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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Von dem Embryo.
hang mit dem Ausführungsgange, dem Saamenleiter (S. 34. 35.),
welcher bei jungen Thieren, aber auch nur bei diesen, ein blin-
des von Nebenhoden zur Niere gehendes Gefäss darstellt, das von
Morgagni, Valsalva, Scorzone und Tannenberg erwähnte vas ab-
errans
(S. 39.). Die vasa efferentia rücken nun immer näher
an einander, bilden zuletzt eine dünne, platte Anschwellung, und
stellen so den Nebenhoden der Vögel dar (S. 40.). Dieser ent-
steht also durchaus selbstständig, keineswegs aber gänzlich oder
zum Theil aus dem Wolffschen Körper (S. 41.). Bei dem Weib-
chen entstehen die Eileiter unabhängig und neben dem Ausfüh-
rungsgange der Wolffschen Körper. Dieser ist noch bei der Ge-
burt vorhanden (S. 31.). Ueber das erste Entstehen eines doppel-
ten und das spätere Schwinden des rechten Eileiters stimmt M.
gänzlich mit Bär und Rathke überein (S. 36. 37.). Beim Aus-
kriechen sind hier die Wolffschen Körper bis auf einen sehr klei-
nen Rest geschwunden. 2.) Die Säugethiere. Auch bei diesen
erscheinen die Wolffschen Körper, wie bei den Vögeln (S. 44.),
und Nieren, Hoden und Eierstöcke zeigen sich auf gleiche Weise
an ihnen (S. 47.). Ein über den äusseren convexen Theil dersel-
ben verlaufender Faden nimmt zuerst aus dem am unteren Theile
des Wolffschen Körpers liegenden Gange seinen Ursprung. Unter
dem Körper sind dieser Faden und der Ausführungsgang noch ver-
bunden, an dem übrigen Theile jedoch weichen sie aus einander,
indem der Ausführungsgang die Blinddärmchen aufnimmt, der feine
Faden aber oberflächlich über die Blinddärmchen verläuft, ohne
eine Verbindung mit ihnen einzugehen (S. 48. 49.). Beide sind
aber schon in der frühesten Zeit von einander geschieden. Der
Faden ist das Rudiment des Saamen- und des Eierleiters. Er er-
hebt und verdickt sich nun immer mehr (S. 51.), während der
Wolffsche Körper sich immer mehr verkleinert (S. 53.). Nun
erhebt sich von dem Bauchringe zu dem unteren Ende des Wolff-
schen Körpers eine zarte Falte des Bauchfelles, welche bei dem
Männchen zum Gubernaculum Hunteri, bei dem Weibchen zu
dem lig. uteri rotundum wird (S. 59.). Bei dem Männchen
entwickelt sich nun ohne Vermittlung des Wolffschen Körpers
und selbstständig eine Substanz zwischen dem Hoden und dem
feinen Faden oder Gange, dem künftigen Saamenleiter und stellt
das Rudiment des Kopfes des Nebenhodens dar (S. 60.). Der
Gang selbst kräuselt sich an seinem vorderen Ende und wird

zum

Von dem Embryo.
hang mit dem Ausführungsgange, dem Saamenleiter (S. 34. 35.),
welcher bei jungen Thieren, aber auch nur bei diesen, ein blin-
des von Nebenhoden zur Niere gehendes Gefäſs darstellt, das von
Morgagni, Valsalva, Scorzone und Tannenberg erwähnte vas ab-
errans
(S. 39.). Die vasa efferentia rücken nun immer näher
an einander, bilden zuletzt eine dünne, platte Anschwellung, und
stellen so den Nebenhoden der Vögel dar (S. 40.). Dieser ent-
steht also durchaus selbstständig, keineswegs aber gänzlich oder
zum Theil aus dem Wolffschen Körper (S. 41.). Bei dem Weib-
chen entstehen die Eileiter unabhängig und neben dem Ausfüh-
rungsgange der Wolffschen Körper. Dieser ist noch bei der Ge-
burt vorhanden (S. 31.). Ueber das erste Entstehen eines doppel-
ten und das spätere Schwinden des rechten Eileiters stimmt M.
gänzlich mit Bär und Rathke überein (S. 36. 37.). Beim Aus-
kriechen sind hier die Wolffschen Körper bis auf einen sehr klei-
nen Rest geschwunden. 2.) Die Säugethiere. Auch bei diesen
erscheinen die Wolffschen Körper, wie bei den Vögeln (S. 44.),
und Nieren, Hoden und Eierstöcke zeigen sich auf gleiche Weise
an ihnen (S. 47.). Ein über den äuſseren convexen Theil dersel-
ben verlaufender Faden nimmt zuerst aus dem am unteren Theile
des Wolffschen Körpers liegenden Gange seinen Ursprung. Unter
dem Körper sind dieser Faden und der Ausführungsgang noch ver-
bunden, an dem übrigen Theile jedoch weichen sie aus einander,
indem der Ausführungsgang die Blinddärmchen aufnimmt, der feine
Faden aber oberflächlich über die Blinddärmchen verläuft, ohne
eine Verbindung mit ihnen einzugehen (S. 48. 49.). Beide sind
aber schon in der frühesten Zeit von einander geschieden. Der
Faden ist das Rudiment des Saamen- und des Eierleiters. Er er-
hebt und verdickt sich nun immer mehr (S. 51.), während der
Wolffsche Körper sich immer mehr verkleinert (S. 53.). Nun
erhebt sich von dem Bauchringe zu dem unteren Ende des Wolff-
schen Körpers eine zarte Falte des Bauchfelles, welche bei dem
Männchen zum Gubernaculum Hunteri, bei dem Weibchen zu
dem lig. uteri rotundum wird (S. 59.). Bei dem Männchen
entwickelt sich nun ohne Vermittlung des Wolffschen Körpers
und selbstständig eine Substanz zwischen dem Hoden und dem
feinen Faden oder Gange, dem künftigen Saamenleiter und stellt
das Rudiment des Kopfes des Nebenhodens dar (S. 60.). Der
Gang selbst kräuselt sich an seinem vorderen Ende und wird

zum
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[368/0396] Von dem Embryo. hang mit dem Ausführungsgange, dem Saamenleiter (S. 34. 35.), welcher bei jungen Thieren, aber auch nur bei diesen, ein blin- des von Nebenhoden zur Niere gehendes Gefäſs darstellt, das von Morgagni, Valsalva, Scorzone und Tannenberg erwähnte vas ab- errans (S. 39.). Die vasa efferentia rücken nun immer näher an einander, bilden zuletzt eine dünne, platte Anschwellung, und stellen so den Nebenhoden der Vögel dar (S. 40.). Dieser ent- steht also durchaus selbstständig, keineswegs aber gänzlich oder zum Theil aus dem Wolffschen Körper (S. 41.). Bei dem Weib- chen entstehen die Eileiter unabhängig und neben dem Ausfüh- rungsgange der Wolffschen Körper. Dieser ist noch bei der Ge- burt vorhanden (S. 31.). Ueber das erste Entstehen eines doppel- ten und das spätere Schwinden des rechten Eileiters stimmt M. gänzlich mit Bär und Rathke überein (S. 36. 37.). Beim Aus- kriechen sind hier die Wolffschen Körper bis auf einen sehr klei- nen Rest geschwunden. 2.) Die Säugethiere. Auch bei diesen erscheinen die Wolffschen Körper, wie bei den Vögeln (S. 44.), und Nieren, Hoden und Eierstöcke zeigen sich auf gleiche Weise an ihnen (S. 47.). Ein über den äuſseren convexen Theil dersel- ben verlaufender Faden nimmt zuerst aus dem am unteren Theile des Wolffschen Körpers liegenden Gange seinen Ursprung. Unter dem Körper sind dieser Faden und der Ausführungsgang noch ver- bunden, an dem übrigen Theile jedoch weichen sie aus einander, indem der Ausführungsgang die Blinddärmchen aufnimmt, der feine Faden aber oberflächlich über die Blinddärmchen verläuft, ohne eine Verbindung mit ihnen einzugehen (S. 48. 49.). Beide sind aber schon in der frühesten Zeit von einander geschieden. Der Faden ist das Rudiment des Saamen- und des Eierleiters. Er er- hebt und verdickt sich nun immer mehr (S. 51.), während der Wolffsche Körper sich immer mehr verkleinert (S. 53.). Nun erhebt sich von dem Bauchringe zu dem unteren Ende des Wolff- schen Körpers eine zarte Falte des Bauchfelles, welche bei dem Männchen zum Gubernaculum Hunteri, bei dem Weibchen zu dem lig. uteri rotundum wird (S. 59.). Bei dem Männchen entwickelt sich nun ohne Vermittlung des Wolffschen Körpers und selbstständig eine Substanz zwischen dem Hoden und dem feinen Faden oder Gange, dem künftigen Saamenleiter und stellt das Rudiment des Kopfes des Nebenhodens dar (S. 60.). Der Gang selbst kräuselt sich an seinem vorderen Ende und wird zum

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/396>, abgerufen am 23.11.2024.