und jeder sich
leicht überzeugen kann, der hintere obere (untere, vordere) Theil
des Netzbeutels mit der oberen Wand des Mesocolon transver-
sum
von hinten und oben nach unten und vorn, so daſs hinten
zuletzt das Netz an das Colon transversum sich anzusetzen
scheint. Die untere und innere Lamelle des Netzbeutels geht
nun über die vordere und untere Seite des Colon transversum
in die obere Lamelle des Mesocolon transversum und dann in
die vordere untere Peritonealwand über; die obere und äuſsere
Lamelle des Netzbeutels dagegen scheint über die untere Seite

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[458/0486] Von dem Embryo. der Mittellinie aus und thut jenes wahrscheinlich, so lange der Anfangsdarm keine Anschwellung hat, ebenfalls; später dagegen biegt es sich nach links, um die groſse Curvatur zu erreichen und bildet also unten (hinter dem Magen) eine nach links sich erstreckende beutelförmige Verlängerung. Wiewohl nun Meso- gastrium und Mesenterium aus denselben Blättern entstehen, so zieht sich das erstere, doch nur der grofen Curvatur entsprechend, aus und hört daher am Anfange des Darmes im engeren Sinne auf. An dieser Unterbrechungs- oder Abgrenzungsstelle liegt spä- ter der hinter dem Bauchfellsacke befindliche Anfang des dünnen Darmes (Joh. Müller l. c. S. 402.). Bisher war der Eingang in den Beutel des Mesogastrium groſs und offen. Indem sich nun aber der Magen und zwar mit seinem Pylorustheile zuerst nach der rechten Seite und vorn hinwendet, und die von der Leber zur kleinen Curvatur gehende Falte des Peritoneum mehr hinab- zieht, wird er unter der Leber kleiner und enger. Das Meso- gastrium rückt aber durch diese Veränderungen aus der senk- rechten in eine mehr schiefe Lage. Der Beutel des Mesogastrium verlängert sich nach hinten und wird zugleich runzelig (l. c. S. 403. 404.). Indem nun das Gekröse des Dickdarmes sich immer mehr aufstellt, rückt es mit seinem dem Colon transversum entsprechenden Theile dem Magen immer näher. Das Mesocolon transversum nähert sich daher immer mehr dem Mesogastrium und beide scheidet nur die hintere, an der Wirbelsäule aufliegende Platte des Bauchfelles, in welche sie übergehen. Diese verklei- nert sich nun immer mehr und zwar von rechts nach links, so daſs sie endlich gänzlich schwindet und die innere Lamelle des Mesogastrium oder Netzbeutel in die äuſsere Lamelle des Meso- colon unmittelbar übergeht (S. 407.). Nun verwächst, wie Meckel (l. c. S. 83.) und Müller (l. c. S. 408.) gefunden haben und jeder sich leicht überzeugen kann, der hintere obere (untere, vordere) Theil des Netzbeutels mit der oberen Wand des Mesocolon transver- sum von hinten und oben nach unten und vorn, so daſs hinten zuletzt das Netz an das Colon transversum sich anzusetzen scheint. Die untere und innere Lamelle des Netzbeutels geht nun über die vordere und untere Seite des Colon transversum in die obere Lamelle des Mesocolon transversum und dann in die vordere untere Peritonealwand über; die obere und äuſsere Lamelle des Netzbeutels dagegen scheint über die untere Seite

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/486>, abgerufen am 23.11.2024.