(l. c. S. 438.) um den dreissigsten Tag und Ritgen (l. c. S. 246.) in die fünfte Woche. In den folgenden drei bis vier Wochen wird der anfangs rundliche Knochenkern länglich und an seinen beiden Enden etwas verdickt. Die Enden des Knochens selbst dagegen bleiben während des ganzen Fötuslebens knorpelig. Vgl. Kerkring p. 254 -- 256., Nesbitt S. 76. 77., Sömmering p. 322., Danz S. 233. 234., Senff p. 64. 65., Oberkampf p. 46. 47., Nico- lai S. 11. 16. fgg., E. H. Weber S. 210. 211., Ritgen S. 246. 248.
4. Ulna und Radius. -- Beide Knochen scheinen zuerst eine einfache Knorpelmasse auszumachen und sondern sich durch eine von beiden Seiten entstehende Einfurchung von einander. Die dazwischen liegende Masse bleibt als lig. interosseum zurück. Nach Nesbitt (l. c. S. 78.), Senff (l. c. p. 65.) und Ritgen (l. c. S. 249.) verknöchern beide zu derselben Zeit, nach Beclard (l. c. S. 439.) dagegen der Radius, nach Nicolai (l. c. S. 11.) die Ulna früher. Als erste Ossificationszeit betrachtet Nesbitt den Anfang des zweiten Monates, Senff die neunte Woche, Nicolai den zwei- ten Monat und Ritgen die fünfte bis sechste Woche. Bald zei- gen sich die beiden Knochen als zwei schmale neben einander liegende Streifen, welche mit der Vergrösserung des Mittelgliedes überhaupt sich ebenfalls verlängern, im dritten und vierten Mo- nate aber an ihren Enden noch wenig oder gar nicht verdickt sind. Beide sind, je zeitiger der Embryo, desto mehr an Stärke einander gleich. Auch hier sind bei dem Neugeborenen die Epi- physen noch knorpelig. Vgl. Kerkring p. 255., Nesbitt S. 77. 78., Sömmering p. 327. 331., Danz S. 234., Senff p. 65. 66., Beclard S. 439., Nicolai S. 11. 16. fgg., E. H. Weber S. 217., Ritgen S. 248 -- 250.
5. Die Handwurzelknochen. -- An der Einbiegungsstelle zwischen End- und Mittelglied der oberen Extremität entsteht um die Mitte des dritten Monates eine Knorpelmasse, welche bald in die einzelnen Knorpel für die später hier liegende dop- pelte Reihe von Knochen zerfällt. Alle Beobachter, mit Ausnahme von Loder und Meckel, haben vor der Geburt keine Verknöche- rung in ihnen wahrgenommen. Diese dagegen sahen Ossificatio- tionen in dem Os capitatum und hamatum (S. Ritgen l. c. S. 252.). Vgl. Kerkring p. 255., Nesbitt S. 78. 79., Mayer S. 311., Blumenbach S. 333., Danz S. 235., Beclard S. 440., Nicolai l. c. dritte Tabelle, Ritgen S. 252.
Von dem Embryo.
(l. c. S. 438.) um den dreiſsigsten Tag und Ritgen (l. c. S. 246.) in die fünfte Woche. In den folgenden drei bis vier Wochen wird der anfangs rundliche Knochenkern länglich und an seinen beiden Enden etwas verdickt. Die Enden des Knochens selbst dagegen bleiben während des ganzen Fötuslebens knorpelig. Vgl. Kerkring p. 254 — 256., Nesbitt S. 76. 77., Sömmering p. 322., Danz S. 233. 234., Senff p. 64. 65., Oberkampf p. 46. 47., Nico- lai S. 11. 16. fgg., E. H. Weber S. 210. 211., Ritgen S. 246. 248.
4. Ulna und Radius. — Beide Knochen scheinen zuerst eine einfache Knorpelmasse auszumachen und sondern sich durch eine von beiden Seiten entstehende Einfurchung von einander. Die dazwischen liegende Masse bleibt als lig. interosseum zurück. Nach Nesbitt (l. c. S. 78.), Senff (l. c. p. 65.) und Ritgen (l. c. S. 249.) verknöchern beide zu derselben Zeit, nach Bèclard (l. c. S. 439.) dagegen der Radius, nach Nicolai (l. c. S. 11.) die Ulna früher. Als erste Ossificationszeit betrachtet Nesbitt den Anfang des zweiten Monates, Senff die neunte Woche, Nicolai den zwei- ten Monat und Ritgen die fünfte bis sechste Woche. Bald zei- gen sich die beiden Knochen als zwei schmale neben einander liegende Streifen, welche mit der Vergröſserung des Mittelgliedes überhaupt sich ebenfalls verlängern, im dritten und vierten Mo- nate aber an ihren Enden noch wenig oder gar nicht verdickt sind. Beide sind, je zeitiger der Embryo, desto mehr an Stärke einander gleich. Auch hier sind bei dem Neugeborenen die Epi- physen noch knorpelig. Vgl. Kerkring p. 255., Nesbitt S. 77. 78., Sömmering p. 327. 331., Danz S. 234., Senff p. 65. 66., Bèclard S. 439., Nicolai S. 11. 16. fgg., E. H. Weber S. 217., Ritgen S. 248 — 250.
5. Die Handwurzelknochen. — An der Einbiegungsstelle zwischen End- und Mittelglied der oberen Extremität entsteht um die Mitte des dritten Monates eine Knorpelmasse, welche bald in die einzelnen Knorpel für die später hier liegende dop- pelte Reihe von Knochen zerfällt. Alle Beobachter, mit Ausnahme von Loder und Meckel, haben vor der Geburt keine Verknöche- rung in ihnen wahrgenommen. Diese dagegen sahen Ossificatio- tionen in dem Os capitatum und hamatum (S. Ritgen l. c. S. 252.). Vgl. Kerkring p. 255., Nesbitt S. 78. 79., Mayer S. 311., Blumenbach S. 333., Danz S. 235., Bèclard S. 440., Nicolai l. c. dritte Tabelle, Ritgen S. 252.
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Von dem Embryo.
(l. c. S. 438.) um den dreiſsigsten Tag und Ritgen (l. c. S. 246.)
in die fünfte Woche. In den folgenden drei bis vier Wochen
wird der anfangs rundliche Knochenkern länglich und an seinen
beiden Enden etwas verdickt. Die Enden des Knochens selbst
dagegen bleiben während des ganzen Fötuslebens knorpelig. Vgl.
Kerkring p. 254 — 256., Nesbitt S. 76. 77., Sömmering p. 322.,
Danz S. 233. 234., Senff p. 64. 65., Oberkampf p. 46. 47., Nico-
lai S. 11. 16. fgg., E. H. Weber S. 210. 211., Ritgen S. 246. 248.
4. Ulna und Radius. — Beide Knochen scheinen zuerst eine
einfache Knorpelmasse auszumachen und sondern sich durch eine
von beiden Seiten entstehende Einfurchung von einander. Die
dazwischen liegende Masse bleibt als lig. interosseum zurück.
Nach Nesbitt (l. c. S. 78.), Senff (l. c. p. 65.) und Ritgen (l. c.
S. 249.) verknöchern beide zu derselben Zeit, nach Bèclard (l. c.
S. 439.) dagegen der Radius, nach Nicolai (l. c. S. 11.) die Ulna
früher. Als erste Ossificationszeit betrachtet Nesbitt den Anfang
des zweiten Monates, Senff die neunte Woche, Nicolai den zwei-
ten Monat und Ritgen die fünfte bis sechste Woche. Bald zei-
gen sich die beiden Knochen als zwei schmale neben einander
liegende Streifen, welche mit der Vergröſserung des Mittelgliedes
überhaupt sich ebenfalls verlängern, im dritten und vierten Mo-
nate aber an ihren Enden noch wenig oder gar nicht verdickt
sind. Beide sind, je zeitiger der Embryo, desto mehr an Stärke
einander gleich. Auch hier sind bei dem Neugeborenen die Epi-
physen noch knorpelig. Vgl. Kerkring p. 255., Nesbitt S. 77.
78., Sömmering p. 327. 331., Danz S. 234., Senff p. 65. 66.,
Bèclard S. 439., Nicolai S. 11. 16. fgg., E. H. Weber S. 217.,
Ritgen S. 248 — 250.
5. Die Handwurzelknochen. — An der Einbiegungsstelle
zwischen End- und Mittelglied der oberen Extremität entsteht
um die Mitte des dritten Monates eine Knorpelmasse, welche
bald in die einzelnen Knorpel für die später hier liegende dop-
pelte Reihe von Knochen zerfällt. Alle Beobachter, mit Ausnahme
von Loder und Meckel, haben vor der Geburt keine Verknöche-
rung in ihnen wahrgenommen. Diese dagegen sahen Ossificatio-
tionen in dem Os capitatum und hamatum (S. Ritgen l. c. S.
252.). Vgl. Kerkring p. 255., Nesbitt S. 78. 79., Mayer S. 311.,
Blumenbach S. 333., Danz S. 235., Bèclard S. 440., Nicolai l. c.
dritte Tabelle, Ritgen S. 252.
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/280>, abgerufen am 22.11.2024.
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