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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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einen Tropfen Siegellak ein kleiner Platinstreifen oder Draht befestigt war. Dieser
Streifen besorgte entsprechend den Schwingungen der Membrane das Strom-
öffnen und Schließen. Gleich einfach wurde der Receptor oder Empfänger ge-
staltet, d. h. jener Apparat, welcher die Stromimpulse aufnimmt und die Töne
wiedergeben soll. Er bestand aus einer auf einer Violine befestigten Stricknadel,
welche von einer Drahtspule umgeben war; die Violine diente als Resonanzkasten.
Später gab er seinem Sender, d. h. jenem Apparate, welcher die Stromimpulse
dem Receptor sendet, also die Schallwellen aufnimmt und in elektrische Impulse umsetzt,

[Abbildung] Fig. 638.

Reis'sches Telephon.

die Form des menschlichen Ohres, wie dies in Fig. 637 dargestellt ist. Bei diesem
aus Holz roh geschnitzten Modelle war auf der Membrane M der Platindraht f
mit einem Ende durch Siegellak befestigt und stellte so gewissermaßen den Hammer
im menschlichen Ohre dar. Diesem war an seinem freien Ende, auf der Feder R
befestigt, der Platineontact L gegenübergestellt. Die Schraube V ermöglichte die
Regulirung dieser Feder. Die Drähte P P' vermittelten die Verbindung des Apparates
mit der Batterie. Wurde also die Membrane M durch Schallwellen in Schwin-
gungen versetzt, so mußte dem entsprechend der Stromkreis P f L R und P' geöffnet
oder geschlossen werden, je nachdem f und L außer Contact standen oder sich berührten.

einen Tropfen Siegellak ein kleiner Platinſtreifen oder Draht befeſtigt war. Dieſer
Streifen beſorgte entſprechend den Schwingungen der Membrane das Strom-
öffnen und Schließen. Gleich einfach wurde der Receptor oder Empfänger ge-
ſtaltet, d. h. jener Apparat, welcher die Stromimpulſe aufnimmt und die Töne
wiedergeben ſoll. Er beſtand aus einer auf einer Violine befeſtigten Stricknadel,
welche von einer Drahtſpule umgeben war; die Violine diente als Reſonanzkaſten.
Später gab er ſeinem Sender, d. h. jenem Apparate, welcher die Stromimpulſe
dem Receptor ſendet, alſo die Schallwellen aufnimmt und in elektriſche Impulſe umſetzt,

[Abbildung] Fig. 638.

Reis’ſches Telephon.

die Form des menſchlichen Ohres, wie dies in Fig. 637 dargeſtellt iſt. Bei dieſem
aus Holz roh geſchnitzten Modelle war auf der Membrane M der Platindraht f
mit einem Ende durch Siegellak befeſtigt und ſtellte ſo gewiſſermaßen den Hammer
im menſchlichen Ohre dar. Dieſem war an ſeinem freien Ende, auf der Feder R
befeſtigt, der Platineontact L gegenübergeſtellt. Die Schraube V ermöglichte die
Regulirung dieſer Feder. Die Drähte P P' vermittelten die Verbindung des Apparates
mit der Batterie. Wurde alſo die Membrane M durch Schallwellen in Schwin-
gungen verſetzt, ſo mußte dem entſprechend der Stromkreis P f L R und P' geöffnet
oder geſchloſſen werden, je nachdem f und L außer Contact ſtanden oder ſich berührten.

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[879/0893] einen Tropfen Siegellak ein kleiner Platinſtreifen oder Draht befeſtigt war. Dieſer Streifen beſorgte entſprechend den Schwingungen der Membrane das Strom- öffnen und Schließen. Gleich einfach wurde der Receptor oder Empfänger ge- ſtaltet, d. h. jener Apparat, welcher die Stromimpulſe aufnimmt und die Töne wiedergeben ſoll. Er beſtand aus einer auf einer Violine befeſtigten Stricknadel, welche von einer Drahtſpule umgeben war; die Violine diente als Reſonanzkaſten. Später gab er ſeinem Sender, d. h. jenem Apparate, welcher die Stromimpulſe dem Receptor ſendet, alſo die Schallwellen aufnimmt und in elektriſche Impulſe umſetzt, [Abbildung Fig. 638. Reis’ſches Telephon.] die Form des menſchlichen Ohres, wie dies in Fig. 637 dargeſtellt iſt. Bei dieſem aus Holz roh geſchnitzten Modelle war auf der Membrane M der Platindraht f mit einem Ende durch Siegellak befeſtigt und ſtellte ſo gewiſſermaßen den Hammer im menſchlichen Ohre dar. Dieſem war an ſeinem freien Ende, auf der Feder R befeſtigt, der Platineontact L gegenübergeſtellt. Die Schraube V ermöglichte die Regulirung dieſer Feder. Die Drähte P P' vermittelten die Verbindung des Apparates mit der Batterie. Wurde alſo die Membrane M durch Schallwellen in Schwin- gungen verſetzt, ſo mußte dem entſprechend der Stromkreis P f L R und P' geöffnet oder geſchloſſen werden, je nachdem f und L außer Contact ſtanden oder ſich berührten.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 879. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/893>, abgerufen am 23.11.2024.