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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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oder Drähten zusammen. Sie erhielten, wie auch die sie umgebenden Inductions-
spulen b, halbkreisförmige Querschnitte, um ihre Einwirkung auf die Membrane
zu einer regelmäßigen zu machen, da bei dieser Form beide Spulen zusammen nur
eine Kreisfläche als Querschnitt besitzen. Die Drahtwindungen der Inductionsspulen
sind mit den Klemmen p p1 verbunden.

Zur Regulirung oder Einstellung des Telephones auf seine beste Wirksamkeit
dient der Messinghebel f, welcher um eine durch die Schraube w befestigte Axe
drehbar ist, durch Drehung der Schraube v bewegt werden kann und auf die
Eisenkerne wirkt. Die Schraube v, deren Kopf innerhalb des Telephongehäuses
gelagert ist, besitzt eine nach außen reichende Verlängerung, durch welche sie mittelst
eines Schraubenschlüssels gedreht werden kann. Todte Gänge dieser Schraube
werden durch die sie in ihrem unteren Theile umgebende Spiralfeder verhindert.

[Abbildung] Fig. 657.

Fein's Telephon.

Das Gehäuse des Telephones, früher aus Holz gefertigt, wird in neuerer Zeit
aus Messingblech hergestellt.

Cl. Ader hat ein kräftig wirkendes Telephon hergestellt unter Anwendung
eines Principes, welches nachstehend erläutert werden soll. Wir wissen von früher
her (Seite 43), daß ein einem Magnete genähertes Stück Eisen (Armatur) durch
Influenz gleichfalls magnetisch wird. Die Polvertheilung ist hierbei folgende: Jene
Seite der Armatur, welche dem Nordpole des Magnetes am nächsten steht, wird
südmagnetisch, die von ihm abgewandte nordmagnetisch. Bringt man nun zwischen
den Magnetpol und die Armatur eine dünne Eisenplatte, so lehrt das Experiment,
daß hierdurch die Polvertheilung in der Armatur nicht geändert wird, daß also
die magnetischen Kraftlinien die dünne Eisenplatte durchdringen. Nach den Gesetzen
der Induction sollte eigentlich auf jener Seite der Eisenplatte, welche dem Nord-
pole des Magnetes zugekehrt ist, Südmagnetismus, auf der abgewandten Seite

oder Drähten zuſammen. Sie erhielten, wie auch die ſie umgebenden Inductions-
ſpulen b, halbkreisförmige Querſchnitte, um ihre Einwirkung auf die Membrane
zu einer regelmäßigen zu machen, da bei dieſer Form beide Spulen zuſammen nur
eine Kreisfläche als Querſchnitt beſitzen. Die Drahtwindungen der Inductionsſpulen
ſind mit den Klemmen p p1 verbunden.

Zur Regulirung oder Einſtellung des Telephones auf ſeine beſte Wirkſamkeit
dient der Meſſinghebel f, welcher um eine durch die Schraube w befeſtigte Axe
drehbar iſt, durch Drehung der Schraube v bewegt werden kann und auf die
Eiſenkerne wirkt. Die Schraube v, deren Kopf innerhalb des Telephongehäuſes
gelagert iſt, beſitzt eine nach außen reichende Verlängerung, durch welche ſie mittelſt
eines Schraubenſchlüſſels gedreht werden kann. Todte Gänge dieſer Schraube
werden durch die ſie in ihrem unteren Theile umgebende Spiralfeder verhindert.

[Abbildung] Fig. 657.

Fein’s Telephon.

Das Gehäuſe des Telephones, früher aus Holz gefertigt, wird in neuerer Zeit
aus Meſſingblech hergeſtellt.

Cl. Ader hat ein kräftig wirkendes Telephon hergeſtellt unter Anwendung
eines Principes, welches nachſtehend erläutert werden ſoll. Wir wiſſen von früher
her (Seite 43), daß ein einem Magnete genähertes Stück Eiſen (Armatur) durch
Influenz gleichfalls magnetiſch wird. Die Polvertheilung iſt hierbei folgende: Jene
Seite der Armatur, welche dem Nordpole des Magnetes am nächſten ſteht, wird
ſüdmagnetiſch, die von ihm abgewandte nordmagnetiſch. Bringt man nun zwiſchen
den Magnetpol und die Armatur eine dünne Eiſenplatte, ſo lehrt das Experiment,
daß hierdurch die Polvertheilung in der Armatur nicht geändert wird, daß alſo
die magnetiſchen Kraftlinien die dünne Eiſenplatte durchdringen. Nach den Geſetzen
der Induction ſollte eigentlich auf jener Seite der Eiſenplatte, welche dem Nord-
pole des Magnetes zugekehrt iſt, Südmagnetismus, auf der abgewandten Seite

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[900/0914] oder Drähten zuſammen. Sie erhielten, wie auch die ſie umgebenden Inductions- ſpulen b, halbkreisförmige Querſchnitte, um ihre Einwirkung auf die Membrane zu einer regelmäßigen zu machen, da bei dieſer Form beide Spulen zuſammen nur eine Kreisfläche als Querſchnitt beſitzen. Die Drahtwindungen der Inductionsſpulen ſind mit den Klemmen p p1 verbunden. Zur Regulirung oder Einſtellung des Telephones auf ſeine beſte Wirkſamkeit dient der Meſſinghebel f, welcher um eine durch die Schraube w befeſtigte Axe drehbar iſt, durch Drehung der Schraube v bewegt werden kann und auf die Eiſenkerne wirkt. Die Schraube v, deren Kopf innerhalb des Telephongehäuſes gelagert iſt, beſitzt eine nach außen reichende Verlängerung, durch welche ſie mittelſt eines Schraubenſchlüſſels gedreht werden kann. Todte Gänge dieſer Schraube werden durch die ſie in ihrem unteren Theile umgebende Spiralfeder verhindert. [Abbildung Fig. 657. Fein’s Telephon.] Das Gehäuſe des Telephones, früher aus Holz gefertigt, wird in neuerer Zeit aus Meſſingblech hergeſtellt. Cl. Ader hat ein kräftig wirkendes Telephon hergeſtellt unter Anwendung eines Principes, welches nachſtehend erläutert werden ſoll. Wir wiſſen von früher her (Seite 43), daß ein einem Magnete genähertes Stück Eiſen (Armatur) durch Influenz gleichfalls magnetiſch wird. Die Polvertheilung iſt hierbei folgende: Jene Seite der Armatur, welche dem Nordpole des Magnetes am nächſten ſteht, wird ſüdmagnetiſch, die von ihm abgewandte nordmagnetiſch. Bringt man nun zwiſchen den Magnetpol und die Armatur eine dünne Eiſenplatte, ſo lehrt das Experiment, daß hierdurch die Polvertheilung in der Armatur nicht geändert wird, daß alſo die magnetiſchen Kraftlinien die dünne Eiſenplatte durchdringen. Nach den Geſetzen der Induction ſollte eigentlich auf jener Seite der Eiſenplatte, welche dem Nord- pole des Magnetes zugekehrt iſt, Südmagnetismus, auf der abgewandten Seite

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 900. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/914>, abgerufen am 23.11.2024.