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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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sammt der Kette in das Schiff eingesenkt, bis er den Boden berührt. Setzt man hierauf die
Kette in Bewegung, so nehmen die nach aufwärts gehenden Schaufeln die in den unten
angebrachten Fülltrichter eingeworfenen Rüben mit und lassen sie, am oberen Wendepunkte
der Kette angekommen, durch eine Holzrinne in die darunterstehenden Wagen der Bahn
fallen. Zur Bewegung der Trommeln mit der Kette dienen zwei Gramme'sche Maschinen,
von welchen die eine (die primäre) in der Fabrik steht und durch die dort befindliche stabile
Dampfmaschine betrieben wird, die andere (secundäre) aber auf dem Gerüste des Elevators
angebracht ist. Die Verbindung beider Maschinen ist durch eine Kupferdrahtleitung von drei
Millimeter Drahtstärke hergestellt. Somit wird also eigentlich durch die Fabriksdampfmaschine
die Ausladung der Rübenschiffe bewirkt.

Die zweite Anwendung, für welche eben diese Fabriksdampfmaschine herangezogen
wurde, besteht in dem elektrischen Psiugsysteme. Dasselbe besteht aus zwei Wagengestellen
mit je zwei Gramme'schen Maschinen, von welchen das eine auf der einen Seite des Feldes,
das andere auf der gegenüberliegenden Seite desselben aufgestellt wird. Durch Auf-, beziehungs-
weise Abwinden eines Drahtseiles auf Trommeln, welchen die Gramme'schen Maschinen die

[Abbildung] Fig. 620.

Elektrischer Pflug.

Bewegung ertheilen, wird der Pflug quer über das Feld hin- und hergezogen. Ein derartiger
Wagen ist in den Fig. 620 und 621 in Quer- und Längsansicht abgebildet. Auf dem eisernen
Gestelle des Wagens sind die beiden Gramme'schen Maschinen G G um die horizontalen
Axen a a drehbar befestigt. Die Rotationsaxen der beiden Gramme'schen Maschinen tragen an
ihren beiden Enden Frictionsscheiben und werden mit diesen an die großen Frictionsräder R R
durch eine Zugstange mit Kautschukfedern F angedrückt. Die Frictionsräder R R übertragen
dann durch Zahnräder z z ihre Rotation auf die Seiltrommel S, welche durch Aufwinden des
Drahtseiles den Pflug zieht. Die Größe der Frictionsräder R und das Uebertragen ihrer
Bewegung durch kleine Zahnräder auf die großen Zahnräder der Trommel muß deshalb
erfolgen, weil die rasche Rotation der Gramme'schen Ringe in eine langsame der Seiltrommel
zu verwandeln ist. Durch geeignet angebrachte konische Räder kann die Rotation der Gramme-
schen Maschinen unter Vermittlung der Kette K auf die Räder des Wagens übertragen werden,
so daß dann nicht die Seiltrommel gedreht, sondern der ganze Wagen nach der einen oder
andern Richtung in Bewegung gesetzt wird.

Den Strom für die secundären Maschinen auf dem eben beschriebenen Wagen liefern
primäre in der Fabrik aufgestellte Maschinen, die wie beim Elevator durch die stabile Fabriks-

ſammt der Kette in das Schiff eingeſenkt, bis er den Boden berührt. Setzt man hierauf die
Kette in Bewegung, ſo nehmen die nach aufwärts gehenden Schaufeln die in den unten
angebrachten Fülltrichter eingeworfenen Rüben mit und laſſen ſie, am oberen Wendepunkte
der Kette angekommen, durch eine Holzrinne in die darunterſtehenden Wagen der Bahn
fallen. Zur Bewegung der Trommeln mit der Kette dienen zwei Gramme’ſche Maſchinen,
von welchen die eine (die primäre) in der Fabrik ſteht und durch die dort befindliche ſtabile
Dampfmaſchine betrieben wird, die andere (ſecundäre) aber auf dem Gerüſte des Elevators
angebracht iſt. Die Verbindung beider Maſchinen iſt durch eine Kupferdrahtleitung von drei
Millimeter Drahtſtärke hergeſtellt. Somit wird alſo eigentlich durch die Fabriksdampfmaſchine
die Ausladung der Rübenſchiffe bewirkt.

Die zweite Anwendung, für welche eben dieſe Fabriksdampfmaſchine herangezogen
wurde, beſteht in dem elektriſchen Pſiugſyſteme. Dasſelbe beſteht aus zwei Wagengeſtellen
mit je zwei Gramme’ſchen Maſchinen, von welchen das eine auf der einen Seite des Feldes,
das andere auf der gegenüberliegenden Seite desſelben aufgeſtellt wird. Durch Auf-, beziehungs-
weiſe Abwinden eines Drahtſeiles auf Trommeln, welchen die Gramme’ſchen Maſchinen die

[Abbildung] Fig. 620.

Elektriſcher Pflug.

Bewegung ertheilen, wird der Pflug quer über das Feld hin- und hergezogen. Ein derartiger
Wagen iſt in den Fig. 620 und 621 in Quer- und Längsanſicht abgebildet. Auf dem eiſernen
Geſtelle des Wagens ſind die beiden Gramme’ſchen Maſchinen G G um die horizontalen
Axen a a drehbar befeſtigt. Die Rotationsaxen der beiden Gramme’ſchen Maſchinen tragen an
ihren beiden Enden Frictionsſcheiben und werden mit dieſen an die großen Frictionsräder R R
durch eine Zugſtange mit Kautſchukfedern F angedrückt. Die Frictionsräder R R übertragen
dann durch Zahnräder z z ihre Rotation auf die Seiltrommel S, welche durch Aufwinden des
Drahtſeiles den Pflug zieht. Die Größe der Frictionsräder R und das Uebertragen ihrer
Bewegung durch kleine Zahnräder auf die großen Zahnräder der Trommel muß deshalb
erfolgen, weil die raſche Rotation der Gramme’ſchen Ringe in eine langſame der Seiltrommel
zu verwandeln iſt. Durch geeignet angebrachte koniſche Räder kann die Rotation der Gramme-
ſchen Maſchinen unter Vermittlung der Kette K auf die Räder des Wagens übertragen werden,
ſo daß dann nicht die Seiltrommel gedreht, ſondern der ganze Wagen nach der einen oder
andern Richtung in Bewegung geſetzt wird.

Den Strom für die ſecundären Maſchinen auf dem eben beſchriebenen Wagen liefern
primäre in der Fabrik aufgeſtellte Maſchinen, die wie beim Elevator durch die ſtabile Fabriks-

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[864/0878] ſammt der Kette in das Schiff eingeſenkt, bis er den Boden berührt. Setzt man hierauf die Kette in Bewegung, ſo nehmen die nach aufwärts gehenden Schaufeln die in den unten angebrachten Fülltrichter eingeworfenen Rüben mit und laſſen ſie, am oberen Wendepunkte der Kette angekommen, durch eine Holzrinne in die darunterſtehenden Wagen der Bahn fallen. Zur Bewegung der Trommeln mit der Kette dienen zwei Gramme’ſche Maſchinen, von welchen die eine (die primäre) in der Fabrik ſteht und durch die dort befindliche ſtabile Dampfmaſchine betrieben wird, die andere (ſecundäre) aber auf dem Gerüſte des Elevators angebracht iſt. Die Verbindung beider Maſchinen iſt durch eine Kupferdrahtleitung von drei Millimeter Drahtſtärke hergeſtellt. Somit wird alſo eigentlich durch die Fabriksdampfmaſchine die Ausladung der Rübenſchiffe bewirkt. Die zweite Anwendung, für welche eben dieſe Fabriksdampfmaſchine herangezogen wurde, beſteht in dem elektriſchen Pſiugſyſteme. Dasſelbe beſteht aus zwei Wagengeſtellen mit je zwei Gramme’ſchen Maſchinen, von welchen das eine auf der einen Seite des Feldes, das andere auf der gegenüberliegenden Seite desſelben aufgeſtellt wird. Durch Auf-, beziehungs- weiſe Abwinden eines Drahtſeiles auf Trommeln, welchen die Gramme’ſchen Maſchinen die [Abbildung Fig. 620. Elektriſcher Pflug.] Bewegung ertheilen, wird der Pflug quer über das Feld hin- und hergezogen. Ein derartiger Wagen iſt in den Fig. 620 und 621 in Quer- und Längsanſicht abgebildet. Auf dem eiſernen Geſtelle des Wagens ſind die beiden Gramme’ſchen Maſchinen G G um die horizontalen Axen a a drehbar befeſtigt. Die Rotationsaxen der beiden Gramme’ſchen Maſchinen tragen an ihren beiden Enden Frictionsſcheiben und werden mit dieſen an die großen Frictionsräder R R durch eine Zugſtange mit Kautſchukfedern F angedrückt. Die Frictionsräder R R übertragen dann durch Zahnräder z z ihre Rotation auf die Seiltrommel S, welche durch Aufwinden des Drahtſeiles den Pflug zieht. Die Größe der Frictionsräder R und das Uebertragen ihrer Bewegung durch kleine Zahnräder auf die großen Zahnräder der Trommel muß deshalb erfolgen, weil die raſche Rotation der Gramme’ſchen Ringe in eine langſame der Seiltrommel zu verwandeln iſt. Durch geeignet angebrachte koniſche Räder kann die Rotation der Gramme- ſchen Maſchinen unter Vermittlung der Kette K auf die Räder des Wagens übertragen werden, ſo daß dann nicht die Seiltrommel gedreht, ſondern der ganze Wagen nach der einen oder andern Richtung in Bewegung geſetzt wird. Den Strom für die ſecundären Maſchinen auf dem eben beſchriebenen Wagen liefern primäre in der Fabrik aufgeſtellte Maſchinen, die wie beim Elevator durch die ſtabile Fabriks-

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 864. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/878>, abgerufen am 23.11.2024.