ringe gefaßt erscheint. Das eine Drahtende einer Batterie wird mit dem Blättchen verbunden, das andere mit einem Metallstifte, welcher durch eine Mikrometerschraube gegen das Blättchen so gestellt werden kann, daß er mit diesem in leichte Berührung kommt und den Strom- kreis schließt.
Es würde uns zu weit führen, aller mikrophonischen Versuche zu gedenken, welche ausgeführt wurden, bevor David Eduard Hughes seine eingehenden und ausgedehnten Versuche über das Mikrophon durchführte (1877) und seine Mikro- phone construirte. Der Name "Mikrophon" soll sagen, daß man mit Hilfe eines solchen Apparates auch die schwächsten Töne oder Geräusche (Schallwellen im All- gemeinen) hörbar machen kann. Das von Th. du Moncel entdeckte Verhalten eines veränderlichen Contactes im Stromkreise einer galvanischen Batterie wurde aller- dings schon früher mit Vortheil in der Telephonie verwendet, doch hat erst Hughes, der Erfinder des Typendrucktelegraphen, die mikrophonischen Erscheinungen einer zusammenfassenden und systematischen Behandlung unterzogen und gilt daher als der Erfinder des Mikrophones. Hughes' Arbeiten wurden im Jahre 1878 durch Huxley in der Royal Society in London bekannt gemacht. Hughes bezeichnet in denselben als Wesen des Mikrophones das Vorhandensein eines Leiters, dessen
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Fig. 647.
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Fig. 648.
Mikrophonische Versuche von Hughes.
Widerstand sich in genauer Uebereinstimmung mit Schallschwingungen zu ändern vermag, und giebt als zu diesem Zwecke geeignete Körper, Leiter in Pulverform (Eisenfeile, Bronzepulver u. s. w.) oder auch in Flächenform an, die durch gelinden Druck in Contact gebracht werden.
Von den Versuchen, welche Hughes durchgeführt hat, mögen nachstehend einige beschrieben werden. Ein Glasrohr, von ungefähr 8 Centimeter Länge, wurde mit Bronzepulver gefüllt und an beiden Enden durch Pfropfen aus Retortenkohle so geschlossen, daß das Metallpulver leicht zusammengedrückt war. Die an den Kohlenpfropfen befestigten Drähte bildeten mit einer Batterie und einem Galvano- meter einen geschlossenen Stromkreis. Faßte man das Rohr an den Enden mit beiden Händen an und übte auf dasselbe einen Zug oder Druck aus, so zeigte das Galvanometer einen kräftigen Ausschlag. Auch zur Herstellung eines einfachen telephonischen Apparates erwies sich dieses Rohr geeignet. Hierbei wurde letzteres (x, y, Fig. 647) auf einen Resonanzkasten gelegt, ein Ende oder Pfropfen des- selben mit einem Bell'schen Telephone T, das andere mit der Batterie B und diese mit dem Telephone verbunden. Gegen den Resonanzkasten gesprochene Worte konnten in dem beliebig weit entfernten Telephone T ganz deutlich gehört werden. Dieselben Resultate wurden erhalten, wenn an Stelle des Glasrohres ein Stäbchen
ringe gefaßt erſcheint. Das eine Drahtende einer Batterie wird mit dem Blättchen verbunden, das andere mit einem Metallſtifte, welcher durch eine Mikrometerſchraube gegen das Blättchen ſo geſtellt werden kann, daß er mit dieſem in leichte Berührung kommt und den Strom- kreis ſchließt.
Es würde uns zu weit führen, aller mikrophoniſchen Verſuche zu gedenken, welche ausgeführt wurden, bevor David Eduard Hughes ſeine eingehenden und ausgedehnten Verſuche über das Mikrophon durchführte (1877) und ſeine Mikro- phone conſtruirte. Der Name „Mikrophon“ ſoll ſagen, daß man mit Hilfe eines ſolchen Apparates auch die ſchwächſten Töne oder Geräuſche (Schallwellen im All- gemeinen) hörbar machen kann. Das von Th. du Moncel entdeckte Verhalten eines veränderlichen Contactes im Stromkreiſe einer galvaniſchen Batterie wurde aller- dings ſchon früher mit Vortheil in der Telephonie verwendet, doch hat erſt Hughes, der Erfinder des Typendrucktelegraphen, die mikrophoniſchen Erſcheinungen einer zuſammenfaſſenden und ſyſtematiſchen Behandlung unterzogen und gilt daher als der Erfinder des Mikrophones. Hughes’ Arbeiten wurden im Jahre 1878 durch Huxley in der Royal Society in London bekannt gemacht. Hughes bezeichnet in denſelben als Weſen des Mikrophones das Vorhandenſein eines Leiters, deſſen
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Fig. 647.
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Mikrophoniſche Verſuche von Hughes.
Widerſtand ſich in genauer Uebereinſtimmung mit Schallſchwingungen zu ändern vermag, und giebt als zu dieſem Zwecke geeignete Körper, Leiter in Pulverform (Eiſenfeile, Bronzepulver u. ſ. w.) oder auch in Flächenform an, die durch gelinden Druck in Contact gebracht werden.
Von den Verſuchen, welche Hughes durchgeführt hat, mögen nachſtehend einige beſchrieben werden. Ein Glasrohr, von ungefähr 8 Centimeter Länge, wurde mit Bronzepulver gefüllt und an beiden Enden durch Pfropfen aus Retortenkohle ſo geſchloſſen, daß das Metallpulver leicht zuſammengedrückt war. Die an den Kohlenpfropfen befeſtigten Drähte bildeten mit einer Batterie und einem Galvano- meter einen geſchloſſenen Stromkreis. Faßte man das Rohr an den Enden mit beiden Händen an und übte auf dasſelbe einen Zug oder Druck aus, ſo zeigte das Galvanometer einen kräftigen Ausſchlag. Auch zur Herſtellung eines einfachen telephoniſchen Apparates erwies ſich dieſes Rohr geeignet. Hierbei wurde letzteres (x, y, Fig. 647) auf einen Reſonanzkaſten gelegt, ein Ende oder Pfropfen des- ſelben mit einem Bell’ſchen Telephone T, das andere mit der Batterie B und dieſe mit dem Telephone verbunden. Gegen den Reſonanzkaſten geſprochene Worte konnten in dem beliebig weit entfernten Telephone T ganz deutlich gehört werden. Dieſelben Reſultate wurden erhalten, wenn an Stelle des Glasrohres ein Stäbchen
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ringe gefaßt erſcheint. Das eine Drahtende einer Batterie wird mit dem Blättchen verbunden,
das andere mit einem Metallſtifte, welcher durch eine Mikrometerſchraube gegen das Blättchen
ſo geſtellt werden kann, daß er mit dieſem in leichte Berührung kommt und den Strom-
kreis ſchließt.
Es würde uns zu weit führen, aller mikrophoniſchen Verſuche zu gedenken,
welche ausgeführt wurden, bevor David Eduard Hughes ſeine eingehenden und
ausgedehnten Verſuche über das Mikrophon durchführte (1877) und ſeine Mikro-
phone conſtruirte. Der Name „Mikrophon“ ſoll ſagen, daß man mit Hilfe eines
ſolchen Apparates auch die ſchwächſten Töne oder Geräuſche (Schallwellen im All-
gemeinen) hörbar machen kann. Das von Th. du Moncel entdeckte Verhalten eines
veränderlichen Contactes im Stromkreiſe einer galvaniſchen Batterie wurde aller-
dings ſchon früher mit Vortheil in der Telephonie verwendet, doch hat erſt Hughes,
der Erfinder des Typendrucktelegraphen, die mikrophoniſchen Erſcheinungen einer
zuſammenfaſſenden und ſyſtematiſchen Behandlung unterzogen und gilt daher als
der Erfinder des Mikrophones. Hughes’ Arbeiten wurden im Jahre 1878 durch
Huxley in der Royal Society in London bekannt gemacht. Hughes bezeichnet
in denſelben als Weſen des Mikrophones das Vorhandenſein eines Leiters, deſſen
[Abbildung Fig. 647.]
[Abbildung Fig. 648.
Mikrophoniſche Verſuche von Hughes.]
Widerſtand ſich in genauer Uebereinſtimmung mit Schallſchwingungen zu ändern
vermag, und giebt als zu dieſem Zwecke geeignete Körper, Leiter in Pulverform
(Eiſenfeile, Bronzepulver u. ſ. w.) oder auch in Flächenform an, die durch gelinden
Druck in Contact gebracht werden.
Von den Verſuchen, welche Hughes durchgeführt hat, mögen nachſtehend
einige beſchrieben werden. Ein Glasrohr, von ungefähr 8 Centimeter Länge, wurde
mit Bronzepulver gefüllt und an beiden Enden durch Pfropfen aus Retortenkohle
ſo geſchloſſen, daß das Metallpulver leicht zuſammengedrückt war. Die an den
Kohlenpfropfen befeſtigten Drähte bildeten mit einer Batterie und einem Galvano-
meter einen geſchloſſenen Stromkreis. Faßte man das Rohr an den Enden mit
beiden Händen an und übte auf dasſelbe einen Zug oder Druck aus, ſo zeigte
das Galvanometer einen kräftigen Ausſchlag. Auch zur Herſtellung eines einfachen
telephoniſchen Apparates erwies ſich dieſes Rohr geeignet. Hierbei wurde letzteres
(x, y, Fig. 647) auf einen Reſonanzkaſten gelegt, ein Ende oder Pfropfen des-
ſelben mit einem Bell’ſchen Telephone T, das andere mit der Batterie B und
dieſe mit dem Telephone verbunden. Gegen den Reſonanzkaſten geſprochene Worte
konnten in dem beliebig weit entfernten Telephone T ganz deutlich gehört werden.
Dieſelben Reſultate wurden erhalten, wenn an Stelle des Glasrohres ein Stäbchen
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 892. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/906>, abgerufen am 23.11.2024.
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