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Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755.

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Drittes Buch.
Du aber irrst allein,
O Uranie! durch Thal und Hayn!
Dein heilig Saitenspiel schläft unter stillem Laube:
Bis von verschmähtem niedern Staube
Sich dein entbundner Geist
Zum Himmel, seinem Ursprung, reisst.
Den Sternen schwingest du
Dein brausendes Gefieder zu,
Durch unsre gröbre Luft, die Werkstatt rother Blitze;
Und wo, wann Gott von seinem Sitze
Die Welt im Wetter schilt,
Sein ausgesandter Donner brüllt.
Du dringst Auroren nach
Jn ihr bepurpert Schlafgemach;
Und siehst aus blauer Höh die Erde silbern glänzen.
Bald reisst aus unsers Titans Gränzen
Dich dein entflammter Sinn
Jn andrer Sonnen Herrschaft hin.
Die Erde scheint wie Nichts
Jn jenen Gegenden des Lichts,
Wo deiner Blicke Flug an fremde Welten landet.
Dort wo ihr niemals überwandet,
Jhr Weltbezwinger! seht,
Wie euer Stolz euch hintergeht.
O gött-
Drittes Buch.
Du aber irrſt allein,
O Uranie! durch Thal und Hayn!
Dein heilig Saitenſpiel ſchlaͤft unter ſtillem Laube:
Bis von verſchmaͤhtem niedern Staube
Sich dein entbundner Geiſt
Zum Himmel, ſeinem Urſprung, reiſſt.
Den Sternen ſchwingeſt du
Dein brauſendes Gefieder zu,
Durch unſre groͤbre Luft, die Werkſtatt rother Blitze;
Und wo, wann Gott von ſeinem Sitze
Die Welt im Wetter ſchilt,
Sein ausgeſandter Donner bruͤllt.
Du dringſt Auroren nach
Jn ihr bepurpert Schlafgemach;
Und ſiehſt aus blauer Hoͤh die Erde ſilbern glaͤnzen.
Bald reiſſt aus unſers Titans Graͤnzen
Dich dein entflammter Sinn
Jn andrer Sonnen Herrſchaft hin.
Die Erde ſcheint wie Nichts
Jn jenen Gegenden des Lichts,
Wo deiner Blicke Flug an fremde Welten landet.
Dort wo ihr niemals uͤberwandet,
Jhr Weltbezwinger! ſeht,
Wie euer Stolz euch hintergeht.
O goͤtt-
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[77/0091] Drittes Buch. Du aber irrſt allein, O Uranie! durch Thal und Hayn! Dein heilig Saitenſpiel ſchlaͤft unter ſtillem Laube: Bis von verſchmaͤhtem niedern Staube Sich dein entbundner Geiſt Zum Himmel, ſeinem Urſprung, reiſſt. Den Sternen ſchwingeſt du Dein brauſendes Gefieder zu, Durch unſre groͤbre Luft, die Werkſtatt rother Blitze; Und wo, wann Gott von ſeinem Sitze Die Welt im Wetter ſchilt, Sein ausgeſandter Donner bruͤllt. Du dringſt Auroren nach Jn ihr bepurpert Schlafgemach; Und ſiehſt aus blauer Hoͤh die Erde ſilbern glaͤnzen. Bald reiſſt aus unſers Titans Graͤnzen Dich dein entflammter Sinn Jn andrer Sonnen Herrſchaft hin. Die Erde ſcheint wie Nichts Jn jenen Gegenden des Lichts, Wo deiner Blicke Flug an fremde Welten landet. Dort wo ihr niemals uͤberwandet, Jhr Weltbezwinger! ſeht, Wie euer Stolz euch hintergeht. O goͤtt-

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Zitationshilfe: Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uz_gedichte_1755/91>, abgerufen am 23.11.2024.