ten Körner und es zeigen sich schon jene concentrischen Streifen, welche in ihrem Verlaufe sich nach den äusseren Umrissen der Papillen richten und, wie selbst bei dem Erwachsenen, weder aus granulöser Substanz, noch aus durchaus soliden Fibern bestehen. Doch lassen sie sich jetzt noch bei starkem Drucke in einzelne Körnehenhaufen trennen, die zwar unregelmässig und ungleich sind, im Mittel jedoch ungefähr 0,000203 P. Z. im Durchmesser haben. Die Grösse der Wärzchen scheint in frühester Zeit um etwas kleiner zu seyn, als im Erwachsenen.
3. Der malpighische Schleim. -- Bei dem Erwachsenen be- steht dieser aus einer sehr dünnen, zwischen Epidermis und Le- derhaut gelegenen und mit sehr kleinen Kügelchen versehenen vollkommen durchsichtigen Bildungsgewebeschicht. Bei dem Fötus ist diese sehr zart, weniger fest und zähe, als im Erwachsenen und, je jünger die Frucht, um so näher mit dem bildungsfähigen Gewebe, selbst dem äusseren Ansehen nach, verwandt. Vor der Mitte des dritten Monates d. h. vor der individuellen Ausbildung der Lederhaut scheint der malpighische Schleim bestimmt nicht vorhanden zu seyn.
4. Die Oberhaut. -- Sie entsteht als eine dünne, feine, trennbare Lage, wahrscheinlich mit der Ausbildung der beiden Centralröhren, soll jedoch nach Beclard bei dem Menschen vor der Mitte des zweiten Monates nicht erkennbar seyn. In der achten Woche bildet sie eine durchsichtige, dünne, aber verhält- nissmässig sehr feste Lamelle, welche oft von selbst in grösseren Lappen abgeht, immer aber nach Entfernung der darunter liegen- den, relativ weicheren Theile in einiger Continuität erhalten wer- den kann. Je früher der Embryo, desto inniger hängt sie im normalen Zustande mit der Lederhaut zusammen. Mit der Bil- dung des malpighischen Schleimes aber wird sie von dieser leichter trennbar, ja oft so leicht, dass es unmöglich wird, feine Durchschnitte der Epidermis und der Lederhaut zu machen, weil durch den blossen Druck eines selbst sehr scharfen Messers die erstere von der letzteren getrennt wird. Sie bildet im Fötus, je jünger dieser ist, eine mehr granulirte Lage und geht erst in den letzten Monaten in den Zustand über, welchen wir bei Neuge- borenen wahrnehmen, der aber von dem des Erwachsenen sowohl in Rücksicht der Festigkeit, als der Structur abweicht. -- Ihre grössere Dicke in der Fusssohle und Hohlhand findet sich, wie
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Aeuſseres Hautsystem.
ten Körner und es zeigen sich schon jene concentrischen Streifen, welche in ihrem Verlaufe sich nach den äuſseren Umrissen der Papillen richten und, wie selbst bei dem Erwachsenen, weder aus granulöser Substanz, noch aus durchaus soliden Fibern bestehen. Doch lassen sie sich jetzt noch bei starkem Drucke in einzelne Körnehenhaufen trennen, die zwar unregelmäſsig und ungleich sind, im Mittel jedoch ungefähr 0,000203 P. Z. im Durchmesser haben. Die Gröſse der Wärzchen scheint in frühester Zeit um etwas kleiner zu seyn, als im Erwachsenen.
3. Der malpighische Schleim. — Bei dem Erwachsenen be- steht dieser aus einer sehr dünnen, zwischen Epidermis und Le- derhaut gelegenen und mit sehr kleinen Kügelchen versehenen vollkommen durchsichtigen Bildungsgewebeschicht. Bei dem Fötus ist diese sehr zart, weniger fest und zähe, als im Erwachsenen und, je jünger die Frucht, um so näher mit dem bildungsfähigen Gewebe, selbst dem äuſseren Ansehen nach, verwandt. Vor der Mitte des dritten Monates d. h. vor der individuellen Ausbildung der Lederhaut scheint der malpighische Schleim bestimmt nicht vorhanden zu seyn.
4. Die Oberhaut. — Sie entsteht als eine dünne, feine, trennbare Lage, wahrscheinlich mit der Ausbildung der beiden Centralröhren, soll jedoch nach Bèclard bei dem Menschen vor der Mitte des zweiten Monates nicht erkennbar seyn. In der achten Woche bildet sie eine durchsichtige, dünne, aber verhält- niſsmäſsig sehr feste Lamelle, welche oft von selbst in gröſseren Lappen abgeht, immer aber nach Entfernung der darunter liegen- den, relativ weicheren Theile in einiger Continuität erhalten wer- den kann. Je früher der Embryo, desto inniger hängt sie im normalen Zustande mit der Lederhaut zusammen. Mit der Bil- dung des malpighischen Schleimes aber wird sie von dieser leichter trennbar, ja oft so leicht, daſs es unmöglich wird, feine Durchschnitte der Epidermis und der Lederhaut zu machen, weil durch den bloſsen Druck eines selbst sehr scharfen Messers die erstere von der letzteren getrennt wird. Sie bildet im Fötus, je jünger dieser ist, eine mehr granulirte Lage und geht erst in den letzten Monaten in den Zustand über, welchen wir bei Neuge- borenen wahrnehmen, der aber von dem des Erwachsenen sowohl in Rücksicht der Festigkeit, als der Structur abweicht. — Ihre gröſsere Dicke in der Fuſssohle und Hohlhand findet sich, wie
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Aeuſseres Hautsystem.
ten Körner und es zeigen sich schon jene concentrischen Streifen,
welche in ihrem Verlaufe sich nach den äuſseren Umrissen der
Papillen richten und, wie selbst bei dem Erwachsenen, weder aus
granulöser Substanz, noch aus durchaus soliden Fibern bestehen.
Doch lassen sie sich jetzt noch bei starkem Drucke in einzelne
Körnehenhaufen trennen, die zwar unregelmäſsig und ungleich sind,
im Mittel jedoch ungefähr 0,000203 P. Z. im Durchmesser haben.
Die Gröſse der Wärzchen scheint in frühester Zeit um etwas
kleiner zu seyn, als im Erwachsenen.
3. Der malpighische Schleim. — Bei dem Erwachsenen be-
steht dieser aus einer sehr dünnen, zwischen Epidermis und Le-
derhaut gelegenen und mit sehr kleinen Kügelchen versehenen
vollkommen durchsichtigen Bildungsgewebeschicht. Bei dem Fötus
ist diese sehr zart, weniger fest und zähe, als im Erwachsenen
und, je jünger die Frucht, um so näher mit dem bildungsfähigen
Gewebe, selbst dem äuſseren Ansehen nach, verwandt. Vor der
Mitte des dritten Monates d. h. vor der individuellen Ausbildung
der Lederhaut scheint der malpighische Schleim bestimmt nicht
vorhanden zu seyn.
4. Die Oberhaut. — Sie entsteht als eine dünne, feine,
trennbare Lage, wahrscheinlich mit der Ausbildung der beiden
Centralröhren, soll jedoch nach Bèclard bei dem Menschen vor
der Mitte des zweiten Monates nicht erkennbar seyn. In der
achten Woche bildet sie eine durchsichtige, dünne, aber verhält-
niſsmäſsig sehr feste Lamelle, welche oft von selbst in gröſseren
Lappen abgeht, immer aber nach Entfernung der darunter liegen-
den, relativ weicheren Theile in einiger Continuität erhalten wer-
den kann. Je früher der Embryo, desto inniger hängt sie im
normalen Zustande mit der Lederhaut zusammen. Mit der Bil-
dung des malpighischen Schleimes aber wird sie von dieser
leichter trennbar, ja oft so leicht, daſs es unmöglich wird, feine
Durchschnitte der Epidermis und der Lederhaut zu machen, weil
durch den bloſsen Druck eines selbst sehr scharfen Messers die
erstere von der letzteren getrennt wird. Sie bildet im Fötus,
je jünger dieser ist, eine mehr granulirte Lage und geht erst in
den letzten Monaten in den Zustand über, welchen wir bei Neuge-
borenen wahrnehmen, der aber von dem des Erwachsenen sowohl
in Rücksicht der Festigkeit, als der Structur abweicht. — Ihre
gröſsere Dicke in der Fuſssohle und Hohlhand findet sich, wie
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/301>, abgerufen am 23.11.2024.
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