den Motor und dienten gleichzeitig zur Lenkung des Steuerruders. Trouve machte mit seinem Boote auch größere Probefahrten auf der Seine und erreichte hierbei, wenn das Boot mit drei Personen belastet war, eine Geschwindigkeit von 1 Meter per Secunde, als er strom- aufwärts fuhr und eine Geschwindigkeit von 2·5 Meter per Secunde bei der Thalfahrt.
Griscom's Motor ist in Fig. 627, angewandt zum Betriebe einer Näh- maschine, und in Fig. 628 schematisch dargestellt. Die Cylinder-Armatur A A ist von dem röhrenförmigen Elektromagnete E E, der bei N und S seine Pole hat, eingeschlossen. Der Stromwechsel wird durch den Commutator C besorgt. Der aus der Batterie B kommende Strom gelangt durch die Schleiffeder f' und das links- seitige Commutatorsegment in die Drahtwindungen der Armatur, von dieser durch das rechtsseitige Segment und die Schleiffeder f in die Drahtwindungen des Elektro-
[Abbildung]
Fig. 627.
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Fig. 628.
Griscom's Motor.
magnetes E E und kehrt wieder zur Batterie zurück. Die hiermit bewirkte Pol- vertheilung im Elektromagnete und Anker ist durch die der Figur beigesetzten Buchstaben gekennzeichnet. Ist die Armatur durch die Anziehung der ungleichnamigen und durch die Abstoßung der gleichnamigen Pole in die Richtung der Linie x y gekommen, so tritt in Folge der gleichzeitigen Drehung des Commutators ein Wechsel der Stromrichtung und somit auch ein Polwechsel ein, welcher die Armatur zur Forsetzung ihrer Rotation veranlaßt.
Griscom's Motor hat eine Länge von beiläufig 10 Centimeter und wiegt 1150 Gramm. Zu seinem Betriebe verwendet man eine Chromsäure-Batterie von sechs Elementen, die in einem Kasten, welcher gleichzeitig als Sitz der mit der Nähmaschine arbeitenden Person dienen kann, angeordnet ist. Um den Motor und somit auch die Nähmaschine schneller oder langsamer gehen zu machen, taucht man die Platten der Elemente mehr oder weniger tief in die Chromsäure ein, was
den Motor und dienten gleichzeitig zur Lenkung des Steuerruders. Trouvé machte mit ſeinem Boote auch größere Probefahrten auf der Seine und erreichte hierbei, wenn das Boot mit drei Perſonen belaſtet war, eine Geſchwindigkeit von 1 Meter per Secunde, als er ſtrom- aufwärts fuhr und eine Geſchwindigkeit von 2·5 Meter per Secunde bei der Thalfahrt.
Griscom’s Motor iſt in Fig. 627, angewandt zum Betriebe einer Näh- maſchine, und in Fig. 628 ſchematiſch dargeſtellt. Die Cylinder-Armatur A A iſt von dem röhrenförmigen Elektromagnete E E, der bei N und S ſeine Pole hat, eingeſchloſſen. Der Stromwechſel wird durch den Commutator C beſorgt. Der aus der Batterie B kommende Strom gelangt durch die Schleiffeder f' und das links- ſeitige Commutatorſegment in die Drahtwindungen der Armatur, von dieſer durch das rechtsſeitige Segment und die Schleiffeder f in die Drahtwindungen des Elektro-
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Fig. 627.
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Fig. 628.
Griscom’s Motor.
magnetes E E und kehrt wieder zur Batterie zurück. Die hiermit bewirkte Pol- vertheilung im Elektromagnete und Anker iſt durch die der Figur beigeſetzten Buchſtaben gekennzeichnet. Iſt die Armatur durch die Anziehung der ungleichnamigen und durch die Abſtoßung der gleichnamigen Pole in die Richtung der Linie x y gekommen, ſo tritt in Folge der gleichzeitigen Drehung des Commutators ein Wechſel der Stromrichtung und ſomit auch ein Polwechſel ein, welcher die Armatur zur Forſetzung ihrer Rotation veranlaßt.
Griscom’s Motor hat eine Länge von beiläufig 10 Centimeter und wiegt 1150 Gramm. Zu ſeinem Betriebe verwendet man eine Chromſäure-Batterie von ſechs Elementen, die in einem Kaſten, welcher gleichzeitig als Sitz der mit der Nähmaſchine arbeitenden Perſon dienen kann, angeordnet iſt. Um den Motor und ſomit auch die Nähmaſchine ſchneller oder langſamer gehen zu machen, taucht man die Platten der Elemente mehr oder weniger tief in die Chromſäure ein, was
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[869/0883]
den Motor und dienten gleichzeitig zur Lenkung des Steuerruders. Trouvé machte mit ſeinem
Boote auch größere Probefahrten auf der Seine und erreichte hierbei, wenn das Boot mit
drei Perſonen belaſtet war, eine Geſchwindigkeit von 1 Meter per Secunde, als er ſtrom-
aufwärts fuhr und eine Geſchwindigkeit von 2·5 Meter per Secunde bei der Thalfahrt.
Griscom’s Motor iſt in Fig. 627, angewandt zum Betriebe einer Näh-
maſchine, und in Fig. 628 ſchematiſch dargeſtellt. Die Cylinder-Armatur A A iſt
von dem röhrenförmigen Elektromagnete E E, der bei N und S ſeine Pole hat,
eingeſchloſſen. Der Stromwechſel wird durch den Commutator C beſorgt. Der aus
der Batterie B kommende Strom gelangt durch die Schleiffeder f' und das links-
ſeitige Commutatorſegment in die Drahtwindungen der Armatur, von dieſer durch
das rechtsſeitige Segment und die Schleiffeder f in die Drahtwindungen des Elektro-
[Abbildung Fig. 627.]
[Abbildung Fig. 628.
Griscom’s Motor.]
magnetes E E und kehrt wieder zur Batterie zurück. Die hiermit bewirkte Pol-
vertheilung im Elektromagnete und Anker iſt durch die der Figur beigeſetzten
Buchſtaben gekennzeichnet. Iſt die Armatur durch die Anziehung der ungleichnamigen
und durch die Abſtoßung der gleichnamigen Pole in die Richtung der Linie x y
gekommen, ſo tritt in Folge der gleichzeitigen Drehung des Commutators ein Wechſel
der Stromrichtung und ſomit auch ein Polwechſel ein, welcher die Armatur zur
Forſetzung ihrer Rotation veranlaßt.
Griscom’s Motor hat eine Länge von beiläufig 10 Centimeter und wiegt
1150 Gramm. Zu ſeinem Betriebe verwendet man eine Chromſäure-Batterie von
ſechs Elementen, die in einem Kaſten, welcher gleichzeitig als Sitz der mit der
Nähmaſchine arbeitenden Perſon dienen kann, angeordnet iſt. Um den Motor und
ſomit auch die Nähmaſchine ſchneller oder langſamer gehen zu machen, taucht man
die Platten der Elemente mehr oder weniger tief in die Chromſäure ein, was
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 869. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/883>, abgerufen am 23.11.2024.
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